Schlagwort: Michael Fassbender

Filmkritiken

"The Counselor" (GB/US 2013) Kritik – Michael Fassbender möchte mit den großen Jungs spielen

Autor: Pascal Reis "I'm pretty skeptical about the goodness of the good. I think that if you ransacked the archives of the redeemed you would uncover tales of moral squalor quite beyond the merely appalling." Erwähnt man Cormac McCarthy in literarischen Fachkreisen, so zucken die Anwesenden, vornehmlich amerikanischer Natur, bereits vor der Aussprache der letzte Silbe seines Namens ehrfürchtig zusammen und verfallen in nachfolgenden Diskussionen in tranceartige Heiligsprechungen des Mannes. McCarthy, seines Zeichens Gewinner des renommierten Pulitzer-Preises und adaptierter Vorlagengeber für „The Road“ mit Viggo Mortensen und das Meisterwerk der Coen-Brüder „No Country for Old Men“, ist ohne Zweifel echtes Kulturgut der Stars and Stripes-Nation, sein Können hingegen steht auch auf dem gl...
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"Prometheus" (USA 2012) Kritik – Ridley Scott auf der Suche nach dem Anfang

"My God, we were so wrong..." Hätte man vor einigen Jahren gesagt, dass Ridley Scott sich wieder seiner "Alien"-Welt widmen würde, wäre man wohl mit schiefen Augen angeschaut worden. Aber hier ist es nun, das im Vorfeld als gigantisches Werk angekündigte Prequel zur "Alien"-Quadrilogie, und auch wenn der Film sich bestimmte Kritikpunkte gefallen lassen muss, so hat Ridley Scott hier doch etwas enorm Komplexes geschaffen und erzählt nicht nur vage die Vorgeschichte zu "Alien", sondern wirft viele neue Fragen auf. Dabei hat er ohne Frage den besten Sci-Fi-Horror seit seinem Baby geschaffen. Nachdem ein Forscherteam auf verschiedenen Kontinenten dieselbe Sternenkarte entdeckt, schickt Weyland im Jahr 2091 die beiden leitenden Forscher und einige Astronauten auf eine 2-jährige Reise durch ...
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"Eden Lake" (GB 2008) – Schonungslose Gewalt und unnötige Dramaturgie

"Ich lass mich nicht von 'ner Gruppe Teenager verjagen!" James Watkins ist als Regisseur noch ein unbeschriebenes Blatt im Filmgeschäft. Als Drehbuchautor war er zwar schon hier und da tätig, allerdings eher schlecht als recht. Also wurde es wohl Zeit sich endlich einen Namen im Geschäft zu machen. Mit 'Eden Lake' aus dem Jahr 2008 inszeniert Watkins zwar einen streckenweise spannenden und wirklich harten Psycho-Thriller, allerdings möchte der Film mehr sein und verliert sich in unnötigen Drama-Elementen, die den Film leider in den Genre-Durchschnitt zurückdrängen. Der Wald rund um den Eden Lake bietet natürlich die perfekte Kulisse für eine derartige Verfolgungsjagd ohne jegliche Anhaltspunkte und Ausweg. Kameramann Christopher Russ liefert gute Arbeit ab und verzichtet auf unnötige H...
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"Shame" (GB 2011) Kritik – Im Schatten der Sucht

Autor: Pascal Reis „We're not bad people. We just come from a bad place.“ Immer wieder hat er, Brandon (Michael Fassbender), es seiner Schwester, Sissy (Carey Mulligan) versprochen, zu einem ihrer Auftritte zu kommen – Und immer wieder hat er sie enttäuschen müssen. Nicht jedoch diesen Abend, hat sich seine Schwester doch nach einigen unbeantworteten Nachrichten auf dem Anrufbeantworter in einem Appartement einquartiert. Zusammen mit seinem Kumpel und Chef David (James Badge Dales), der es mit der Treue nicht ganz so eng sieht, frequentiert er die Bar, in der seine Sissy eine faszinierende Neuinterpretation des Frank Sinatra Klassiker „New York, New York“ zum Besten gibt. Fragiler hat man die Zeilen dieses Liedes noch über keine Lippen kommen hören, und wie uns „Shame“ später v...
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Kinostarts der Woche (ab 1. Dezember)

London Boulevard Mitchel (Colin Farrell) wurde gerade erst aus dem Gefängnis entlassen und versucht sich bestmöglich von seinen früheren Freunden fern zu halten. Er nimmt einen Job als Bodyguard der ehemaligen Schauspielerin Charlotte (Keira Knightley) an, die ständig von Paparazzi verfolgt wird. Doch aufgrund seines immer noch guten Rufs im Untergrund wendet sich bald der mächtige Gant (Ray Winstone) an ihn- mit einem verlockenden Jobangebot. Mitchel winkt ab, denn zwischen ihm und Charlotte bahnt sich eine Romanze an, doch Gant gibt nicht auf und versucht mit immer brutaleren Methoden, den Bodyguard auf seine Seite zu ziehen. Hier geht's zur Kritik. Jane Eyre Die unscheinbare Jane Eyre (Mia Wasikowska) möchte nach ihrer eher düsteren Kindheit hinaus in die weite Welt. Auf dem imposan...
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"Eine dunkle Begierde" (2011) Kritik – Begehrenswert ist hier wenig!

David Cronenberg versteht sein Handwerk so gut wie nur wenige andere Regisseure. Körperhorror, Sex, blutende Organe... seine Filme sind nur schwer zu verdauen. Und trotzdem, mit seiner Gesellschaftskritik, seinen Tabubrüchen und seinem ungewöhnlichen Erzählstil war er vielen Filmemachern um Lichtjahre voraus. Mit "eine dunkle Begierde" passt er sich nun den modernen Sehgewohnheiten an. Das ist enttäuschend und seine mit Abstand schwächste Leistung. Angeführt von einer Riege exzellenter Schauspieler, behandelt "eine dunkle Begierde" die Dreiecksbeziehung zwischen Sigmund Freud, Carl Gustav Jung und Sabina Spielrein und den damit verbundenen Ursprung der modernen Psychologie. Die Bild- und Tonkomposition sind, wie von Cronenberg-Filmen gewohnt, fantastisch. Michael Fassbender, Viggo Morte...
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Kinostarts der Woche (ab 10. November)

Eine dunkle Begierde Inhalt: Carl Gustav Jung (Michael Fassbender) hat so gut wie all seine Ziele erreicht - er ist Leiter der psychiatrischen Klinik Burghölzli, glücklich verheiratet und erwartet sein erstes Kind. Alles soll sich jedoch ändern, als die junge Russin Sabina Spielren (Keira Knightley) wegen Hysterie in die Züricher Klinik eingeliefert wird. Bei den zahlreichen therapeutischen Sitzungen kommen sich Jung und sein schöne Patientin immer näher. Als die Affäre droht an die Öffentlichkeit zu gelangen, wendet sich Jung von Sabina ab, um seinen guten Ruf als Wissenschaftler nicht zu verlieren. Sabina verspürt währrenddessen den Drang, selbst Psychoanalytikerin zu werden. Also bewirbt sie sich bei Jungs langjährigem Kollegen und Mentor Sigmund Freud (Viggo Mortensen). Dieser nimmt si...