Schlagwort: 2015

Kritik: Da muss Mann durch (DE 2015)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Da muss Mann durch (DE 2015)

"Der Scherz ist das Loch aus dem die Wahrheit pfeift." Als mit „Mann tut was Mann kann“ 2012 die erste Verfilmung des Hans-Rath-Bestseller in die deutschen Kinos gekommen ist, war man als Filmfreund schon so weit vom nationalen Mainstream abgestumpft, dass man auf romantischen Komödie wie selbstverständlich die Til-Schweiger- oder Matthias-Schweighöfer-Signatur erspähen wollte. „Mann tut was Mann kann“ aber war dann nicht der weltfremde Ausdruck filmischer wie zwischenmenschlicher Inkompetenz, Regisseur Marc Rothemund hat eine mitunter wirklich sympathische Spitzen im Repertoire, um seinen gutmütigen Schwank um amouröse Verstrickungen und die Irrungen und Wirrungen in der Liebe unterhaltsam aufzuspannen. Dass „Mann tut was Mann kann“ letzten Endes dann doch nur im 08/15-Tümpel plant...
Kritik: Insidious: Chapter 3 (CA/US 2015)
Filme, Filmkritiken

Kritik: Insidious: Chapter 3 (CA/US 2015)

No matter what happens. No matter what you see. Stay strong. James Wan darf sich dank „Insidious“ oder „The Conjuring“ als eine Art (Neu-)Initator des großspurigen Horror-Blockbusters definieren lassen, hat der Australier es doch vollbracht, mit diesen Filmen das Mainstreampublikum in Scharen abzuholen und Unsummen in die Kinokassen zu spülen. Die Konsequenzen dessen kamen auf dem Fuße: Beide Werke werden nun und in Zukunft bis zum Erbrechen gemolken (aber das kennt der kreative Kopf hinter „Saw“ ja ohnehin schon). Zu „The Conjouring – Die Heimsuchung“ wurde im letzten Jahr auch schon ein desaströses Spin-off namens „Annabelle“ veröffentlicht, bei dem Regisseur John R. Leonetti in sagenhafter Inkompetenz gleich mal veranschaulichte, wie man einem Roman Polanski NICHT Tribut zollt. A...
Kritik: The Gunman (USA 2015)
Filme, Filmkritiken

Kritik: The Gunman (USA 2015)

You did your part, I did mine. We all find a way to justify it. Unter dem neumodischen Begriff „Geriaction“ versteht man die Art von Action-Filmen, die sich durch ihr durchaus in die Jahre gekommenes Zugpferd auszeichnen: „96 Hours“ gab 2008 dafür den Startschuss und ließ Liam Neeson unter der Ägide von Pierre Morel als vor Wut schäumenden Berserker durch Frankreichs Hauptstadt meucheln. Diesem kommerziell äußerst ergiebigen Feldzug folgten Mel Gibson („Auftrag Rache“), Denzel Washington („The Equalizer“) und auch Michael Caine (Harry Brown), wenngleich nicht mit dem selben Box-Office-Renommee, aber grundsätzlich immer noch so ansprechend, dass man den gestandenen Darstellern gerne dabei zusieht, wie sie sich ebenfalls als Ein-Mann-Armee profilieren wollen. Ist es im Kontext dieser ...
Serienkritik: Game of Thrones – 5. Staffel (USA 2015)
Filmkritiken, Serien

Serienkritik: Game of Thrones – 5. Staffel (USA 2015)

The freedom to make my own mistakes was all I ever wanted. Die „Schachbrett“-Metapher ist natürlich unlängst eine altbackene: Menschen, die sich als Figuren auf einem überdimensionalen Schachbrett wiederfinden und von einem übermächtigen Spieler von Kachel zu Kachel gepeitscht werden. Für das HBO-Format „Game of Thrones“ aber hat diese Metapher inzwischen über (nunmehr) fünf Staffeln derart an Bedeutung und Signifikanz gewonnen, dass es kaum möglich scheint, den individuellen Status im ausufernden Figurenarsenal noch wirklich differenzieren zu wollen respektive zu können: Wenn ein Charakter royaler Beschaffenheit ebenso kaltschnäuzig über die Klinge springen muss, wie es der nicht weniger für ein intaktes Gesellschaftssystem ausschlaggebende Pöbel tut, dann wissen wir: Hier gibt es ...
Filmkritiken

"Going Clear" (US 2015) Kritik – Dysfunktionale Beziehungen als Geschäftsmodell

Autor: Levin Günther "Dianetics, Hayakawa noted, was neither science nor fiction, but something else: “fictional science.”" Diese Kritik zu der Scientology-Dokumentation ist besonders. Wenn man nämlich weiß, wie die „Kirche“ mit Mitgliedern, Ex-Mitgliedern und Kritikern umgeht, wird man auf einmal hellhörig und aufmerksam bei dem, was man schreibt. Darauf wird später noch weiter eingegangen. Die Produktion dieser Dokumentation hat der Freund aller Serienfans übernommen: HBO. Im Voraus haben sie sich mit 160 Anwälten ausgerüstet, die alles prüfen und sich gegen einen Sturm von Klagen vorbereiten sollten, was gar nicht so dumm ist, weil die Organisation eben jene Taktik schon einmal benutzt hat, um das Steueramt der Vereinigten Staaten von Amerika in die Knie zu zwingen. Brisanz gehört sch...
Podcast: DPUDS #2 – Nolan hat Höhenangst
Der Perser und die Schwedin, Podcasts

Podcast: DPUDS #2 – Nolan hat Höhenangst

Endlich: Die zweite Folge von Der Perser und die Schwedin ist da! Diesmal reden wir über Mel Brooks' Hitchcock-Parodie High Anxiety und Christopher Nolans Debüt Following, stellen fest, was Kevin Smith und Christopher Nolan alles gemeinsam haben und präsentieren eine kleine Geschichte des Kunstbluts. Viel Spaß! Wir freuen uns sehr über Patreon-Unterstützung und iTunes-Reviews. Der Perser und die Schwedin bei iTunes. Der Perser und die Schwedin auf Facebook. Der Perser und die Schwedin bei Patreon.
Filmkritiken

"Maggie" (USA 2014) Kritik – Schwarzenegger macht ‘n Ruhigen

Autor: Levin Günther „Was ist die dritte Option?“ - „Bring es hinter dich.“ Bevor „Maggie“ seinen Produktionsstart feiern konnte, stand das Drehbuch zum Film auf der „Blacklist“. Das ist eine Liste, die die jährlich besten, aber nicht produzierten Drehbücher nennt und man muss gestehen, dass die schriftliche Vorlage zum Film zu gut ist, um in den Untiefen der Hollywood-Keller zu verstauben. Für knappe fünf Millionen Dollar wurde der Film dann, mit Beihilfe von Mr. Universum, produziert und schafft es sogar, den Betrag voll und ganz auszuschöpfen, ohne je visuell qualitativ einzuknicken. Das Zombie-Genre ist momentan überaus gefragt, im Fernsehen wie im Kino, und freut sich jährlich über immer mehr Vertreter von allerdings oft fragwürdiger Qualität. Wie in Filmen dieser Art üblich, finde...
Filmkritiken

"Strange Blood" (USA 2015) Kritik – Brutstätte des gammeligen Wahnsinns

Autor: Pascal Reis „Wir sind geschaffen, um krank zu werden.“ Es ist frevelhaft oder gar blasphemisch, ein schales Low-Budget-Lüftchen wie etwa „Strange Blood“ von Chad Michael Ward in einen direkten Konnex mit dem Grandmaster of Body Horror, David Cronenberg, zu bringen. Allerdings rückt die Prämisse von „Strange Blood“ den früheren Werken des David Cronenberg gefährlich nah auf die edle Pelle: Da hätten wir ja nicht nur den etwas spleenigen, aber durchaus idealistischen Wissenschaftler im Zentrum des Geschehens, der an der finalen Umsetzung eines bahnbrechenden Experiments tüftelt, welches ihm bei einem erfolgreichen Resultat einen sicheren Platz in den Geschichtsbüchern verleihen würde. Auch das rigorose Scheitern an den eigenen Idealen steht im Raum, welches einst noch (wie zum Beisp...
Filmkritiken

"Run All Night" (USA 2015) Kritik – Von Vätern und Söhnen

Autor: Pascal Reis „Ich bin zu alt zum Weglaufen.“ Wie viel Glauben man dem Wort von Liam Neeson nun wirklich schenken darf, sei an dieser Stelle erst einmal so dahingestellt, sagte der irische Schauspieler schließlich eins in einem Interview, dass es niemals zu einem dritten Teil der „96 Hours – Taken“-Reihe kommen würde. Dass Neeson sich im März in einem US-Interview nun auch hat hinreißen lassen, kundzugeben, dass er in zwei Jahren vollständig aufhören möchte, in Action-Filmen mitzuwirken, kam nun wirklich keine Hiobsbotschaft gleich, hat sich „96 Hours – Taken 3“ doch als durchgängiges Fiasko erwiesen, welches den adrenalingeladenen Erstling in ein unübersichtliches Schnittmassaker ummünzte. Doch in Anbetracht stimmungsvoller Genre-Flics wie etwa „The Grey – Unter Wölfen“ oder auch „...
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Helden der Hauptstadt – Besser als Puff: Die 3. Folge ist online!

Autor: Conrad Mildner "Wg-Party, Captain!" Wenn es nach Agron und Chris geht, dann könnte jeden Tag gefeiert werden und der Geburtstag von Max ist neben dem Einzug in die neue WG die geradezu perfekte Gelegenheit. Das sich nicht jede Party zu einem Knaller entwickelt und unangenehme Entwicklungen auch in Berlin keine Seltenheit sind, lässt sich da allerdings schon absehen. Dank einer geschrotteten Festplatte und diversen Nachdrehs konnte die 3. Folge der No-Budget-Webserie nicht pünktlich online gehen und ließ ganze drei Wochen auf sich warten. Doch nun ist sie hier und erstrahlt in schönstem Berliner Partylicht. Viel Spaß! Alle vorherigen Folgen, weitere Infos zur Serie und zu den Hintergründen gibt es auf der offiziellen Seite, auf Facebook und natürlich beim hauseigenen Youtube-Ch...