Kritik: The Avengers (USA 2012)

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There was an idea to bring together a group of remarkable people, so when we needed them, they could fight the battles that we never could…

Joss Whedon ist in der Filmwelt schon lange kein unbekanntes Gesicht mehr. Ganz im Gegenteil, für manche ist der Schöpfer von Serien wie “Buffy – Im Bann der Dämonen”, Autor von “Toy Story“ und Regisseur von “Serenity – Aufbruch in neue Welten” nicht mehr wegzudenken. Die nächste große Herausforderung für Whedon ließ im Jahr 2011 auf sich warten. Er sollte als Autor und Regisseur die Helden-Bande “The Avengers” auf der Leinwand unter der Fuchtel von Samuel L. Jackson aka Nick Fury zusammenführen. Ganze 220 Millionen Dollar Verantwortung wurden ihm dabei aufgelastet. Dass sich das mehr als nur auszahlen wird, ist bei der Qualität und Schlagkraft von “The Avengers” sicher, denn das Resultat ist ein Comic-Action-Spektakel der Superlative, an dem sich in Zukunft viele Regisseure messen müssen.

Um “The Avengers” in vollen Zügen genießen zu können, ist es auf jeden Fall von Nöten, dass man all die Helden-Filme wie “Captain America” oder “Iron Man”, ganz besonders jedoch “Thor” gesehen hat, denn der Bösewicht Loki stammt aus dem “Thor”-Universum und wird in “The Avengers” nicht lange eingeführt, denn das hatte man ja bereits erledigt.

Dementsprechend geht es ab der ersten Minute actionreich zu, und wenn man glaubt, dass der Anfang in Sachen Special-Effects nicht mehr zu toppen ist, der wird im Finale mit offenem Mund mit dem Kinosessel verschmelzen. Am Ende, wenn “The Avengers” schließlich als Team gegen eine Übermacht aus dem All in den Kampf ziehen, ist eines klar: Joss Whedon hat neue Standards im Comic-Action-Genre gesetzt. Jeden Augenblick sieht man dem Film an, wie wichtig dem Autor die Figuren sind und dementsprechend sind sie für einen Action-Film brillant gezeichnet. Als Zuschauer lacht und bangt man mit ihnen, ist erstaunt über den Wandel, den jede Figur in den 140 Minuten Spielzeit durchläuft. Robert Downey Jr. als Iron Man ist an dieser Stelle so famos wie selten zuvor. Er muss nicht einen ganzen Film stemmen, wie es mit den eher schlechten “Iron Man”-Verfilmungen noch der Fall war, und das ist gut so, denn seine Screen-Time ist optimal, so wie auch bei allen anderen Helden. Die Situationskomik und der Dialogwitz, welche dabei an den Tag gelegt werden, sind ebenso unschlagbar wie der Hulk in Rage.

Intelligente Unterhaltung ist zwar sicherlich etwas anderes, aber in seiner Form darf “The Avengers” definitiv als Kunstwerk unter den Comicverfilmungen verstanden werden. Die Liebe für das Detail, die bombastischen Effekte, die grandiosen Schauspieler, zu denen sich Größen wie Scarlett Johansson oder Jeremy Renner zählen und das epische Hauptthema von Alan Silvestri machen Whedons erst zweite Regiearbeit in Spielfilmlänge zu einem Leckerbissen für Anhänger der Avengers. Selten hat Blockbuster-Kino so viel Spass gemacht wie hier und genauso wenig hat man bisher eine Zerstörungsorgie dieses Ausmaßes gesehen, in der man sich dann doch so viel um die Figuren und ihr Umfeld gekümmert hat. Wenn sich Thor und Iron Man die Köpfe einschlagen, ist das genauso Bombe wie wenn sie Seite an Seite kämpfen, und wenn es Black Widow vs. Hawkeye heißt, ist das genauso toll choreographiert wie ein Fight zwischen den Brüdern Thor und Loki auf New Yorks Dächern.

Nein, “The Avengers” ist kein Comic-Film, sondern ein Comic-Epos, das man nicht mehr vergessen wird. Laut, spannend, actionreich, randvoll mit Ironie und Humor und das Wichtigste, die Figuren besitzen ein Innenleben und dienen nicht nur als Augenfang. Und sobald sich die Rächer im Namen der Menschheit im Kreis versammeln, um gegen die außerirdische Übermacht in den Krieg zu ziehen, wird auf eindrucksvolle Weise vorgeführt, was ein Team ist, nämlich ein Haufen verrückter Superhelden, die genau im richtigen Moment von Nick Fury zusammengerufen wurden, um dem Zuschauer das Action-Highlight des Jahres zu präsentieren und bei Comic-Fans für feuchte Augen zu sorgen… vor lauter Freude.

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