Schlagwort: Philippe Paturel

Kritik: Saints And Sinners – Heilige und Sünder (IRL 2023)
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Kritik: Saints And Sinners – Heilige und Sünder (IRL 2023)

– gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023, Kritik erstmals zu lesen am 6. September 2023 – How many people have you killed together? Es gibt immer wieder diese Festivalüberraschungen, welche man vorab überhaupt nicht auf dem Schirm hat. Robert Lorenz Saints And Sinners - Heilige und Sünder ist jetzt wieder so ein Fall - bis eine Stunde vor dem ersten Screening in Venedig war mir nicht einmal bewusst, dass dieser mit Liam Neeson (96 Hours, Silence), Ciarán Hinds, Colm Meaney und vor allem Kerry Condon (The Banshees of Inisherin) eine fabelhafte irische Darstellerriege zu bieten hat. Aber gut, Robert Lorenz hat zwar 2021 schon einmal mit Liam Neeson zusammengearbeitet, doch das Resultat (The Marksman) war zum Vergessen. Und Liam Neeson hat obendrein schon seit einigen ...
Kritik: The Palace (2023) – Roman Polanskis Komödianten-Stadl
Aktuelle Filmnews, Filmkritiken, Im Kino, Komödie, La Biennale di Venezia

Kritik: The Palace (2023) – Roman Polanskis Komödianten-Stadl

– gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023 – What are you… a retard? Ich hatte mich schon lange nicht mehr so sehr auf eine Komödie gefreut, wie auf Roman Polanskis Luxushotel-Satire The Palace. Und jetzt sitze ich hier am nächsten Vormittag an diesem Text, der unerwartet kurz ausfallen wird, denn ich kann es immer noch nicht glauben, dass der Regisseur zahlreicher Meisterwerke den mit Abstand desaströsesten Film seiner Karriere gedreht hat. Meine Vorfreude war enorm, nachdem ich den ersten Trailer gesehen habe. Wir alle erinnern uns (ganz egal, wie man zu seiner Vergangenheit steht) an die zeitlosen Filme, welche wir Polanski zu verdanken haben. Egal ob feministische Horrorfilme, die ihrer Zeit voraus waren (Ekel, Rosemary’s Baby), bravouröse Geschichtsfilme (Der Pian...
Kritik: Poor Things (GB 2023) – Emma Stones sexuelle Befreiung
Aktuelle Filmnews, Filmkritiken, Im Kino, Komödie, La Biennale di Venezia, Science Fiction / Fantasy

Kritik: Poor Things (GB 2023) – Emma Stones sexuelle Befreiung

– gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023, Kritik erstmals zu lesen am 1. September 2023 – How marvelous! Als „Sie ist ein Experiment. Ihr Gehirn und ihr Körper sind nicht ganz synchron.“ stellt uns der unorthodoxe Dr. Godwin Baxter (kaum wiederzuerkennen: Willem Dafoe in einer seiner bis heute eindrucksvollsten Verwandlungen) seine neueste medizinische Errungenschaft vor. „Aber sie macht enorme Fortschritte.“ Dies markiert den Anfang der Geschichte seiner Schöpfung: Bella Baxter (gespielt von Emma Stone), einer jungen Frau, in deren Körper nach ihrem Selbstmord das Hirn ihres eigenen ungeborenen Babys implantiert wurde. Nun möchte er beobachten, wie sich das Babygehirn in ihrem erwachsenen Körper entwickelt. Doch natürlich verläuft nicht alles wie geplant, denn s...
Die besten Filme 2023 – Philippe stellt seine Lieblinge vor
Aktuelle Filmnews, Listen

Die besten Filme 2023 – Philippe stellt seine Lieblinge vor

Du stöberst gerne durch Best-Of-Listen? Dann hier entlang! Wie üblich möchte ich mich auch in diesem Jahr nicht mit allzu vielen Worten aufhalten. Nur eines möchte ich unbedingt loswerden: 2023 hat eine beeindruckende Palette an Filmerlebnissen geboten. Die Leinwände waren gefüllt mit mitreißenden Geschichten, unvergesslichen Schauspielleistungen und atemberaubenden visuellen Effekten, die mich in ihren Bann zogen (und nein, Marvel braucht sich hier nicht angesprochen fühlen). Dieses Jahr hat bewiesen, dass das Kino seine einzigartige Magie noch lange nicht verloren hat. Lasst uns also gemeinsam auf eine kleine Reise durch meine filmischen Highlights dieses Jahres gehen und die Vielfalt feiern, die uns das Kino in den vergangen zwölf Monaten geschenkt hat. Egal, ob ihr euch für...
Kritik: The Expendables 4 (USA 2023) | Neu auf Blu-ray
Action, Aktuelle Filmnews, DVD & Bluray, Filmkritiken

Kritik: The Expendables 4 (USA 2023) | Neu auf Blu-ray

I got this situation where I need your help. Zum vierten Mal sind sie nun also zurück: Die Expendables, eine schwerbewaffnete Söldnergruppe, die, da offensichtlich wieder einmal alle anderen Ideen ausgeschöpft sind, gewaltvoll einschreiten sollen, um die Welt zu retten. Dieses Mal droht der Dritte Weltkrieg, falls sie Tony Jaa nicht daran hindern können, einen Frachter mit einer Atombombe an Bord in russische Gewässer zu steuern. The Expendables 4 würde gerne so aktuell sein wie die James Bond-Filme (zuletzt No Time To Die) oder die Mission: Impossible-Reihe, die immer wieder gekonnt mit aktuellen weltweiten politischen Themen spielen. Doch wenn sich vor und hinter der Kamera noch mehr Talentlosigkeit versammelt als in den bisherigen Expendables-Filmen, dann entsteht kein kurzweiliger ...
Kritik: Maestro (USA 2023) – A Star Is Born 2?
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Kritik: Maestro (USA 2023) – A Star Is Born 2?

– gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023, Kritik erstmals zu lesen am 2. September 2023 – Try to just concentrate. Bis vor ein paar Jahren machte sich Bradley Cooper ausschließlich vor der Kamera einen Namen. Einerseits mit erfolgreichen Komödien wie Hangover und Silver Linings (für den er seine erste, absolut verdiente Oscar-Nominierung erhielt), anderseits aber auch beispielsweise im Marvel-Universum, in der Guardians of the Galaxy-Reihe konnte er als Stimme des toughen Waschbären Fuß fassen. Mittlerweile konnte Bradley Cooper sogar schon neun Oscar-Nominierungen auf seinem Konto verbuchen, auch wenn sicherlich nicht alle davon verdient waren (American Sniper *hust*). Vergeben & vergessen! Im Jahr 2018 gab Bradley Cooper sein unerwartet spektakuläres Regie...
Kritik: The Creator (USA 2023)
Action, DVD & Bluray, Filmkritiken, Science Fiction / Fantasy

Kritik: The Creator (USA 2023)

Whoever has that kid wins the war. Filme bieten seit Jahrzehnten die verschiedenste Perspektiven auf die Beziehung zwischen Künstlichen Intelligenzen und der Menschheit. Hierbei werden immer wieder essenzielle, komplexe philosophische Fragen nach der moralischen und ethischen Verantwortung im Umgang mit fortschrittlicher Technologie gestellt. Die KI wird in der Filmkunst zudem auch immer öfters als Möglichkeit betrachtet, um Schwächen und Herausforderungen der Menschheit zu beleuchten. Diese Ansätze verfolgt nun auch der neueste Science-Fiction-Blockbuster von Gareth Edwards. Der britische Regisseur konnte bisher mit dem kleinen Überraschungshit Monsters (2010) sowie zuletzt mit dem herausragenden Rogue One: A Star Wars Story (2016) auf sich aufmerksam machen - wohingegen seine Godzill...
Jetzt im Heimkino: All the Beauty and the Bloodshed – Der Gewinner des Goldenen Löwen 2022
Aktuelle Filmnews, Dokumentation, DVD & Bluray, Filmkritiken

Jetzt im Heimkino: All the Beauty and the Bloodshed – Der Gewinner des Goldenen Löwen 2022

– gesehen im Rahmen der 79. Filmfestspiele von Venedig 2022 – A reminder of what can be achieved by those who take pain and turn it into truth. Der Gewinner des diesjährigen Goldenen Löwen steht fest. Und es durfte, wie schon in den vergangenen zwei Jahren (Audrey Diwan sowie Chloé Zhao), vollkommen verdient, obwohl die Konkurrenz nicht ohne war, eine Regisseurin den Hauptpreis entgegennehmen. Es ist allerdings gerade deshalb eine große Überraschung, dass All the Beauty and the Bloodshed ausgezeichnet wurde, weil es sich um eine Dokumentation handelt. Den Oscar für den besten Dokumentarfilm konnte Laura Poitras zwar bereits 2015 mit ihrem mit der Kamera festgehaltenen Treffen mit Edward Snowden (Citizenfour) gewinnen - auch heute noch absolut sehenswert! Doch mit All the Beauty and...
Kritik: Der Killer (USA 2023)
Aktuelle Filmnews, Filmkritiken, Im Kino, La Biennale di Venezia, Netflix, Thriller

Kritik: Der Killer (USA 2023)

– gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023 – Stick to your plan. "Le Tueur", die gefeierte französische Graphic Novel-Serie von Matz und Luc Jacamon, hat seit ihrer Erstveröffentlichung im Jahr 1998 die Leser mit ihrer düsteren Noir-Ästhetik in ihren Bann gezogen. Besonders geschätzt wird die Vorlage für ihre realistische Darstellung von Gewalt und die komplexe Psyche ihres namenlosen Profikillers, der mit äußerster Sorgfalt seine Aufträge ausführt. Eine ideale Grundlage also für David Fincher, der ebenfalls für seinen unerbittlichen Perfektionismus bekannt ist. Dazu kommt, dass er sich schon lange im Bereich der düsteren und psychologisch anspruchsvollen Thriller bewiesen hat (Sieben, Zodiac). Ich selbst bin nicht der größte Fincher-Fan, seine letzten Regiearbeiten w...
Kritik: Taxi Driver (USA 1976)
Drama, Filmklassiker, Filmkritiken

Kritik: Taxi Driver (USA 1976)

10. Mai. Endlich hat es geregnet. Dreck und Abfälle wurden von den Bürgersteigen gespült. Ich arbeite bis zur Erschöpfung. 6 Tage in der Woche. Von abends sechs bis morgens sechs. Oft hänge ich noch 2 Stunden dran. Manchmal arbeite ich auch an 7 Tagen. Das ist ein verdammter Schlauch. Aber es hält mich auf Trab. Pro Woche verdiene ich zwischen 300 und 350. Wenn ich die Uhr abstelle, schaff ich noch mehr. Wenn es dunkel wird, taucht das Gesindel auf: Huren, Betrüger, Amateurnutten, Sodomiten, Trinen, Schwuchteln, Drogensüchtige, Fixer, kaputte Syphkranke. Ich hoffe, eines Tages wird ein großer Regen diesen ganzen Abschaum von der Straße spülen. Martin Scorseses zeitloses Meisterwerk erzählt die Leidensgeschichte des Taxifahrers Travis Bickle. Schlaflosigkeit, Isoliertheit, Einsamkeit prä...