Oscars 2014: Show-Resümee und alle Gewinner

Ellen DeGeneres führt souverän durch die überraschungsarme Show, Leonardo DiCaprio schaut (immer noch) in die Röhre und Gravity ist der Gewinner des Abends: Die Oscars 2014 sind zu Ende. Wer hat abgeräumt?

Alfonso Cuarón hat mit seinem Werk “Gravity” alle technischen Kategorien für sich entschieden und durfte sogar den Goldjungen für die beste Regie mit nach Hause nehmen (übrigens als erster Latino überhaupt!) – insgesamt bekam der Sci-Fi-Film sieben Oscars. David O. Russells “American Hustle” kann man hingegen gestrost als Verlierer des Abends bezeichnen, als Spike Jonze ihm mit seinem Drehbuch zu “Her” auch noch den Oscar für das beste Originaldrehbuch wegschnappte – und damit bekam “American Hustle” überhaupt nichts. Cate Blanchett nahm souverän ihren Oscar als beste Hauptdarstellerin entgegen, Matthew McConaughey wurde als bester Hauptdarsteller geehrt – keine Überraschung. Genau so wenig wunderte es, dass “12 Years a Slave” den Oscar in der Goldkategorie “Bester Film” bekam, den ein völlig zittriger Steve McQueen mit seiner Rede entgegennahm. Immerhin ein historischer Moment, denn er ist der erste Schwarze überhaupt, der einen Oscar in der Königsklasse gewinnt! Lupita Nyong’o startet mit ihrem Oscar als beste Nebendarstellerin hoffentlich eine steile Karriere – zu wünschen ist es ihr. Ihre Dankesrede, in der sie über die Sklaverei und menschliche Schicksale sprach, war jedenfalls verdammt rührend.

Was bleibt? Ellen DeGeneres war gut aufgelegt, führte locker und witzig durch den Abend – auch wenn sie es mit ihrem Pizza-Witz übertrieb, als sie tatsächlich einen Pizza-Boten in den Saal führte. Der angeblich echte, von der Kette “Big Mama’s & Papa’s Pizzeria” stammende Mann soll letztlich über 300 Dollar Trinkgeld bekommen haben. DeGeneres’ Oscar-Selfie, bei dem sie von Brad Pitt bis Jennifer Lawrence alle um sich versammelte, war trotz leichtem Fremdschämen irgendwie lustig. Übrigens knackte die Truppe damit Obamas Twitter-Rekord, indem das Foto über eine Million mal geteilt wurde.

Völlig Schnarchig hingegen waren die vorgetragenen Musik-Acts, zu denen neben U2 auch Karen O und (besonders schlimm) Idina Menzel gehörten. Einzig Pharell William konnte mit “Happy” die Ladys im Saal sogar zum Mittanzen animieren – cool! Fraglich bleibt auch, was die wirren und willkürlich zusammengeschnittenen Szenen aus vergangenen Action- und Animationsfilmen sollten, für deren Ankündigung extra ein Chris Evans auf die Bühne kommen muss.

Das “in memoriam”-Segment wirkte dieses Jahr irgendwie länger als sonst und ließ zwischendurch mehr als nur eine Träne verdrücken, als Philip Seymour Hoffman, Harold Ramis, James Gandolfini, Paul Walker und all die anderen noch einmal auf einer großen Leinwand zu sehen waren. Für den einen Tag zuvor verstorbenen Alain Resnais war die Academy hingegen nicht spontan genug.

Nachfolgend nochmal alle Gewinner in der Übersicht:

Bester Film:
American Hustle
Captain Phillips
Dallas Buyers Club
Gravity
Her
Nebraska
Philomena
12 Yearsa Slave
The Wolf of Wall Street

Bester Regisseur:
David O. Russell – American Hustle
Alfonso Cuarón – Gravity
Steve McQueen – 12 Years a Slave
Alexander Payne – Nebraska
Martin Scorsese – The Wolf of Wall Street

Bester Hauptdarsteller
Christian Bale – American Hustle
Chiwetel Ejiofor – 12 Years a Slave
Bruce Dern – Nebraska
Matthew McConaughey – Dallas Buyers Club
Leonardo DiCaprio – The Wolf of Wall Street

Beste Hauptdarstellerin:
Cate Blanchett – Blue Jasmine
Sandra Bullock – Gravity
Judi Dench – Philomena
Amy Adams – American Hustle
Meryl Streep – August: Osage County

Bester Nebendarsteller:
Barkhad Abdi – Captain Phillips
Bradley Cooper – American Hustle
Michael Fassbender – 12 Years a Slave
Jonah Hill – The Wolf of Wall Street
Jared Leto – Dallas Buyers Club

Beste Nebendarstellerin:
Lupita Nyong’o – 12 Years a Slave
Sally Hawkins – Blue Jasmine
Jennifer Lawrence – American Hustle
Julia Roberts – August: Osage County
June Squibb – Nebraska

Bestes Originaldrehbuch:
American Hustle – Eric Warren Singer & David O. Russell
Blue Jasmine – Woody Allen
Dallas Buyers Club – Craig Borten & Melisa Wallack
Her – Spike Jonze
Nebraska – Bob Nelson

Bestes adaptiertes Drehbuch:
Before Midnight – Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke
Captain Phillips – Billy Ray
Philomena – Steve Coogan & Jeff Pope
12 Years a Slave – John Ridley
The Wolf of Wall Street – Terence Winter

Bester Animationsfilm:
The Croods
Frozen
Despicable Me 2
Ernest & Celestine
The Wind Rises

Bester nicht-englischer Film:
The Broken Circle Breakdown (Belgien)
The Great Beauty (Italien)
The Hunt (Dänemark)
The Missing Picture (Kambodscha)
Omar (Palästina)

Beste Kamera:
The Grandmaster – Philippe Le Sourd
Gravity – Emmanuel Lubezki
Inside Llewyn Davis – Bruno Delbonnel
Nebraska – Phedon Papamichael
Prisoners – Roger Deakins

Bester Dokumentarfilm:
The Act of Killing
Cutie and the Boxer
Dirty Wars
The Square
20 Feet from Stardom

Bester Kurz-Dokumentarfilm:
CaveDigger
Facing Fear
Karama Has No Walls
The Lady in Number 6: Music Saved My Life
Prison Terminal: The Last Days of Private Jack Hall

Bester Kurz-Animationsfilm:
Feral
Get a Horse!
Mr. Hublot
Possessions
Room on the Broom

Bester Kurzfilm:
Aquel No Era Yo (That Wasn’t Me)
Avant Que De Tout Perdre (Just Before Losing Everything)
Helium
Pitääkö Mun Kaikki Hoitaa? (Do I Have to Take Care of Everything?)
The Voorman Problem

Visuelle Effekte:
Gravity
The Hobbit: The Desolation of Smaug
Iron Man 3
The Lone Ranger
Star Trek Into Darkness

Bestes Produktionsdesign:
American Hustle
Gravity
The Great Gatsby
Her
12 Years a Slave

Beste Kostüme:
American Hustle
The Grandmaster
The Great Gatsby
The Invisible Woman
12 Years a Slave

Bestes Make-Up:
Dallas Buyers Club
Jackass Presents: Bad Grandpa
The Lone Ranger

Bester Schnitt:
American Hustle
Captain Phillips
Dallas Buyers Club
Gravity
12 Years a Slave

Bester Sound:
Captain Phillips
Gravity
The Hobbit: The Desolation of Smaug
Inside Llewyn Davis
Lone Survivor

Bestes Sound Editing:
All Is Lost
Captain Phillips
Gravity
The Hobbit: The Desolation of Smaug
Lone Survivor

Bester Soundtrack:
The Book Thief – John Williams
Gravity – Steven Price
Her – William Butler and Owen Pallett
Philomena – Alexandre Desplat
Saving Mr. Banks – Thomas Newman

Bester Filmsong:
“Alone Yet Not Alone” from Alone Yet Not Alone
“Happy” from Despicable Me 2
“Let it Go” from Frozen
“The Moon Song” from Her
“Ordinary Love” from Mandela

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.