Schlagwort: Sean Penn

Filmkritiken

"Auf kurze Distanz" (USA 1986) Kritik – Sean Penn im Kampf gegen den eigenen Vater

"Ich hab die ganze Nacht auf dich gewartet." James Foley ist auch einer dieser Regisseure aus der Rubrik: solider Kerl, aber nach wie vor unbekannt. Verdient oder unverdient ist auch hier schwer zu bestimmen, denn außer 'Glangerry Glen Ross' mit dem einmaligen Besetzung: Al Pacino, Jack Lemmon, Alec Baldwin und Kevin Spacey (!) in den Hauptrollen, kam kein wirklicher Kracher mehr. Im Jahr 1996 folgte zwar der knackige Thriller 'Fear' mit Mark Wahlberg, aber im Endeffekt war es auch nur ein Film für die Langeweile und zwischendurch. Zuletzt schlug sich Foley leider auch noch mit seinem Machwerk 'Verführung einer Fremden' selber K.O. Wenn man seine Filmographie aber nochmal genauer anguckt, dann sticht da noch ein anderer Film heraus. Und zwar sein zweiter Spielfilm 'Auf kurze Distanz' a...
Filmkritiken

"The Game" (USA 1997) Kritik – David Fincher zwischen Jubel und Enttäuschung

"Amüsieren Sie mich mit ein paar Einzelheiten." Mit dem dritten Teil der legendären Alien-Sage wählte David Fincher nicht gerade den günstigsten Einstieg in die Filmwelt aus. Eigentlich konnte er mit 'Alien³' nur enttäuschen, denn 'Alien' und 'Aliens – Die Rückkehr' das was Wasser zu reichen, schien in dieser Form eine Unmöglichkeit. Es kam wie es kommen musste und Fans wie Kritiker schlugen nicht selten die Hände über dem Kopf zusammen. Doch seine Zeit sollte kommen und im Jahr 1995 kehrte Fincher mit dem Psycho-Thriller 'Sieben' direkt mit einem der besten und unvergesslichsten Filme zurück. Nun lag die Messlatte, anders als vor seinem Debüt, in extremen Höhenlagen. 1997 kam Finchers nächster Film in die Kinos. Ein erneuter Psycho-Thriller mit dem Titel 'The Game'. Und auch hier schaf...
Kritik: Das Versprechen (USA 2001) – Das selbstzerstörerische Scheitern
Drama, Filmkritiken

Kritik: Das Versprechen (USA 2001) – Das selbstzerstörerische Scheitern

Ginny hat einen Riesen gekannt. Er war so groß wie ein Berg und sie hat Igel von ihm bekommen. Sie hat gesagt, dass er ein Zauberer ist. Wenn sich hochangesehene Schauspieler als Regisseur versuchen, dann sind die Erwartungen natürlich hoch. Sean Penn, einer der besten Charakterdarsteller unserer Zeit, widmete sich in seiner dritten Regiearbeit 'Das Versprechen' aus dem Jahr 2001, dem gleichnamigen Weltroman von Friedrich Dürrenmatt. Penn inszeniert mit viel Fingerspitzengefühl ein Krimi-Drama, das sich vielmehr um den Ermittler kümmert, als um die Mördersuche selbst. 'Das Versprechen' kann mit einigen tollen Naturaufnahmen von Nevada glänzen und Kameramann Chris Menges durchzieht die Bilder mit spürbarer Kälte, die sich immer deutlicher macht, je weiter wir in die Geschichte eindringe...
Filmkritiken

"Cheyenne – This Must Be the Place " (ITA, F, IRL 2011) Kritik – Sean Penn und die ungeschminkte Wahrheit

"David, wir haben nichts gemeinsam - du bist so klar im Kopf." Schon die ersten Bilder von Sean Penn in „Cheyenne – This Must Be the Place“ sorgten im Internet für ungläubiges Staunen. Robert-Smith-Gedenkfrisur und Lippenstift, die Gitarre im Anschlag, melancholischer Blick ins Leere – der Charakterdarsteller wirkte auf diesen Bildern ungewohnt zerbrechlich und schürte somit die Neugier auf den neuen Film des italienischen Regisseurs Paolo Sorrentino („Il Divo“). Auch die ersten Inhaltsangaben sorgten eher für Verwirrung, denn in diesen wurde Sean Penns Rolle oftmals als „Nazijäger“ betitelt, was natürlich sofort Erinnerungen an Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ weckte. Unpassender hätte man den Film im Vorfeld nicht ankündigen können, denn „Cheyenne – This Must Be the Place“ i...
Filmkritiken

"Mystic River" (USA 2003) Kritik – Eastwood’s Studie über Freundschaft und Gewalt

"Hast du je darüber nachgedacht, wie eine kleine Entscheidung ein ganzes Leben verändern kann?" Wenn Filmlegende und Hollywood-Gigant Clint Eastwood einen Film dreht, kann man zum Großteil davon ausgehen, dass man mindestens einen guten Film zu sehen bekommt. Mit seinem Krimi-Drama 'Mystic River' von 2003 gelingt Eastwood nicht nur ein normaler guter Film. Für mich ist 'Mystic River' eines der absolut vollkommenen Meisterwerke der Filmgeschichte. Visuell ist 'Mystic River' absolut herausragend. Die düsteren Bilder der Bostoner Unterschicht wurden mit einem ständig dunkelblauen Ton unterstrichen. Die grandiose Kameraarbeit von Tom Stern ist exzellent und zeigt einige der stimmigsten Einstellungen und Schwenks überhaupt. Dazu die zutiefst berührende und immer steigernde Musik von Clint E...
Filmkritiken

"The Tree of Life" (USA 2011) Kritik – Die Kunst des Lebens

"Keiner von uns weiß wann die Sorge bei ihm anklopft." Mit 'The Tree of Life' bleibt Terrance Malick seinem Ruf treu. Sein Film befindet sich wieder weitab vom Mainstream. Was nicht heißen soll, dass 'The Tree of Life' jedem Zuschauer gefallen wird, der nichts mit Blockbustern anfangen kann. Nein, 'The Tree of Life' wird mit Sicherheit auch einigen größten Cineasten nicht gefallen. Doch das sollte bei dem Namen Malick inzwischen bekannt sein. Entweder man kann sich auf eine Reise mit ihm einlassen oder man findet es einfach nur gähnend langweilig und ist mit den Gedanken schnell woanders. Wer jedoch mit Malick's Filmen gute Erfahrungen gemacht hat, darf auch hier wieder einschalten und eine einzigartige Erinnerungsreise erleben. In 'The Tree of Life' gibt es keinen festen Storyverlauf....
Filmkritiken

"Die Verdammten des Krieges" (USA 1989) Kritik – Zwischen Moral und Pflicht

Autor: Pascal Reis „Diese Männer haben Scheiße gebaut. Aber wenn Sie jetzt formell gegen sie Anzeige erstatten, ist dem Mädchen damit in irgendeiner Weise geholfen?“ Brian DePalma's 'Die Verdammten des Krieges' von 1989 basiert auf einem wahren Vorfall während des Vietnamkrieges im Jahr 1966. Ein emotionales Meisterwerk über ein moralisches Dilemma während des Krieges. In 'Die Verdammten des Krieges' geht es um den Frischling Eriksson der einem Trupp angehört, der eine junge Vietnamesin entführt und nacheinander vergewaltigt. Eriksson fühlt die meisten Schuldgefühle, obwohl er das Mädchen als einziger nicht vergewaltigt hat. Die Hauptrollen des Films übernehmen Michael J. Fox und Sean Penn. Fox spielt den unerfahrenen, warmherzigen von Schuldgefühlen geplagten und mehr und mehr traumati...
Filmkritiken

Klassiker-Tipp der Woche "Carlito’s Way" (1993)

'Carlito's Way' ist ein meiner Meinung nach viel zu unbeachtetes Meisterwerk, ein Filmjuwel, mit Al Pacino in einer seiner besten Rollen, ein zutiefst menschliches und zugleich brutales Drama. Ja, der Film ist für mich mehr ein Drama, denn ein Mafiafilm. Denn mit solch bis in die kleinste Nebenrolle wunderbar ausgearbeiteten Charakteren habe ich selten mitgefiebert, was mitunter wohl erklären dürfte, warum ich den Film schon an die 30 Male gesehen habe. Aber von was handelt der Film eigentlich? Der ehemalige Drogendealer und Killer Carlito Brigante (Al Pacino) wird nach 5 Jahren vorzeitig aus dem Knast entlassen. Er möchte kein kriminelles Leben mehr führen und beginnt legal Geld zu verdienen um mit seiner Freundin Gail (Penelope Ann Miller) ein neues Leben zu beginnen. Doch Brigante k...