Schlagwort: Rooney Mara

Kritik: Maria Magdalena (GB 2018)
Drama, Filme, Filmkritiken

Kritik: Maria Magdalena (GB 2018)

„I will not be silent, I will be heard.“ Nachdem er mit seinem ersten Langfilm Lion die auf wahren Hintergründen beruhende Geschichte des in Indien geborenen Schriftstellers Saroo Brierley inszenierte, der im Kindesalter sein Zuhause verlor, von einem australischen Paar adoptiert wurde und schließlich im Erwachsenenalter mithilfe von Google Earth seine Heimat wiederfinden konnte, widmet sich Regisseur Garth Davis in seinem neuen Werk einem biblischen Stoff. Dabei handelt es sich bei dem Film, in dem Joaquin Phoenix die Rolle des Jesus spielt, in erster Linie um eine Art Ehrwürdigung für die titelgebende Maria Magdalena, die Jesus neben den anderen männlichen Aposteln begleitet haben soll und auch bei dessen Auferstehung am Grab als einzige Zeugin anwesend war. Den Überlieferungen de...
Kritik: A Ghost Story (USA 2017)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: A Ghost Story (USA 2017)

A writer writes a novel, a songwriter writes a song, we do what we can to endure. Schon immer übte der Tod eine morbide Faszination auf den Menschen aus. Er gilt als das letzte Mysterium, und egal mit welcher Einstellung man sich seinem unausweichlichen Schicksal nähert – wirklich verstehen wird man es nicht. In David Lowerys neustem Werk A Ghost Story nimmt der Tod eine zentrale Rolle ein und stellt in Wechselwirkung mit der Liebe, einem weiteren großen Mysterium der menschlichen Existenz, die Eckpfeiler einer minimalistischen Geschichte dar. In ruhigen, beinahe meditativen Bildern lädt der Film dazu ein, über Vergänglichkeit und Tod zu sinnieren, Liebe und Trauer als surreal angehauchten Bilderrausch zu erleben. Noch bevor es die ersten Bilder zu sehen gibt, ertönt Rooney Maras Lache...
TIFF-Kritik: Lion – Der lange Weg nach Hause (AU, GB, US 2016)
Festivals, Filme, Filmkritiken, Specials

TIFF-Kritik: Lion – Der lange Weg nach Hause (AU, GB, US 2016)

"Never give up, though." 1986, im Alter von fünf Jahren, schläft der junge Saroo in einem Zug ein und tritt unfreiwillig eine 1.600km lange Reise nach Kalkutta an. Komplett auf sich alleine gestellt und nicht die regionale Sprache Bengali sprechend, muss Saroo eine wochenlange Odyssee in der 15 Millionen Einwohner Stadt durchleben, bis ihn schließlich eine Organisation für Adoptionen von der Straße holt und zu einer Familie nach Tasmanien vermittelt. 25 Jahre später holt Saroo in Tasmanien die Vergangenheit ein und er begibt sich auf die Suche nach seinem Heimatort und nach seiner Familie. So banal wie diese inhaltliche Zusammenfassung klingt, so unerträglich ist letzten Endes Garth Davis Regiedebüt Lion geworden. In drei größeren Abschnitten schickt Davis seinen Hauptcharakter S...
Unsere Tipps für die Golden Globes 2016!
News

Unsere Tipps für die Golden Globes 2016!

verfasst von Leonhard Balk und Patrick Kunze Es ist ein mehr schlecht als recht gehütetes Geheimnis, dass die großen Preisverleihungen Hollywoods nicht ganz mit rechten Dingen zugehen. Neben Berichten von Bestechungen und Bevorzugung, werden zudem nur eine stark eingeschränkte Anzahl an Filmen berücksichtigt. Um diese Situation einigermaßen verständlich darzustellen, haben wir unsere Picks in drei Kategorien unterteilt: 1. Wer gewinnen wird. 2. Wer gewinnen sollte. 3. Wer in einer perfekten Welt,  den Preis gewinnen sollte oder auf jeden Fall eine Nominierung in dieser Kategorie verdient hätte. So fällt einem auf, was für eine bestimmende Rolle Insider-Politik bei der Golden Globe Preisverleihung spielt. Jon Hamm hat in der letzten Staffel Mad Men eine grandiose Performance geliefert, ...
Die besten Filme 2015: Patricks Top 10
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Die besten Filme 2015: Patricks Top 10

Der Neue ist dran! Der Neue ist dran! Als Cinemaforever-Frischling ist es für mich natürlich etwas Besonderes meine erste Jahresliste zu veröffentlichen: Persönlich hat mir das Jahr 2015, trotz einiger Enttäuschungen und zu viel Mittelmaß, sehr gut gefallen. Auch dieses Jahr gab es wieder einige Filme, die mich blendend unterhalten, mich berührt und gefesselt haben. Deswegen ist meine Top 10 auch nicht eine reine Auflistung der formal bestgewerteten Filme, sondern vielmehr eine Nennung all der die dieses Kinojahr zu etwas Außergewöhnlichem gemacht haben, sei es auf die eine oder andere Art und Weise. Besonders lobende Bemerkungen gehen an Ich und Earl und das Mädchen, Victoria und Turbo Kid, die den Sprung in meine Top 10 nicht ganz geschafft haben aber trotzdem unbedingt gesichtet werd...
Kritik: Carol (GB/US 2015)
Filme, Filmkritiken, Heimkino, Slider

Kritik: Carol (GB/US 2015)

I don't know what I want. How could I know what I want if I say yes to everything? Dass Todd Haynes ein makelloser Formalist ist, hat er bereits mit seinen vorherigen Arbeiten bewiesen. Er ist ein Meister der Nachahmung und das ist keinesfalls despektierlich gemeint. Mit Velvet Goldmine ließ er das Glamrock-Zeitalter wieder auferstehen. Seine Douglas-Sirk-Hommage Dem Himmel so fern rekonstruierte das Melodram der 50er Jahre so nah am Vorbild wie kein Epigone zuvor. Sein letzter Kinofilm vor acht Jahren, I'm Not There, suchte nach der Musiklegende des Bob Dylan nicht im Gewand eines Hollywood-Biopics, sondern als bewusstes Medienkaleidoskop, das sich an Abbildungen Dylans durch die Zeit abarbeitet. Somit ist Haynes, wie nicht anders erwartet, ein zutiefst postmoderner Filmemacher. Se...
Kritik: Pan (USA/UK/AUS 2015)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Pan (USA/UK/AUS 2015)

Welcome to NEVERLAND! Wenn Regisseur Joe Wright („Anna Karenina“) einen neuen Film ins Kino bringt, ist dies gewöhnlich ein Freudentag für jeden cinephilen Kunstliebhaber. Selten liefert ein Regisseur so zuverlässig qualitativ hochwertige Produktionen wie der Filmmagier Wright, zumal er sogar das Kunststück vollbrachte, Kritiker und zahlendes Publikum gleichermaßen von seinem Können zu überzeugen. Mit Filmen wie „Abbitte“, „Stolz und Vorurteil“ oder „Wer ist Hanna“ hat sich der gebürtige Londoner in der letzten Dekade einen echten Namen in der Branche erarbeitet. Kein Wunder also, dass Wright inzwischen auch bei den großen Studios als Spitzenkandidat für aussichtsreiche Produktionen gehandelt wird. So geschehen mit „Pan“, dem von Warner für schlappe 150 Millionen US-Dollar produzier...
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Side Effects (USA 2013)

Autor: Conrad Mildner "Depression is the inability to construct a future." Es ist eher untypisch, dass ein Regisseur oder eine Regisseurin sich entschließt vorzeitig in „Rente“ zu gehen. Jedenfalls erst recht, wenn der- oder diejenige als fester Bestandteil des Weltkinos gilt und mit seiner/ihrer Arbeit mühelos die eigenen Brötchen verdienen kann. Steven Soderbergh, das amerikanische Indie-Urgestein, hat nun genau das getan. Mit fünfzig Jahren soll Schluss sein und dieser runde Geburtstag war bereits am 14. Januar. Die letzten Jahre waren auch eine einzige Hatz, die mit 10 Filmen in 6 Jahren einem Endspurt vor der Zielgeraden gleicht. „Side Effects“, Soderberghs 26. Film, markiert das (vorzeitige) Ende einer außergewöhnlichen Hollywood-Karriere. Der Film erzählt die Geschichte von Emi...
Festivals, Specials

4. Berlinale-Recap: "Side Effects", "Das merkwürdige Kätzchen", "Don Jon’s Addiction", "Gold", "Interior. Leather Bar.", "Closed Curtain" & "Upstream Color"

Autoren: Conrad Mildner, Philippe Paturel Seit gestern ist die 63. Berlinale vorüber. Es gab viele gute und wenig schlechte Filme zu sehen. Nun folgt unser letzter Berlinale-Recap. Viel Spaß! „Side Effects“ von Steven Soderbergh Angstzustände, Schweißausbrüche, Herzklopfen machen Emily Taylor das Leben zur Hölle. Dabei sollte sich die junge Frau eigentlich freuen, wird doch ihr geliebter Mann bald aus dem Gefängnis entlassen. Nach seiner Rückkehr verschlimmert sich ihr Gemütszustand jedoch zusehends. Die verschriebenen Psychopharmaka stabilisieren sie, führen aber zu geistigen Abszenzen. Zu sehr sollte man sich nicht über „Side Effects“ informieren. Soderberghs allerletzter(?) Film ist ein waschechter Thriller mit zahlreichen Wendungen dessen stilistisches Vorbild ganz deutlich Alfred ...
Filmkritiken

"Verblendung" (USA, SE, DE, UK 2011) Kritik – Das beste unnötige Remake aller Zeiten

"They say that I'm insane. No, it's okay, nod. I am insane." Hollywood gehen die Ideen aus: Reboots, Remakes und Fortsetzungen, wohin das Auge reicht. Auch im Ausland, insbesondere Europa, wird seit einigen Jahren fleißig gewildert. Doch der amerikanische Remake-Wahn beschränkt sich nicht nur auf die Klassiker des europäischen Kinos, nein, auch neuere Kino-Erfolge werden (meist) unnötigerweise neu aufgelegt. Warum Untertitel und synchronisierte Filme für das amerikanische Publikum scheinbar unzumutbar sind, bleibt wohl ewig ein Rätsel. Jüngstes Remake-Opfer ist der gefeierte erste Teil von Stieg Larssons Millenium-Trilogie „Verblendung“ und dabei kam der Thriller aus dem frostigen Norden doch erst Anfang 2009 in die europäischen Kinos. Glücklicherweise ist „Verblendung“ mehr als nur e...