Schlagwort: Ti West

Kritik: Pearl (USA 2022) – Das Horror-Highlight des Jahres
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Kritik: Pearl (USA 2022) – Das Horror-Highlight des Jahres

– gesehen im Rahmen der 79. Filmfestspiele von Venedig 2022, Kritik erstmals zu lesen am 4. September 2022 – Nachdem Ti West mit dem herausragenden The Innkeepers (2011) effektiv das Thema Depression behandelte und zuvor mit The House of the Devil (2009) meisterhaft demonstrierte, dass sich guter (moderner) Horror nicht durch endlose Jump Scares und maximales Blutgespritze definieren muss, meldete sich das US-amerikanische Genre-As, viel zu lange nach den beiden Ausnahmewerken, dieses Jahr endlich mit einem neuen Schocker zurück: X, so der simple kurze Titel, lief in Deutschland nur für kurze Zeit in den Kinos und ist seit gestern, 2. September bereits fürs Heimkino erhältlich*. X stellt den für mich bisher besten Horrorfilm des Jahres dar. X ist hierbei der bis dato fraglos refere...
Kritik: The House of the Devil (USA 2009) – Von der suggestiven Kraft der bedrohlichen Ungewissheit
Filmkritiken, Horror

Kritik: The House of the Devil (USA 2009) – Von der suggestiven Kraft der bedrohlichen Ungewissheit

Eine Gastkritik von Florian Feick Am meisten fürchten wir uns vor den Gefahren, die wir glauben zu spüren, aber nicht sehen können. Deshalb empfinden wir Unbehagen in der Dunkelheit und horchen erschreckt auf, wenn das große unbekannte Haus plötzlich Geräusche von sich zu geben scheint. Ti Wests anachronistischer Genre-Beitrag ist in erster Linie eine nostalgische Erinnerung an das ehrenwerte Terrorkino der 1980er-Jahre. Mit voyeuristischer Lusthaftigkeit und dokumentarischen Grobkorn-Einstellungen zelebriert er seine leichtfüßig inszenierte Exposition, deren hitchcockesker Spannungsbogen genau an den richtigen Stellen mit beidseitigen Ausbrüchen ausgestattet ist. Sein The House of the Devil ist die ehrende Verneigung vor den Tugenden des amerikanischen Horrorfilms und dessen Schöpfern...
Kritik: In a Valley of Violence (USA 2016)
Filmkritiken, Heimkino, Slider

Kritik: In a Valley of Violence (USA 2016)

You talk too much. Pascals Meinung Die bisherigen Filme von Ti West, primär The House of the Devil und The Innkeepers, begeisterten letztlich durch die offenkundige Genreaffinität, mit der West seine Geschichten bis ins letzte Frame ausstaffierte. Diese ausgeprägte Geneigtheit aber bedeutet nicht nur, dass West ein spürbares Bewusstsein gegenüber traditionellen Genre-Mechanismen aufzeigt, sein Genie indes liegt vielmehr darin, diese Mechanismen zu transzendieren und zu paraphrasieren. Gleiches lässt sich nun auch bei In a Valley of Violence entdecken, einem Western, der so klassisch veranlagt ist, dass man ihn leichtfertig als klischeehaftes Erwärmen altbekannter Handlungskoordinaten verrufen könnte. Natürlich aber geht Ti West weiter, blickt über den Tellerrand des traditionellen ...
Erster Trailer zum Ti-West(ern) In a Valley of Violence mit Ethan Hawke
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Erster Trailer zum Ti-West(ern) In a Valley of Violence mit Ethan Hawke

Der Name ist Programm. Horror-Spezi Ti West hat endlich einen Western gedreht, sonnendurchflutet, ja so scheinbar gar nicht düster und glücklicherweise ohne Found-Footage-Verpackung, was leider noch seinem letzten Film, dem Sekten-Horror The Sacrament, beträchtlich schadete. In a Valley of Violence kommt mit einer Starbesetzung daher, allen voran Ethan Hawke und John Travolta. Es verspricht ein klassizistischer Rache-Western zu werden, inklusive Humor und Dog-Content. Ob West in einem anderen Genre wieder an alte Erfolge wie The Innkeepers anschließt, wird sich zeigen. Ich bin gespannt. In a Valley of Violence hat leider noch keinen deutschen Kinostart.
Filmkritiken

"The Sacrament" (USA 2013) Kritik – Kameraschwenk hinter den Vorhang der Scheinheiligkeit

Autor: Pascal Reis „We were doing something great down here. We were gonna change the world.“ Nicht unscheinbar in seinem Gebaren, aber doch reichlich übergangen musste Ti West seine ersten Gehversuche in der Filmwelt erfahren: „The Roost – Angriff der Fledermäuse“ und „Trigger Man“ wurden zwar hier und da mit positiven Stimmen versehen, wirklich ins Blickfeld eines öffentlichen Interesses haben es diese Filme aber gewiss nicht geschafft. Von „Cabin Fever 2: Spring Fever“, der Fortsetzung von Eli Roth gewiefter Retro-Party „Cabin Fever“, distanzierte sich West anschließend auch echt bald, hat ihm das Studio doch einige gewaltige Stöcke zwischen die Beine geworfen, die seinem künstlerischen Ausdruck einen massiven Riegel vorschoben. 2009 sorgte Ti West dann aber für Furore, wenngleich s...
Festivals, Specials

57. Londoner BFI Filmfestival – 3. Recap: "The Sacrament", "All Cheerleaders Die" und "Sarah prefers to Run"

Autor: Conrad Mildner Das Festival erreicht seinen Zenit und mein vorletztes Recap ist da. Es geht um böse Sekten, untote Cheerleader und eine Frau, die es vorzieht zu laufen, also alles was das Filmherz begehrt. Mehr Spannbreite geht einfach nicht! „The Sacrament“ von Ti West Es bleibt unglaublich was für einen Genre-Doppelschlag Ti West in den letzten Jahren vollführt hat. Zuerst seine beeindruckende 80er-Horror-Replik „The House of the Devil“ und gleich danach der meisterhafte Haunted-House-Film „The Innkeepers“. Die Erwartungen an seinen neuen Film konnten nicht höher sein und vielleicht hat sich der Genre-Auteur (Regie, Buch, Schnitt) mit der absichtlichen Distanzierung zu den vorherigen Filmen durch Thema und Found-Footage-Setting auch einen Gefallen getan, so dass er eben nich...
Kritik: The Innkeepers (USA 2011)
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Kritik: The Innkeepers (USA 2011)

Everything happens for a reason Claire. Nobody just ends up at the Yankee Pedlar. „Sie wollen das gleiche wie sie, leben.“ Claire lauscht der Erklärung der etwas verschrobenen und angeblich hellsichtigen Schauspielerin, die sich für ein paar Nächte im heruntergekommenen The Yankee Pedlar Inn einquartiert hat. Das Hotel soll bald schließen wegen zu wenig Gästen und viel zu vielen grausamen Geschichten aus der Vergangenheit. Ein geheimnisvoller Ort an dem der Geist einer Selbstmörderin sein Unheil treiben soll und die beiden Hotelpagen Claire und Luke wollen das letzte Wochenende nutzen um diesen Geist aufzuspüren. Claire gelingt es Kontakt zur Verstorbenen aufzunehmen und ist ebenso fasziniert wie ängstlich. Sie will wissen was die Geister wollen und der hellseherische Gast gibt ihr ...