Schlagwort: Gene Hackman

Filmkritiken

"Eureka" (USA/GB 1983) Kritik – Schicksalsbestimmung im Kampf um die Seele

Autor: Pascal Reis "At first I thought you wanted my daughter. Then I thought you wanted my gold. Now I think you want my soul." Es ist ein Trauerspiel, dass vielen selberernannten Cineasten der Name Nicolas Roeg kein Begriff mehr zu sein scheint. Dabei hat der britische Individualist nicht nur die Filmwelt durch seine informalen Werte geprägt, sondern ihr auch im handwerklichen Bereich einen Stempel aufgedrückt. Seine kapriziöse Kameraführung und die auktoriale Schnitttechnik trugen fortwährend eine ganz eigene, unverwechselbare Handschrift und assoziierten die normfremden Perspektiven mit verschiedensten Bewusstseinsebenen. Das Kino des Nicolas Roeg war ebenso auf seine subjektive Impression ausgelegt, wie es auch auf die zergliedernde Analyse von zwischenmenschlicher Symbolik und üb...
Filme, Filmkritiken, Heimkino, Retro

Kritik: Der Dialog (USA 1974)

"You're not supposed to feel anything about them." Es gibt so viele Beispiele für Filmemacher, die am Anfang ihrer Karriere strahlend leuchten und dann immer mehr verglimmen. Francis Ford Coppola ist sehr wohl Teil dieses Kreises. Sein Abstieg ist einer der steilsten. Wie so viele Filmemacher des New-Hollywood war auch er Teil der Roger-Corman-Schmiede, lernte dort das Handwerk und realisierte erste Filme. Der Durchbruch kam dann mit „Der Pate“ und dem eindringlichen Nachschlag „Der Pate II“. Beide Filme räumten wie verrückt bei den Oscars ab. Coppola bekam alle Freiheiten und drehte „Der Dialog“, einen minimalistischen Thriller über einen Abhörspezialisten. Harry Caul (Gene Hackman) lebt für den Beruf. Sein Privatleben ist auf das mindeste reduziert, gerade soviel um nicht wahnsinnig ...
Filmkritiken

Klassiker-Tipp der Woche "French Connection" (USA 1971) Kritik – Gene Hackman im Brennpunkt Brooklyn

"Bist du verrückt mich so zu behandeln? Ich hab doch keine Nonne gebumst!" Polizeifilme sind seit Anbeginn der Filmgeschichte ein beliebtes und ansprechendes Thema, sowohl für das Unterhaltungspublikum, als auch die Kritiker, die dem vielschichtigen Stoff immer wieder neue Ansätze entnehmen können. Wenn wir uns ein Jahrzehnt herauspicken, dann können wir dort mit ziemlicher Sicherheit immer eine Handvoll mindestens sehenswerter Polizeifilme finden. Wenn wir in die 70er Jahre gehen, dann müssten unweigerlich Filme wie 'Dirty Harry' mit Clint Eastwood und Sidney Lumets 'Serpico' mit Al Pacino fallen, die sich ihren Status in der Filmwelt für die Ewigkeit gesichert haben. Zu Recht natürlich. Doch es gibt noch einen weiteren unheimlich wichtigen Vertreter des Polizeifilms, der heute ebenfal...
Filmkritiken

Klassiker-Tipp der Woche "Mississippi Burning" (USA 1988) Kritik – Die brennenden Konflikte

"Wenn Sie ein Schwarzer wären, würde es hier jeden einen Scheiß interessieren, was Sie denken!" Alan Parker zählt nicht gerade zu den Regisseuren, die nach den Gesetzen Hollywoods arbeiten. Mit seinem mehrfach Oscar nominierten Western '12 Uhr mittags' konnte Parker auf sich aufmerksam machen. Danach kam das Drama 'Birdy' der den großen Festivalpreis von Cannes gewinnen konnte. 1986 betrat Parker den Pfad des Okkulten und inszenierte mit 'Angel Heart' einen der besten Okkult-Krimis überhaupt. Ein Jahr später konnte er wieder für Aufsehen sorgen und sein Rassismus-Drama 'Mississippi Burning' wurde für ganze 8 Oscar Trophäen nominiert. Darunter auch die zweite Nominierung, nach '12 Uhr mittags', für Parker selbst. Das Ergebnis der Verleihung war für den Film dann aber doch eher enttäusche...