Autor: Pascal Reis

Kritik: Rosemary’s Baby (USA 1968) – Das unsichtbare Böse in 4K
DVD & Bluray, Filmkritiken, Horror

Kritik: Rosemary’s Baby (USA 1968) – Das unsichtbare Böse in 4K

Special: Die besten Horrorfilme! Keine Schwangerschaft gleicht der anderen. Roman Polanski hatte schon immer einen Hang zum Übernatürlichen, zum Mysteriösen und zur dunklen Magie. Mit Filmen wie Ekel*, Der Mieter und Die neun Pforten hat er das gleich mehrmals bewiesen. Ganz zu schweigen von den eigenen Aussagen, in denen er sein Interesse an diesen Themen immer erwähnte. Sein berühmtester Film dieser Art ist allerdings der Klassiker Rosemary's Baby aus dem Jahr 1968, der zu den größten Okkulthorrorfilmen der Filmgeschichte zählt und noch heute mit seiner unglaublich beängstigenden Atmosphäre packen kann. Wenn wir mit einem schlafliedartigen "La la la" eingeführt werden und mit selbigem den Film verlassen, sind das zwei der stimmigsten Momente überhaupt. Ein so einfaches und rei...
Kritik: Blade Runner (USA 1982) – Die Klingen der Menschlichkeit
Filme, Filmkritiken, Krimi, Science Fiction / Fantasy

Kritik: Blade Runner (USA 1982) – Die Klingen der Menschlichkeit

All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen... Science-Fiction-Filme gibt es viele. Zu viele könnte man meinen, dabei kann es gar nicht so weit kommen. So vielschichtig und unendlich ist der Bereich. Ob wir fremde Planeten erforschen, durch Galaxien reisen oder eine einfache Zukunftsvision zu sehen bekommen - alles ist unglaublich interessant. Ridley Scott setzt mit seinem Dystopie-Meisterstück Blade Runner von 1982 genau in einer dieser Zukunftsvisionen an, inszenierte aber eine Geschichte, die in dieser Form bis heute einmalig und visionär ist. Optisch zählt Blade Runner ohne weiteres zu dem Besten, was je auf irgendeinem Bildschirm oder einer Leinwand zu sehen war. Die dreckige, verrauschte, herzlose und apokalyptisch angehauchte Zukunftswelt im Jahre ...
Kritik: Sleepy Hollow (USA 1999) – Der kopflose Reiter neu in 4K
DVD & Bluray, Filmkritiken, Horror, Science Fiction / Fantasy

Kritik: Sleepy Hollow (USA 1999) – Der kopflose Reiter neu in 4K

Special: Die besten Filme mit Johnny Depp! Watch your heads. Robert de Niro/Leonardo DiCaprio und Martin Scorsese, Alain Delon und Jean Pierre Melville oder Werner Herzog und Klaus Kinski. Das alles sind Traumgespanne aus der großen weiten Filmwelt. Mit Sicherheit könnte man noch viele weitere aufzählen, doch das würde den Rahmen deutlich sprengen. Hier geht es aber um ein ganz anderes Duo, das aber sicher nicht minder besonders ist. Die Rede ist von Johnny Depp und Paradiesvogel Tim Burton und wir begeben uns direkt zurück ins Jahr 1999. Nachdem Depp und Burton schon mit Ed Wood und Edward mit den Scherenhänden zwei großartige Filme ablieferten, kam es im besagten Jahr zur dritten Zusammenarbeit. Mit dem Gruselmärchen Sleepy Hollow bewies Burton wieder sein Können und inszen...
Kritik: Dead Man Walking (USA 1995) – Sein letzter Gang
Drama, Filmklassiker, Filmkritiken

Kritik: Dead Man Walking (USA 1995) – Sein letzter Gang

Wissen Sie, worauf Sie sich da einlassen? Weshalb wollen Sie das tun, Schwester? Aus krankhafter Faszination? Aus blutendem Herzen des Mitleids? Die Todesstrafe ist nach wie vor ein schwieriges Streitthema, über das man stundenlang debattieren kann und doch auf keinen gemeinsamen Nenner kommt. Die Befürworter sind natürlich der Meinung, dass ein Vergewaltiger oder Mörder für seine unverzeihliche Tat auf härtestem Wege bestraft werden muss und nur der Tod kann hier für Vergeltung sorgen. Auf der anderen Seite stehen die Gegner, die es nicht verstehen könnten, wie man Leuten mit dem Töten klarmachen will, das das Töten nicht in Ordnung ist. Man dreht sich bei diesem Thema im Kreis und hitzige Diskussionen sind unausweichlich, obwohl man beiden Seiten ihren Standpunkt abnimmt und doch nich...
Kritik: Der Pianist (2002) – Polanskis Meisterwerk jetzt in 4K
Aktuelle Filmnews, Drama, DVD & Bluray, Filmklassiker, Filmkritiken, Kriegsfilm

Kritik: Der Pianist (2002) – Polanskis Meisterwerk jetzt in 4K

Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht? Wenn ihr uns vergiftet, sterben wir nicht? Und wenn ihr uns beleidigt, sollen wir uns nicht rächen? Die NS-Zeit ist das schwärzeste Kapitel der deutschen Geschichte. Mit dieser Zeit müssen wir uns jedoch beschäftigen und auseinandersetzen, ob wir wollen oder nicht. Mit Filmen, Dokumentationen und dem verhassten Geschichtsunterricht wird uns geholfen, dieser Zeit näher zu kommen und die Grausamkeit zu erkennen. Roman Polanski, der selbst Teil dieser Zeit wurde, inszenierte mit Der Pianist 2002 einen Film, der sich auf schonungslose und unglaublich emotionale Weise der Judenverfolgung widmet. Warschau 1939: Mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen beginnt auch für den gefeierten polnisch-jüdischen Piani...
Kritik: Heat (USA 1995)
Action, Filmklassiker, Filmkritiken

Kritik: Heat (USA 1995)

Du weißt nicht, was hier läuft? Du hast Besuch vom Sensenmann! 1995 war es soweit, endlich standen zwei absolute Größen des Filmgeschäftes gemeinsam vor der Kamera. Zwar spielten Al Pacino und Robert De Niro beide in Der Pate 2 (1974) mit, hatten jedoch keine einzige gemeinsame Szene. Michael Manns moderner Actionklassiker Heat ist ein perfekt inszenierter Kampf der beiden Giganten. Die grandiose Kameraarbeit von Dante Spinotti, der starke Score von Elliot Goldenthal und das unterkühlte Blau, welches den ganzen Film durchzieht machen ihn zu einem visionären und optisch einmaligen Meisterwerk. Selten wurde ein Actionfilm gleichermaßen stilsicher und somit Adrenalin treibend in Szene gesetzt. Bis in die kleinsten Rollen ist Heat dabei blendend besetzt. Robert De Niro (Taxi Driver) als Ba...
Kritik: Gilbert Grape (USA 1993) – Irgendwo in Iowa
Drama, Filmkritiken

Kritik: Gilbert Grape (USA 1993) – Irgendwo in Iowa

An manchen Tagen wünscht man sich, er würde überleben... und an manchen nicht. Es gibt einfach zu viele Filme, die bei ihrem Kinostart oder in dem Jahr, in dem sie auf die Menschheit losgelassen werden, nicht beachtet werden. Entweder weil sie nicht interessant erscheinen, weil sie nicht den Nerv der Zeit treffen, oder eben weil sie einfach nichts Ansprechendes mit sich bringen. Keine Explosionen, keine beliebten Filmhelden, keine Mainstreamtauglichkeit, die die Zuschauer unbeschwert durch den Abend führt und nach dem Ende des Filmes bloß nicht weiter beschäftigten darf. Dementsprechend schwer haben es Regisseure, die sich dem Massenpublikum nicht hingeben wollen und ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. Der schwedische Filmemacher Lasse Hallström ist so ein Fall. Mit Filmen wie Gotte...
Kritik: The Straight Story – Eine wahre Geschichte (USA 1999)
Drama, Filmkritiken

Kritik: The Straight Story – Eine wahre Geschichte (USA 1999)

Das Schlimmste am Altwerden ist die Erinnerung an die Jugend. David Lynch hat sich schon längst seinen ganz eigenen Ruf gemacht. Mit "normalen" Filmen hat es der gute Mann nicht unbedingt und spaltet Publikum wie Kritiker immer wieder aufs Neue. Die Ausnahme bildet das Drama Der Elefantenmensch, Lynchs wohl zugänglichster Film. Die Rede ist eher von Eraserhead, Blue Velvet oder Lost Highway, bei denen Lynch die Zuschauer an die eigenen Grenzen führt und den Surrealismus in einer unnachahmlichen Komplexität ausreizt. Im Klartext: Entweder man liebt Lynch oder man hasst ihn und seine extremen Verwirrspiele. 1999 schlug er wieder einen für sich ungewöhnlichen Weg ein und hat sich an ein familientaugliches Projekt mit vollkommen chronologischem Verlauf gewagt. Ob das nach Der Elefantenmensc...
Kritik: Die Truman Show (USA 1998) – Neu auf 4K Blu-ray
DVD & Bluray, Filmkritiken

Kritik: Die Truman Show (USA 1998) – Neu auf 4K Blu-ray

Eine Kritik von Pascal Reis Wir akzeptieren die Realität der Welt, die uns dargeboten wird. "Big Brother" dürfte schon lange jedem bekannt sein. Von 2000–2011, 2015 und 2020 lief sich die Sendung auf der ganzen Welt, in Deutschland bei RLT II, im Vorabendprogramm zu Tode und regt eine Hälfte der Konsumenten einfach nur auf, während sich die Fans immer wieder aufs Neue von der doch simplen Idee faszinieren ließen. Wer immer noch nicht weiß, wie das Konzept von "Big Brother" funktioniert, dem sei es an dieser Stelle noch einmal schnell erklärt: Mehrere Personen melden sich, um über einen bestimmten Zeitraum zusammen eingesperrt zu werden und an allen Ecken und Enden des "Containers", in dem sich die neuen Bewohner befinden, wird eine Kamera platziert, damit auch wirklich keine einzige Be...
Kritik: Fitzcarraldo (DE 1982) – Das Vermächtnis der Träume
Abenteuer, Drama, Filmkritiken

Kritik: Fitzcarraldo (DE 1982) – Das Vermächtnis der Träume

Ich werde einen Berg versetzen. Im Jahre 1982 kam es zur vierten Zusammenarbeit zwischen den ewig geliebten Feinden Klaus Kinski und Werner Herzog. Nach den zwei Meisterwerken Aguirre und Nosferatu und der für mich eher enttäuschenden Romanverfilmung Woyzeck kam es wohl zur wohl bekanntesten Arbeit der beiden in Fitzcarraldo. Werner Herzog inszenierte ein kraftvolles Kunstwerk und gleichzeitig einen der besten Filme aller Zeiten. Nach Aguirre, der Zorn Gottes zieht es Werner Herzog endlich wieder zurück in den geliebten Dschungel. Der unberührte peruanische Dschungel in seiner vollen Schönheit und der mächtige Amazonas spielen hier eine klare Hauptrolle. Kameramann Thomas Mauch liefert hier wirklich exzellente Arbeit ab und fängt die beeindruckende Naturkulisse in fantastischen Auf...