Schlagwort: 1996

Kritik: Crash (CA/FR/GB 1996) – David Cronenbergs apokalyptisches Meisterwerk jetzt in 4K
Drama, Filme, Filmkritiken, Heimkino, Retro, Slider

Kritik: Crash (CA/FR/GB 1996) – David Cronenbergs apokalyptisches Meisterwerk jetzt in 4K

Beschreibe es mir! James Ballard ist Filmproduzent und treibt es mit einer Kameraassistentin. Seine Frau macht es mit ihrem Fluglehrer. Das Sexualleben der beiden ist am Nullpunkt angekommen. Monotonie und Kälte haben sich in die Beziehung eingeschlichen. Erst als James einen Autounfall hat, kommen neue Gefühle in ihm auf. Die Überlebende des anderen Autos Dr. Remington spürt dasselbe. Beide kommen in die Kreise von Vaughan, einem Besessenen, der den Crash als neue Form der Sexualität proklamiert. Als David Cronenbergs Crash 1996 in Cannes uraufgeführt wurde, verließen Scharen von Leuten den Kinosaal und beschimpften den Film als langweilige Pornografie. Viele andere dagegen sahen in dem Film ein Meisterwerk. Die Jury bezog zu dieser Kontroverse Stellung, indem sie an den Regisseur...
Kritik: The Rock – Fels der Entscheidung (USA 1996) – Alcatraz wird zum explosiven Ort der Desillusion
Action, Filmkritiken, Michael Bay, Regisseure

Kritik: The Rock – Fels der Entscheidung (USA 1996) – Alcatraz wird zum explosiven Ort der Desillusion

Patriotism is a virtue of the vicious. So sieht es also aus, wenn sich ein Regisseur mit ungehemmtem Explosionsfetisch wie Michael Bay auf der Höhe seines „künstlerischen“ Schaffens befindet. Ziemlich ansehnlich, aber auch viel zu verfrüht und leider von unikalem Status. „Ziemlich ansehnlich“ könnte man an dieser Stelle sogar noch als leichte Untertreibung umreißen, denn Michael Bays zweite Regiearbeit „The Rock“ ist quasi der Inbegriff, oder vielmehr ein Mitverantwortlicher, für diesen generalisierten Musterfall des hochwertigen Action-Kinos der vielfältigen 1990er Jahre. Mit „Bad Boys“ hat Michael Bay ein Jahr zuvor bereits sein fähiges Inszenierungshändchen für stattliche Actionmontagen bewiesen, blieb seinem Publikum aber auf Charakterbasis diese Qualität schuldig. In „The Rock“...
Filmkritiken

"Breaking the Waves" (NO/FR/SE/NL/DK 1996) Kritik – Lars von Trier und ein Opfergang der Liebe

Autor: Pascal Reis "Everyone has something they're good at. I've always been stupid, but I'm good at this." Die schottische Küstenlandschaft. Ein Ort der Entspannung und Selbstfindung, ein Ort, an dem die zügigen Brisen der Gesundheit neuen Antrieb geben, die jedem Besucher sorglos mit aller Frische um die Nasen pfeifen und mit der prächtigen Naturkulisse, durchzogen von idyllischen Postkartenmotiven, einen ungezwungenen Einklang findet. In „Breaking the Waves“ sind die äußerlichen Naturattribute natürlich gegeben, doch den ersehnten Seelenfrieden bekommt man hier nicht auf dem aseptischen Silbertablett serviert, sondern trifft auf eine Auskoppelung der Free Church of Scotland, puritanisch bis in Mark und apodiktisch auf die strikten Grundsätze des Calvinismus pochend. Im Klartext bedeut...
Kritik: Romeo + Julia (USA 1996) – William Shakespeare in modernem Gewand
Drama, Filmkritiken

Kritik: Romeo + Julia (USA 1996) – William Shakespeare in modernem Gewand

Um Hass geht es hier, doch mehr um Liebe noch. Zänkische Liebe, Liebe voller Hass, du alles aus dem nichts zuerst erschaffen. Oh schwere Leichtigkeit. Oh ärmste Tändelei. Entstelltes Chaos, scheinbar wohlgeformt. Wenn man sich mit den prägendsten und bekanntesten Personen der Weltliteratur beschäftigten will, dann stößt man auf die üblich Verdächtigen, was in diesem Fall jedoch in keiner Weise negativ gemeint ist, denn hier besteht die Ausnahme, das Popularität wirklich gleichbedeutend mit Qualität ist. Wir sprechen also von Menschen wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Lord Byron, Edgar Allan Poe, Charles Baudelaire und John Keats. Männer, deren Ruf als Dramatiker, Philosophen, Lyriker, Dichter, Denker oder ganz einfach Autoren auf der ganzen Welt zu Recht bekannt ist. J...
Kritik: Mars Attacks! (USA 1996) – Ein Alienangriff à la Burton
Filme, Filmkritiken, Komödie, Regisseure, Science Fiction / Fantasy, Tim Burton

Kritik: Mars Attacks! (USA 1996) – Ein Alienangriff à la Burton

Eine weiterentwickelte Zivilisation ist üblicherweise nicht barbarisch. Sind wir Menschen wirklich allein? Sind wir die einzigen, mehr oder weniger, intelligenten Geschöpfe im Universum, oder wartet in den Unweiten und den Abgründen des Weltalls noch so manches fremdes Wesen auf uns? Inzwischen ist klar, dass wir nicht alleine sind, denn allein auf der Oberfläche des Mondes wurden winzige Lebewesen entdeckt. Man bedenke nur, dass es im ganzen Universum mehr Galaxien gibt, als Sandkörner auf der Erde. Eine Anzahl, die jeden gedanklichen Rahmen sprengt und einfach nur überwältigt. Oft genug haben wir es also natürlich auch in der Filmwelt mit den beliebten Aliens zu tun bekommen, die sich die Erde als Andockstation oder Angriffsziel ausgesucht haben. Da wären, nur als Beispiele, Rolan...
Filmkritiken

"Independence Day" (USA 1996) Kritik – Für Amerika! Für die Menschheit!

"Willkommen auf der Erde!" Der deutsche Filmemacher Roland Emmerich hat sich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten seinen Platz geschaffen und inszeniert einen Film nach dem anderen, immer mit dem gleichen Grundthema. Der Herr Emmerich mag es nämlich ganz besonders, wenn er die Erde und Menschheit richtig in die Luft jagen kann und dann einen Helden losschickt, der die Sache wieder geradebiegt. Nimmt man die Karriere von Roland Emmerich mal etwas genauer unter die Lupe, dann sollte man schon mit einigen Wassern gewaschen sein, denn unser „deutscher Spielberg“ liebt es, wenn er amerikanischer als jeder Amerikaner sein kann. Mit Streifen wie 'Der Patriot', wie passend, 'The Day After Tomorrow' oder '2012' sollte der Fall klar sein. Emmerich kann mit Effekten umgehen und Weltuntergangssze...
Filmkritiken

"From Dusk Till Dawn" (USA 1996) Kritik – In Mexiko sind die Vampire los

"Gott liebt es das Messer reinzustechen und die Klinge abzubrechen!" Freundschaften sind eine schöne Sache, vor allem wenn man mit seinem besten Freund sogar in der gleichen Branche arbeitet und sich dort des Öfteren über den Weg laufen kann. Da hätten wir zum Beispiel Ben Stiller und Owen Wilson, Leonardo DiCaprio und Tobey Maguire, oder auch Matt Damon und Ben Affleck. Dass diese Schauspieler sich auch in Filmen gerne über den Weg laufen, sollte inzwischen bekannt sein und auch im echten Leben bekommt man durch die Medien immer wieder Bilder zusehen, in denen man diese Pärchen zusammen in ihrer Freiheit bei verschiedenen Aktivitäten sieht. Eine ganz andere und ebenso besondere Freundschaft besteht zwischen Quentin Tarantino und Robert Rodriquez, die sich beide schon seit langem als Ku...