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Kritik: Wo die Lüge hinfällt (USA 2023)
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Kritik: Wo die Lüge hinfällt (USA 2023)

Eine Gastkritik von Michael Gasch They’re going to destroy our wedding. Wann gab es die letzte romantische Komödie, die mit Originalität, Cleverness und einem tollen Leinwandpaar für eine regelrechte Überraschung gesorgt hat? Jeder darf sich eingeladen fühlen, diese Frage für sich zu beantworten, da das Filmjahr 2024 in diesem Genre mit Wo die Lüge hinfällt eingeleitet wird. Auf den ersten Blick stehen die Zeichen für einen zumindest ansehnlichen Film nicht schlecht. Originalität wird schon vorhanden sein, man denke nur an die anderen Werke von Regisseur Will Gluck zurück, von denen zumindest Einfach zu haben mit Emma Stone und Freunde mit gewissen Vorzügen andere Konkurrenzproduktionen abgehängt haben. Beim Leinwandpaar bekommen wir dieses Mal Sydney Sweeney (Once Upon a Time... in Ho...
Kritik: Saints And Sinners – Heilige und Sünder (IRL 2023)
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Kritik: Saints And Sinners – Heilige und Sünder (IRL 2023)

– gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023, Kritik erstmals zu lesen am 6. September 2023 – How many people have you killed together? Es gibt immer wieder diese Festivalüberraschungen, welche man vorab überhaupt nicht auf dem Schirm hat. Robert Lorenz Saints And Sinners - Heilige und Sünder ist jetzt wieder so ein Fall - bis eine Stunde vor dem ersten Screening in Venedig war mir nicht einmal bewusst, dass dieser mit Liam Neeson (96 Hours, Silence), Ciarán Hinds, Colm Meaney und vor allem Kerry Condon (The Banshees of Inisherin) eine fabelhafte irische Darstellerriege zu bieten hat. Aber gut, Robert Lorenz hat zwar 2021 schon einmal mit Liam Neeson zusammengearbeitet, doch das Resultat (The Marksman) war zum Vergessen. Und Liam Neeson hat obendrein schon seit einigen ...
Kritik: The Palace (2023) – Roman Polanskis Komödianten-Stadl
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Kritik: The Palace (2023) – Roman Polanskis Komödianten-Stadl

– gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023 – What are you… a retard? Ich hatte mich schon lange nicht mehr so sehr auf eine Komödie gefreut, wie auf Roman Polanskis Luxushotel-Satire The Palace. Und jetzt sitze ich hier am nächsten Vormittag an diesem Text, der unerwartet kurz ausfallen wird, denn ich kann es immer noch nicht glauben, dass der Regisseur zahlreicher Meisterwerke den mit Abstand desaströsesten Film seiner Karriere gedreht hat. Meine Vorfreude war enorm, nachdem ich den ersten Trailer gesehen habe. Wir alle erinnern uns (ganz egal, wie man zu seiner Vergangenheit steht) an die zeitlosen Filme, welche wir Polanski zu verdanken haben. Egal ob feministische Horrorfilme, die ihrer Zeit voraus waren (Ekel, Rosemary’s Baby), bravouröse Geschichtsfilme (Der Pian...
Kritik: Poor Things (GB 2023) – Emma Stones sexuelle Befreiung
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Kritik: Poor Things (GB 2023) – Emma Stones sexuelle Befreiung

– gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023, Kritik erstmals zu lesen am 1. September 2023 – How marvelous! Als „Sie ist ein Experiment. Ihr Gehirn und ihr Körper sind nicht ganz synchron.“ stellt uns der unorthodoxe Dr. Godwin Baxter (kaum wiederzuerkennen: Willem Dafoe in einer seiner bis heute eindrucksvollsten Verwandlungen) seine neueste medizinische Errungenschaft vor. „Aber sie macht enorme Fortschritte.“ Dies markiert den Anfang der Geschichte seiner Schöpfung: Bella Baxter (gespielt von Emma Stone), einer jungen Frau, in deren Körper nach ihrem Selbstmord das Hirn ihres eigenen ungeborenen Babys implantiert wurde. Nun möchte er beobachten, wie sich das Babygehirn in ihrem erwachsenen Körper entwickelt. Doch natürlich verläuft nicht alles wie geplant, denn s...
Kritik: The Expendables 4 (USA 2023) | Neu auf Blu-ray
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Kritik: The Expendables 4 (USA 2023) | Neu auf Blu-ray

I got this situation where I need your help. Zum vierten Mal sind sie nun also zurück: Die Expendables, eine schwerbewaffnete Söldnergruppe, die, da offensichtlich wieder einmal alle anderen Ideen ausgeschöpft sind, gewaltvoll einschreiten sollen, um die Welt zu retten. Dieses Mal droht der Dritte Weltkrieg, falls sie Tony Jaa nicht daran hindern können, einen Frachter mit einer Atombombe an Bord in russische Gewässer zu steuern. The Expendables 4 würde gerne so aktuell sein wie die James Bond-Filme (zuletzt No Time To Die) oder die Mission: Impossible-Reihe, die immer wieder gekonnt mit aktuellen weltweiten politischen Themen spielen. Doch wenn sich vor und hinter der Kamera noch mehr Talentlosigkeit versammelt als in den bisherigen Expendables-Filmen, dann entsteht kein kurzweiliger ...
Kritik: Maestro (USA 2023) – A Star Is Born 2?
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Kritik: Maestro (USA 2023) – A Star Is Born 2?

– gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023, Kritik erstmals zu lesen am 2. September 2023 – Try to just concentrate. Bis vor ein paar Jahren machte sich Bradley Cooper ausschließlich vor der Kamera einen Namen. Einerseits mit erfolgreichen Komödien wie Hangover und Silver Linings (für den er seine erste, absolut verdiente Oscar-Nominierung erhielt), anderseits aber auch beispielsweise im Marvel-Universum, in der Guardians of the Galaxy-Reihe konnte er als Stimme des toughen Waschbären Fuß fassen. Mittlerweile konnte Bradley Cooper sogar schon neun Oscar-Nominierungen auf seinem Konto verbuchen, auch wenn sicherlich nicht alle davon verdient waren (American Sniper *hust*). Vergeben & vergessen! Im Jahr 2018 gab Bradley Cooper sein unerwartet spektakuläres Regie...
Kritik: Indiana Jones und das Rad des Schicksals (USA 2023) | Neu auf Blu-ray
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Kritik: Indiana Jones und das Rad des Schicksals (USA 2023) | Neu auf Blu-ray

– gesehen im Rahmen der 76. Internationalen Filmfestspiele von Cannes, Kritik erstmals zu lesen am 19. Mai 2023  – "A legend will face his destiny." Zum vierten Mal kehrt Harrison Ford nun bereits in der Hauptrolle des legendären Archäologen Indiana Jones auf die große Leinwand zurück - und das im stolzen Alter von 80 Jahren. Fans der Abenteuer-Reihe waren logischerweise vorab sehr skeptisch. Würde die Action aufgrund von Fords hohem Alter noch so energiegeladen sein wie früher? Der letzte Teil Das Königreich des Kristallschädels wird allgemein als ziemlich unnötig angesehen - verständlich, auch ich kann diesem bis heute nicht sonderlich viel abgewinnen, obwohl ich mit der Reihe groß geworden bin. Der letzte Kreuzzug ist hingegen einer meiner Lieblingsfilme, welche ich mir jederzeit a...
Kritik: Priscilla (USA 2023)
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Kritik: Priscilla (USA 2023)

Eine Gastkritik von Marlies Teichmann Keep the home fires burning. Umjubelter Rockstar verliebt sich in schüchternes Mädchen von nebenan. Was wie der Plot eines Hallmark Films oder eines kitschigen Märchens klingt, ist die Geschichte von Elvis Presley und Priscilla Beaulieu. Zumindest könnte man das meinen, wenn man nur den Teaser Trailer gesehen hat. In Wahrheit ist dies aber die Geschichte eines erwachsenen Mannes – Elvis ist zehn Jahre älter, als er die 14-jährige Priscilla kennenlernt – der ein junges Mädchen wie eine Puppe behandelt um sie nach seinen eigenen Vorstellungen zu formen. Priscilla demonstriert beinahe lehrbuchhaft, wie es passieren kann, dass man in einer toxischen Beziehung landet und auch darin verbleibt. Auf der einen Seite sie, das schüchterne junge Mädchen, dem ...
Kritik: Die Spur des Falken (USA 1941)
Aktuelle Filmnews, Drama, Filmkritiken, Krimi

Kritik: Die Spur des Falken (USA 1941)

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher A story as explosive as his blazing automatics! Das amerikanische Kino hat in den Vierzigerjahren eine einflussreiche Filmtendenz ausgebildet, die weitreichende Auswirkungen noch bis heute auf die internationale Filmsprache hat: Die Rede ist vom Film noir. Nahezu alle Filme dieser Bewegung sind genretechnisch gesehen Kriminalfilme, die vom Überleben in einer korrupten Welt erzählen, eine Filmströmung, die als Allegorie der conditio humana in der Kriegs- und Nachkriegszeit steht, den Pessimismus der Vierzigerjahre widerspiegelnd. Die elementare Grundlegung in Form und Inhalt dieser Strömung ist Die Spur des Falken von Regisseur John Huston aus dem Jahr 1941. Sam Spade (Humphrey Bogart) ist ein Privatdetektiv, zusammen mit seinem Kollegen Archer fü...
Kritik: Die letzte Nacht in Mailand (IT 2023) | Neu auf Blu-ray
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Kritik: Die letzte Nacht in Mailand (IT 2023) | Neu auf Blu-ray

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher Die obersichtige Kamerafahrt über die lichtdurchfluteten Straßen Mailands bei Nacht, dazu die pulsierende Elektromusik, die die Kameraarbeit untermalt – die wenigen filmsprachlichen Zeichen reichen vollends, um mit reduzierten Mitteln die Ästhetik des Neo-Noir-Thrillers zu evozieren, die für Die letzte Nacht in Mailand (L‘ultima notte di Amore) prägend sein wird. Für den Noir-Film spricht allein schon die etwas komplexe und auf Verwirrung zielende Erzählung: Ausgerechnet am Tag seiner Pensionierung wird der Polizeileutnant Franco Amore (Pierfrancesco Favino) zu einem Tatort gerufen, an dem sein bester Freund und langjähriger Partner Dino (Francesco Di Leva) bei einem Schusswechsel getötet wurde. Doch die Umstände seines Todes lassen Fragen offen, d...