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Kritik: Es (USA 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Es (USA 2017)

We all float down here. Zahlen lügen nicht. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 550 Millionen US-Dollar, ist Es drauf und dran, nicht nur zum kommerziell erfolgreichsten Horror-Film des Jahres 2017 emporzusteigen, sondern gleich zum einträglichsten R-Rated-Horror aller Zeiten. Die Spurensuche dahingehend, worauf dieses sensationelle Ergebnis basiert, wird seit Tagen in diversen Gazetten zum Thema gemacht. Dabei liegt die Antwort doch auf der Hand: Genaugenommen nämlich hat die 2017er Version von Es den Vorteil, sich genüsslich ins gemachte Nest zu setzen. Stephen Kings Mammutwerk zählte in den 1980er Jahre zu den meist gelesenen Büchern, der Fernsehfilm von 1990 verängstigte, dank einer phänomenalen Performance von Tim Curry (The Rocky Horror Picture Show), eine ganze Generat...
Kritik: A Ghost Story (USA 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: A Ghost Story (USA 2017)

A writer writes a novel, a songwriter writes a song, we do what we can to endure. Schon immer übte der Tod eine morbide Faszination auf den Menschen aus. Er gilt als das letzte Mysterium, und egal mit welcher Einstellung man sich seinem unausweichlichen Schicksal nähert – wirklich verstehen wird man es nicht. In David Lowerys neustem Werk A Ghost Story nimmt der Tod eine zentrale Rolle ein und stellt in Wechselwirkung mit der Liebe, einem weiteren großen Mysterium der menschlichen Existenz, die Eckpfeiler einer minimalistischen Geschichte dar. In ruhigen, beinahe meditativen Bildern lädt der Film dazu ein, über Vergänglichkeit und Tod zu sinnieren, Liebe und Trauer als surreal angehauchten Bilderrausch zu erleben. Noch bevor es die ersten Bilder zu sehen gibt, ertönt Rooney Maras Lache...
Kritik: mother! (USA 2017)
Drama, Filmkritiken, Horror

Kritik: mother! (USA 2017)

Eine Gastkritik von Stefan Geisler You give, and you give, and you give. It's just never enough. Darren Aronofsky gehört wohl zu den spannendsten Filmemachern unserer Zeit, denn bei dem amerikanischen Regisseur kann sich kein Fan sicher sein, was er als Nächstes auf der Leinwand zu sehen bekommen wird. Harte Dramen über die Verlierer einer menschlichen Wegwerfgesellschaft treffen auf beklemmende Reisen in fantastische Welten. Dem Regisseur eigen bleibt dabei stets eine spirituell-esoterische Note, eine filmische Ausarbeitung des göttlichen Gedankens, die mal mehr (Noah) mal weniger (Pi) direkt angesprochen wird. Trotz des von vielen Kritikern (zu unrecht) gescholtenen Bibel-Epos Noah war die Vorfreude auf dessen kommenden Film mother! groß, was wohl auch an einer cleveren Marketing...
Kritik: It Comes at Night (USA 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino, Horror

Kritik: It Comes at Night (USA 2017)

You can't trust anyone but family. Das Leitmotiv eines Filmes, der sich einem postapokalyptischen Szenario widmet, ist immerzu gleichbleibend: Es geht einzig und allein um den Versuch, die Kontrolle zurückzugewinnen. Darum, Herr der neuen Lebensbedingungen zu werden, um die Welt noch ein Stück weit als die Heimat in Ehren zu halten, als die wir sie einst kennengelernt haben. Ob wir dabei über 28 Days Later, Children of Men oder Into the Forest reden. Letzterer weist indes sogar die ein oder andere (thematische wie stilistische) Parallelität zu Trey Edward Shults' It Comes at Night auf, dem zweiten Werk des hochbegabten Künstlers, der bereits mit seinem Debütwerk, Krisha, zu begeistern wusste. Nun allerdings wagt sich der 28-jährige Texaner in gewisser Weise auf neues Terrain, um letztli...
Kritik: Der Dunkle Turm (USA 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino, Slider

Kritik: Der Dunkle Turm (USA 2017)

Do the animals still talk in your world? Die Produktionsgeschichte von Der Dunkle Turm ist lang, voller Kurswechsel und Aufs uns Abs. Sie ist eigentlich das genaue Gegenteil vom Endergebnis, dass nach über zehn Jahren in der Entwicklungshölle von Hollywood nun unsere Kinos erreicht. Wer jetzt fragend seine Schultern nach oben zieht, für den eine stark verkürzte Erklärung: Der Dunkle Turm ist eine Fantasy-Romanreihe von Stephen King. Sie erzählt von mehren miteinander verbundenen Universen, in deren Zentrum ein dunkler Turm steht. Genau diesen will der Mann in Schwarz vernichten. Dies ist dann auch der Grund, warum ihm der Revolvermann Roland jagt. Diese epische, extrem ausufernde Geschichte dient für den cineastischen Turm mehr als Inspiration denn als echte Vorlage. Die Versatzstü...
Kritik: Planet der Affen: Survival (USA/CAN/NZ 2017)
Filme, Filmkritiken, Slider

Kritik: Planet der Affen: Survival (USA/CAN/NZ 2017)

I did not start this war. I offered you peace. I showed you mercy. But now you're here. To finish us off... for good. Was 2011 mit Planet der Affen: Prevolution begann, findet in diesem Jahr mit Planet der Affen: Survival seinen krönenden Abschluss. Wer hätte gedacht, dass sich die Planet-der-Affen-Reihe mit zum Besten entwickeln würde, was das Blockbusterkino des neuen Jahrtausends zu bieten hat? Allein der Prequel-Ansatz der Serie, die Vorgeschichte zum Sci-Fi-Klassiker aus dem Jahre 1968 erzählen zu wollen, weckte natürlich erst einmal den Verdacht, dass es sich bei Planet der Affen: Prevolution lediglich um ein weiteres Symptom der in Hollywood grassierenden Ideenarmut handeln würde. Letztendlich zeigt die Trilogie jedoch wie Franchise-Kino im Zeitalter stetiger Reboots, Remakes...
Kritik: Dunkirk (USA, GB 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Dunkirk (USA, GB 2017)

- You can practically see it from here. - What? - Home. Dunkirk. Genauso einfach und ungeschmückt wie mit dem Titel hält Christopher Nolan (Interstellar) es auch mit der Handlung seiner 10. Regiearbeit. Ein paar Zeilen erklären uns die wahre, ausweglose Situation – 1940 sind knapp 400.000 britische Soldaten am Strand von Dünkirchen von der gegnerischen Armee eingekesselt, der einzige Fluchtweg ist der Atlantik – und schon sind wir mitten drin im Überlebenskampf. Und in diesem Kampf, am Strand, auf dem Meer und in der Luft darüber, bleiben wir auch. Nolan verweigert uns den Blick über den Ärmelkanal auf Churchills Zentrale in London, zu den französischen Generälen oder nach Deutschland. Selbst die deutschen Soldaten sehen wir, wenn überhaupt, nur verschwommen – immer wieder scheine...
Kritik: Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (FR, USA 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (FR, USA 2017)

We get on just great. You flirt, I smile. Luc Besson kann Sci-Fi-Action. Das wissen Kinogänger bereits seit dem visuell atemberaubenden Das Fünfte Element, mit welchem der Regisseur bereits 1997 den Wahrnehmungsbereich seines Publikums erweiterte. Bereits hier ließ sich Besson von dem französischen Kult-Comic Valerian und Veronique inspirieren, eben jenem Comic, das maßgeblich die visuelle Ausrichtung der Star-Wars-Reihe prägen sollte, auch wenn den Comic-Schöpfern Jean-Claude Mézières und Pierre Christin dafür nie öffentlich Tribut gezollt worden ist. Bereits damals wollte Besson eigentlich Valerian und Veronique auf die große Leinwand hieven, doch wie bereits James Camerons ambitioniertes Green-Screen-Projekt Avatar mussten sich die technischen Möglichkeiten erst einmal den Visionen d...
Kritik: Spider-Man: Homecoming (USA 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Spider-Man: Homecoming (USA 2017)

Patience. Mit seinen ersten beiden Filmen Clown und Cop Car konfrontierte er adoleszente Figuren mit schier unüberwindbaren Gewalten. Gemeint ist Regisseur Jon Watts, der nun das zweite Kino-Reboot der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft inszenierte. Schaut man sich seine vorangegangen Werke an, so entwickelt sich durchaus ein Interesse für seinen Spider-Man, immerhin ist dieser unter den bekannten Superhelden zweifellos derjenige, dessen Jugendlichkeit, neben seinen Kräften, eines der größten und wichtigsten charakteristischen Merkmal ist. Leider erweist sich Watts aber bei seiner ersten großen Hollywood-Produktion mehr als ein Handwerker. Die Rohheit und den Nihilismus seiner anderen Filme sucht man in Spider-Man: Homecoming vergebens. Das ist schade und dennoch liefert Watts hi...
Kritik: Transformers 5: The Last Knight (USA 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Transformers 5: The Last Knight (USA 2017)

This is the Watch who killed Hitler. Nein, Transformers: The Last Knight ist kein guter Film und bleibt damit seinen Vorgängern treu. Damit könnte der Text hier bereits beendet sein, denn die Kritikpunkte der Reihe haben sich seit dem allerersten Teil nicht sonderlich verändert und irgendwie wirkt das Mosern, verbale Zerfetzen und Anprangern fast schon genau so inspirationslos wie die Transformers-Filme selbst. Sowieso haben die Filme und Kritiken viel gemeinsam. Beide sind oftmals viel zu lang, wiederholen immer wieder die gleichen Phrasen, ergötzen sich an großen Bildern, bzw. Worten, und während bei den Transformers in unüberschaubaren Actionszenen Metall und Partikel aufeinander prallen, sind es bei den Rezensionen die Adjektive, die versuchen zu beschreiben wie misslungen das Ganze...