Schlagwort: Nicolas Cage

Kritik: Wild at Heart (USA 1990)
Drama, Filmkritiken

Kritik: Wild at Heart (USA 1990)

Die Welt hat ein wildes Herz und ist total verrückt geworden! Das Jahr 1990 war ein ganz besonderer Höhepunkt im Schaffen von David Lynch. Bei den Filmfestspielen von Cannes konnte er für seine Road-Movie-Romanze Wild at Heart die begehrte goldene Palme entgegennehmen. David Lynch war 1990 bereits ein bekanntes und umstrittenes Gesicht in der Kinowelt, denn mit Filmen wie Der Elefantenmensch und Blue Velvet hatte er bereits mehr als nur begeistert. Wild at Heart konnte dieser vorherigen Qualität nicht mehr ganz standhalten, es ist ein wilder, abgründigen Abenteuer mit der einen oder anderen Länge und wirkt erzählerisch gelegentlich zu unausgegoren. Visuell spielt der Film natürlich in der ersten Liga. Die groben, trockenen und gerne auch düsteren Bilder passen sich der Grundstimmung de...
Kritik: Pig (USA, UK 2021) – Liebe ist Grund genug
Drama, DVD & Bluray, Filmkritiken, Thriller

Kritik: Pig (USA, UK 2021) – Liebe ist Grund genug

Eine Gastkritik von Sascha Böß We don't get a lot of things to really care about. Es wird Abend. Die letzten Sonnenstrahlen dringen zwischen den Bäumen hervor und werfen langen Schatten. Ein bärtiger Mann und ein rötlich beharrtes Schwein machen ihre letzte Tour des Tages durch den Wald. Sie suchen nach wertvollen Trüffeln und werden fündig. Rob (Nicolas Cage) wohnt seit über 10 Jahren ganz abgeschieden von jeglicher Zivilisation in einer kleinen Holzhütte in der Wildnis von Oregon. Er lebt allein mit seinem Trüffelschwein Apple zusammen. Ihre Betten stehen gleich nebeneinander. Der einzige Mensch, zu dem er regelmäßig Kontakt hat, ist Amir (Alex Wolff), bei dem er seine gesammelten Trüffel gegen lebenswichtige Waren tauscht. Es ist eine eigenartige Idylle, in der Rob hier lebt. S...
Kritik: Mandy (USA 2018) – Nicolas Cage dreht durch
Festivals, Filme, Filmkritiken, Horror, Science Fiction / Fantasy, Thriller

Kritik: Mandy (USA 2018) – Nicolas Cage dreht durch

That was my favorite shirt! Als Panos Cosmatos mit gekrümmten Rücken und bescheidenem Gestus bei der Cannes-Premiere seines Films Mandy auf die Bühne tritt, fiel es noch schwer, sich auszumalen, was für ein Film einen erwartet. Cosmatos erzählt, dass er damit u.a. den Tod seiner Eltern verarbeiten wollte. Zugegeben, Mandy ist kein leichtfüßiger, fröhlicher Film. Wenn man zudem mit Science-Fiction-, Horrorfilmen, Dungeons and Dragons und Heavy Metal groß geworden ist, werden die Umrisse des Films klarer. Letztendlich war aber niemand wirklich auf Mandy vorbereitet, was sich auf der einen Seite an den zahlreichen Rausläufern während der Vorführung und auf der anderen Seite an den frenetischen Standing Ovations nach dem Film zeigte. 1983, der Holzfäller Red (Nicolas Cage) lebt mit s...
Kritik: Teen Titans Go! To the Movies (USA 2018)
Animation, Filmkritiken, Komödie

Kritik: Teen Titans Go! To the Movies (USA 2018)

Titans! Why did you do that to Superman? He's a national treasure! Wenn die Pressevorführung eines Films gerade einmal anderthalb Tage vor dem Kinostart gezeigt wird, dann lässt das nichts Gutes erahnen. Die gezeigten Filme entpuppen sich - wenig überraschend - zumeist als cineastische Gurken, die im Vorfeld des Kinostarts möglichst wenig mediale Aufmerksamkeit erzeugen sollen, damit zumindest ein paar verirrte Seelen in den Film stolpern. Im Falle von Teen Titans Go! To the Movies hat der deutsche Verleih dem Film mit diesem Vorgehen aber keinen Gefallen getan. Die Hochgeschwindigkeits-Animationskomödie verfügt nicht nur über eine treue Fanbase, sondern hätte, mit ein wenig mehr Vorlauf, sicherlich auch neue Zuschauer in die Kinos locken können. Die hyperaktive Persiflage auf das...
Mandy – Erster Trailer zum gefeierten Horrorfilm mit Nicolas Cage
Slider, Trailer

Mandy – Erster Trailer zum gefeierten Horrorfilm mit Nicolas Cage

 Bei seiner Premiere im vergangen Mai in Cannes wurde Mandy von der Kritik sofort lieb gewonnen. Dass das Horror-Fantasy-Spektakel mit Nicolas Cage auch abseits des Festivals seine Fans finden wird, das steht nach dem ersten Trailer außer Frage. Unser Conrad durfte den Mandy ja bereits in Cannes sehen und war ebenfalls sehr angetan. HIER geht es zu seiner Kritik. Mandy erscheint am 22. November 2018 deutschlandweit auf Blu-ray und DVD.
Kritik: Snowden (DE/FR/US 2016)
Filme, Filmkritiken, Slider

Kritik: Snowden (DE/FR/US 2016)

The modern battlefield is everywhere. Zuerst emuliert Snowden Bilder, die uns noch allen bestens aus Laura Poitras' Oscar-prämierter Dokumentation Citizenfour in Erinnerungen geblieben sind: Ein steriles Hotelzimmer in der City von Hongkong, in dem sich zwei Reporter des britischen Guardian und ein unscheinbarer, barfüßiger, mit runder Hornbrille ausgestatteter Mann zusammenfinden. Der Türspalt wird mit Kissen versiegelt, die Mobiltelefone in einer Mikrowelle verstaut, um UHF-Frequenzen zu unterbinden, und wenn ein Kennwort in den Laptop eingegeben wird, dann nur mit übergeworfener Decke – die unsichtbaren Augen sind überall. Edward Snowden, der via verschlüsselter Mails ein Treffen mit Laura Poitras und Glenn Greenwald arrangierte, sollte diese Augen, jedenfalls im übertragenen Sinne, ...
Filmkritiken

"Left Behind" (USA 2014) Kritik – Und Gott sprach: Wer nicht glaubt, der muss fühlen

Autor: Pascal Reis „Irene knew this was coming, the way it happnend, how could she know that?“ Für viele Menschen, selbst denen, die sich mit einer gewissen Affinität zum Medium ausgestattet sehen, dürfte die folgende Information womöglich eine Neuigkeiten bedeuten: Im Zeitraum von 2000 bis 2005 nämlich wurde eine dreiteilige Filmreihe produziert, die unter dem Namen „Left Behind“ jenen christlichen Glauben filmisch propagieren sollte, den Tim LaHaye und Jerry B. Jenkins schon in ihrer Romanvorlage breitgewalzt haben. In der Hauptrolle war damals ein gewisser Kirk Cameron (wer?) zu sehen und selbstverständlich findet ein solch religiös-verklärter Krempel wie die „Left Behind“-Trilogie ein nicht gerade klein gefächertes Publikum, welches sich in der dargebotenen Gesinnung wiederfindet u...
Filmkritiken

"Joe – Die Rache ist sein" (USA 2013) Kritik – Kein Neuanfang ohne Gewalt

Autor: Pascal Reis „There's nothing I can do and I hate it.“ Zuletzt beehrte uns mit Jeff Nichols „Mud – Kein Ausweg“ ein Film, der den intrinsischen Direct-to-DVD-Qualitäten um ein Vielfaches überlegen war. Der braungebrannte Matthew McConaughey („Dallas Buyers Club“) verkörperte darin den titelgebenden Mud, der sich auf eine verlassene Insel inmitten des Mississippi Delta zurückgezogen hat und schließlich von den jugendlichen Freunden Ellis (Tye Sheridan) und Neckbone (Jacob Lofland) entdeckt wird. Ellis akzeptiert Mud als eine Vaterfigur und zeigt sich fasziniert von den extremen Pfaden, die Mud bereit war der Liebe wegen einzuschlagen. Im Laufe der Geschichte lässt Jeff Nichols das idealisierte Menschen- und Weltbild von Ellis zerbrechen, er verhilft ihm dafür aber auch, ganz dem C...
Filmkritiken

„Kick-Ass 2“ (USA 2013) Kritik – Aus großer Kraft folgt große Verantwortung

Autor: Jan Görner „You don't have to be a bad-ass to be a superhero. You just have to be brave.” Als 2010 „Kick-Ass“ in die Kinos kam, ließen sich Zuschauer in dem Glauben in die Sessel fallen, ihnen stünde eine leichtherzige Comic-Persiflage bevor. Allenfalls Kenner der Vorlage wussten, dass der Trailer zu Matthew Vaughns vogelwilder Tour de Force nah an der Kundentäuschung vorbeischrammte. Trotzdem spielte die 30 Mio. Dollar teure Indie-Produktion genug ein, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen. Diesmal mit einem Major-Studio im Rücken liegt natürlich die Vermutung nahe, dass sich Jeff Wadlow („Cry Wolf“), der das Ruder von Matthew Vaughn (immer noch als ausführender Produzent mit von der Partie) übernommen hat, in Sachen Gewalt und Kraftausdrücke zurücknimmt, um eine noch breitere Zus...
Kritik: The Rock – Fels der Entscheidung (USA 1996) – Alcatraz wird zum explosiven Ort der Desillusion
Action, Filmkritiken, Michael Bay, Regisseure

Kritik: The Rock – Fels der Entscheidung (USA 1996) – Alcatraz wird zum explosiven Ort der Desillusion

Patriotism is a virtue of the vicious. So sieht es also aus, wenn sich ein Regisseur mit ungehemmtem Explosionsfetisch wie Michael Bay auf der Höhe seines „künstlerischen“ Schaffens befindet. Ziemlich ansehnlich, aber auch viel zu verfrüht und leider von unikalem Status. „Ziemlich ansehnlich“ könnte man an dieser Stelle sogar noch als leichte Untertreibung umreißen, denn Michael Bays zweite Regiearbeit „The Rock“ ist quasi der Inbegriff, oder vielmehr ein Mitverantwortlicher, für diesen generalisierten Musterfall des hochwertigen Action-Kinos der vielfältigen 1990er Jahre. Mit „Bad Boys“ hat Michael Bay ein Jahr zuvor bereits sein fähiges Inszenierungshändchen für stattliche Actionmontagen bewiesen, blieb seinem Publikum aber auf Charakterbasis diese Qualität schuldig. In „The Rock“...