Kritik: Kickboxer: Die Vergeltung (USA 2016) & Kickboxer – Die Abrechnung (USA 2018)

© Ascot Elite

Kickboxer: Die Vergeltung

Nachdem Jean-Claude van Damme sich mit Bloodsport – Eine wahre Geschichte einen Namen im Kampfsportsektor des Action-Kinos gemacht hatte, sollte mit Kickboxer 1989 der endgültige Durchbruch im Genre folgen. Die schillernden Jahre sind inzwischen weitestgehend verstrichen, obgleich Van Damme immer noch zu den sympathischsten Hau-Drauf-Recken der alten Schule zählt. Kickboxer bleibt in der Filmwelt aber ein Markenname und dementsprechend logisch erscheint der Umstand, diesen Titel erneut aufleben zu lassen: Natürlich unter den klassischen Parametern des Originals. Kickboxer: Die Vergeltung ist sich in seiner Funktion als Remake auch nie zu schade, reinrassige Reproduktion zu betreiben und hat es sich gleichwohl das Mitwirken von Van Damme gesichert, der nicht mehr als aufstrebender Kämpfer (der vom Profi-Kickboxer und Stuntman Alain Moussi gemimt wird) in Erscheinung tritt, sondern in der Rolle des erfahrenen Lehrmeisters. Into the Blue-Regisseur John Stockwell bricht das Niveau der Neuauflage über die 90-minütige Laufzeit konsequent auf Direct-to-Video-Stangenware herunter, stellt muskulöse Kraftpakete auf, vergisst aber, ihnen das nötige Charisma zuzugestehen. Die Kämpfe selbst sind uninspiriert choreographiert, die Geschichte selbst ein alter Hut ohne Durchschlagskraft. Nur für das ganz anspruchslose Klientel eine Empfehlung.

© Ascot Elite

Kickboxer – Die Abrechnung

Man kann sich sicher sein: Wäre die Qualität von Kickboxer: Die Vergeltung noch schwächer ausgefallen, wir hätten uns trotzdem über die Existenz von Kickboxer – Die Abrechnung erfreuen dürfen. Und erfreuen darf man an dieser Stelle tatsächlich ernst nehmen, denn die Fortsetzung von Dimitri Logothetis, der auch das Drehbuch zum brettharten Kampfsport-Heuler beigetragen hat, ist nicht nur um eine Klasse besser als sein Vorgänger. Erneut mit Alain Moussi in der Haupt- und Jean-Claude Van Damme in der Nebenrolle besitzt, wird Kurt Sloane von seiner Vergangenheit eingeholt und muss in Thailand beweisen, wie beständig er die Faust ballen und das Knie schwingen kann. Auffällig ist dabei, dass Kickboxer – Die Abrechnung ein weitaus ausgefeilteres Gespür für Dynamik und Physis besitzt. Waren die Kämpfe im ersten Mal vor allem dröge in Länge gezogene Schlagabtäusche, überzeugt die Fortsetzung durch gekonnt durchorganisierte Bewegungsabläufe, die vor allem in einem dreiminütigen One-Shot, in dem sich unser Protagonist durch die Korridore eines Gefängnisses prügelt, voll zur Geltung kommen. Freilich ist auch Kickboxer – Die Abrechnung weit davon entfernt, eine guter Film zu sein, sprich, eine gewisse Rolle innerhalb des modernen Action-Films zu spielen. Allerdings versteht Dimitri Logothetis sein Handwerk und kann die Fights als das inszenieren, was sie sein sollen: Krachende Blickfängen.

Kickboxer – Die Vergeltung und Kickboxer: Die Abrechnung sind in Deutschland seit dem 27. April 2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.