Kritik: Transformers 5: The Last Knight (USA 2017)

© Paramount

This is the Watch who killed Hitler.

Nein, Transformers: The Last Knight ist kein guter Film und bleibt damit seinen Vorgängern treu. Damit könnte der Text hier bereits beendet sein, denn die Kritikpunkte der Reihe haben sich seit dem allerersten Teil nicht sonderlich verändert und irgendwie wirkt das Mosern, verbale Zerfetzen und Anprangern fast schon genau so inspirationslos wie die Transformers-Filme selbst. Sowieso haben die Filme und Kritiken viel gemeinsam. Beide sind oftmals viel zu lang, wiederholen immer wieder die gleichen Phrasen, ergötzen sich an großen Bildern, bzw. Worten, und während bei den Transformers in unüberschaubaren Actionszenen Metall und Partikel aufeinander prallen, sind es bei den Rezensionen die Adjektive, die versuchen zu beschreiben wie misslungen das Ganze doch ist. Als Hauptschuldiger wird dann immer wieder Michael Bay genannt, obwohl dieser mit seinem Debüt The Rock – Fels der Entscheidung, sowie mit 13 Hours und vor allem mit der Satire Pain & Gain bewies, dass er durchaus in der Lage ist gutes Spektakelkino zu inszenieren.

Neu bei Transformers: The Last Knight ist, neben ein paar neuen Figuren, dass die Autoren nun auf den Hype Train aufspringen und genau wie die Marvel Studios, Warner und Universal versuchen ein cineastisches Universum aufzubauen. Dass sie dies bereits mit den vier Vorgängern getan haben, scheint ihnen dabei herzlich egal. Und so werden beim fünften Teil munter und ohne Kompromisse neue Elemente auf den bereits bestehenden Storybau der Vorgänger drauf geschraubt und verschweißt. Wer nach Sinn, Logik oder gar Immersion fragt, ist eh im falschen Film.

Dennoch ist es die wohl größte Schwäche von The Last Knight, dass hier irgendwie so gar nichts wirklich zusammenpasst. Es gibt Bezüge zur Tafelrunde, alte Figuren werden lieblos vor die Kamera gezerrt und neue Charaktere werden eingeführt, hinterlassen dabei aber keinerlei wirkliche Spuren im Franchise-Sand. Das liegt auch daran, dass der Film scheinbar nicht nur im Writers Room von Paramount und Hasbro entstanden ist, sondern auch bei den Marketing-Analysten. So gibt es neben Mittelalter-Magie der Marke Soft-Game of Thrones auch noch eine Dosis Post-Apokalypse, sowie einen neuen Transformers namens Sqweek (oder so ähnlich), der sichtbar auf Pixars Wall-E und BB-8 aus Star Wars: Das Erwachen der Macht beruht. Eines von vielen Beweisstücken dafür, dass The Last Knight null Eigenständigkeit besitzt. Dazu fehlt den Stilen, an denen sich Transformers 5 rotzfrech bedient, die Beständigkeit. Es sind nur weitere Bausteine, die um, oder besser gesagt, auf die gängige Transfomers-Stilistik gestemmt wurden und lediglich dafür sorgen, dass der Blockbuster – ähnlich wie sein Vorgänger – eine Laufzeit hat, die sich anfühlt wie die letzten Terrence-Malick-Filme in halber Abspielgeschwindigkeit.

Fans der Filme dürften sich daran wohl kaum stören – oder es gar zu Kenntnis nehmen, denn sie erhalten genau das, was bisher jeder Teil bot. Für den Schreiber dieser Kritik ist das Schlimmste am fünften Teil aber, dass er letztlich absolut nichts bietet. Zum loben gibt es nicht wirklich etwas (natürlich sind die Effekte wieder erstklassig) und das Negative des Films gehört mittlerweile ja schon zum Kanon der Reihe dazu. So wirkt Transformers: The Last Knight trotz Polierungen hier, Neuem da und Spektakel überall vor allem absolut redundant. Ein Film, über den es schwer fällt sich zu ärgern, noch schwerer ihn zu bejubeln. Im Prinzip eine absolute Luftnummer, deren Eigentemperatur lauwarm ist.

Transformers 5: The Last Knight startet am 22. Juni 2017 in den deutschen Kinos

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