Schlagwort: Thriller

Filmkritiken

"Das Leben der Anderen" (DE 2006) Kritik – Mechanismen, Liebe und der Oscar

"Sie kennen mich nicht, aber ich kenne Sie." „And the Oscar goes to...Germany.“ Ein seltenes Glück, was den deutschen Film in der Vergangenheit nur dreimal eingeholt hat. Doch geht man die Oscar Geschichte etwas genauer durch, dann lässt sich feststellen, dass deutsche Darsteller eigentlich schon seit Anbeginn der Verleihung vertreten waren. Alles fing 1929 an, bei der allerersten Verleihung, bei der der deutsche Schauspieler Emil Jannings den Oscar als bester Hauptdarsteller für 'Der Weg allen Fleisches' entgegennehmen durfte. Den ersten Oscar für den besten ausländischen Film bekam Deutschland bei der Verleihung 1980, als Völker Schlöndorff mit Günter Grass' Literaturverfilmung 'Die Blechtrommel' das Rennen machte und den angesehen Goldjungen mit nach Hause nehmen durfte. Aber auch üb...
Filmkritiken

"Stadt der Gewalt" (HK 2008) Kritik – Jackie Chan kehrt sich selbst den Rücken zu

"Ich will mein Leben nicht im Schatten verbringen." Viele Schauspieler wird man auf immer und ewig mit einem bestimmten Charaktermuster in Verbindung bringen. Wenn man sich da einige Darsteller aus den Genres pickt, dann wären es Namen wie Louis de Funes, den man nur als genialen Grimassenschneider und Choleriker kennt, oder auch Arnold Schwarzenegger, der mit den größten Wummen und stählernsten Muskeln durch die Actionfilme polterte. Einige von diese festgefahrenen Schauspielern, wollen jedoch auch über ihre Standartrollen hinaus überzeugen und nicht immer nur mit der gleichen Figur identifiziert werden und nehmen sich meistens einen ernsten Charakter, oder Charakter-Drama vor, um sich und ihren Stand in der Filmwelt weiterzuentwickeln. Da wären zum Beispiel Jerry Lewis, der in Martin ...
Filmkritiken

"Léon – Der Profi" (USA/FR 1994) Kritik – Blut, Rache und eine einzigartige Liebe

"Du hast gesagt, keine Frauen, keine Kinder. Wen glaubst du wird das Zeug töten? Esel und Affen?" Luc Besson ist ein französischer Markenname. Ob als Regisseur von Filmen wie 'Nikita', 'Im Rausch der Tiefe' und 'Das fünfte Element' oder als Produzent von Sachen wie '96 Hours', 'Ghettogangz', 'Kiss oft he Dragon' und 'The Transporter'. Besson steht für Qualität, früher zwar mehr als heute, denn die Mitarbeit an Werken wie 'Transporter 3' oder 'Colombiana' standen nicht gerade für die große Kunst und haben seinen Ruf als „französischer Spielberg“ noch weiter gefestigt, eben weil er nicht mehr das ist, was er einmal war und sich an Streifen beteiligt, die eigentlich nicht seinem Niveau entsprechen. Wenn wir uns aber dem besten Film des französischen Multitalentes widmen wollen, dann finde...
Filmkritiken

"Texas Killing Fields" (USA 2011) Kritik – Sam Worthington ermittelt in den Sümpfen von Texas

"Verrat mir, wie man aus einer 14 jährigen eine Prostituierte macht?" Vitamin B ist immer hilfreich, gerade wenn man in das Berufsleben eintreten will und seinen Traum verfolgt. Unter Vitamin B versteht man die Mithilfe von Verwandten/Freunden oder Bekannten, die einem irgendwie helfen können, sein Ziel zu erreichen, auch wenn das nicht immer gerne gesehen wird und sich auch so manches Mal auf den Vermittler und Helfer auswirken kann. Im Filmgeschäft ist das natürlich nicht anders und als aufstrebender Stern kann es nur von Vorteil sein, wenn man einen populären oder erfolgreichen Gehilfen in der großen Branche hat. Geht man durch die Filmgeschichte und sucht nach diesem Vitamin B, dann wird man schnell fündig. Da hätten wir Tony Curtis und Töchterchen Jamie Lee Curtis, Angelina Jolie u...
Filme, Filmkritiken, Retro

"30 Days of Night" (USA 2007) Kritik – Josh Hartnett im Kampf gegen Vampire

"Ich will nicht mehr mit dem hier spielen. Wollt ihr vielleicht mit mir spielen?" Vergleicht man den Mythos Vampir zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, dann wird man die klaren Unterschiede mit Leichtigkeit erkennen können. Zusammengefasst könnte man sagen, der Vampir ist inzwischen Salonfähig geworden und hat s einiges von seiner unvergleichlichen Aura und dem bissigen Schrecken verloren. Heute sind es Filme wie 'Twilight', in denen die Vampire bis zum Anschlag ausgeschlachtet werden und Mädchen sich nicht mehr von ihnen fürchten, sondern sie sogar süß finden und am liebsten einen ganz eigenen Untoten als Freund hätten. Auch Sachen wie 'Van Helsing' oder 'Blade: Trinity', in denen der berüchtigte Graf Dracula gleich zweimal mit schrecklich seelenlosen Darstellungen entehrt und...
Filme, Filmkritiken

"Killer Elite" (USA/AU 2011) Kritik – Clive Owen jagt Jason Statham um den Globus

"Der Oman ist ein gottverdammtes Wespennest!" Manche Geschichte schreibt das Leben schon so abgedreht, dass es einem schwerfällt, diese wirklich zu glauben. Filme kann man immer schnell als realitätsfern und verdreht bezeichnen, doch was ist, wenn sich auch ein Film einer solch verdrehten, aber dennoch realistischen Geschichte annimmt? Gary McKendry tat das mit seinem Spielfilmdebüt mit dem Thriller 'Killer Elite' aus dem Jahr 2011. McKendry, der vorher schon eine Oscar Nominierung für den Kurzfilm 'Everything in This Country Must' einfahren konnte, nimmt sich in seinem Erstling der biografischen Vorlage "The Feather Men" des Ex-SAS Mitglieds Sir Ranulph Fiennes an, ein entfernter Verwandter der beiden Schauspieler Ralph und Joseph Fiennes. Das Ergebnis ist mit Sicherheit kein schlechte...
Filmkritiken

"The Mechanic" (USA 2011) Kritik – Ben Foster geht in die Lehre bei Jason Statham

Autor: Pascal Reis "Good judgment comes from experience and a lot of that comes from bad judgment." „Töte nie jemanden, wenn Du ein Motiv hast“, erklärt Arthur Bishop (Jason Statham) seinem Gesellen und Schützling Steve McKenna (Ben Foster). Ein echter Profikiller, oder, noch verwegener ausgedrückt, ein echter Mechanic, funktioniert nur dann, wenn er sein Handwerk losgelöst von jedem emotionalen Strang ausführen kann. Ja, diese Branche entledigt sich ihrer Menschlichkeit von vornherein, gewissenhafte Instanzen scheinen nur hemmender Ballast, jedenfalls ist das auf dem Papier so gelagert. Dieser „The Mechanic“ von 2011, entstanden unter der Regie von Simon West, ein relativ freies Remake des Charles-Bronson-Klassikers „Kalter Hauch“, aber geht einen irritierenden Weg, um sein pedantisch ...
Filmkritiken

"Red State" (USA 2011) Kritik – John Goodman im Kampf gegen eine radikale Sekte

"Ich verabscheue das verdorbene Amerika und die Sünder, die es heute bevölkern." Was war der füllige Kevin Smith doch einst für ein gefeierter Regisseur, der mit 'Clerks' aus dem nichts kam und die Filmwelt mit seiner erfrischenden Normalität und den Abhandlungen der typischen Alltagsprobleme verzauberte. Und auch seine weiteren Filme sorgten für einen klaren Beliebtheitsgrad und viel Freude an seiner Art Filme zu machen und Dialoge aufzubauen, denn auch als Autor war auf Smith immer verlass. Mit 'Mallrats', 'Chasing Amy' und vor allem 'Dogma' wurde Smith dann auch bei einem breiteren Publikum vollkommen verdient bekannter, auch wenn die Kirche sich natürlich eher an 'Dogma' gestoßen hat, als das sie wirklich auf so einen schwarzen Humor eingehen hätte können. Damit wurde auch langsam ...
Filmkritiken

"Contraband" (USA 2012) Kritik – Die Vergangenheit lässt Mark Wahlberg nicht los

"Man sollte bei dem bleiben, was man kann." Immer deutlicher macht es sich bemerkbar, dass es nicht nur amerikanische Schauspieler oder Regisseure sind, die in der Filmwelt Fuß fassen können, sondern auch ausländische, die ihre Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellen und damit klarmachen, dass es noch unzählige Könner gibt, auch über den großen Teich hinaus. Da dürfen wir von Ang Lee ("Brokeback Mountain"), Oren Moverman ("The Messenger"), oder dem einstigen Wunderkind M.Night Shymalan ("The Happening") sprechen, auch wenn dieser inzwischen nur noch ein Schatten seiner tollen Anfangszeit ist. Aber auch in Europa findet man genügend Talente, welche sich langsam im Land der unbegrenzten Möglichkeiten austoben können. Ob es der Unger Nimrod Antal, der Däne Nicolas Winding Refn oder d...
Filmkritiken

"Safe" (USA 2012) Kritik – Jason Statham räumt in der Unterwelt auf

"An deiner Stelle würde ich meine Zeit nicht mit reden vergeuden." Die Zeit des starken Kerls aus dem Actiongenre ist leider vorbei. Der härteste Typ, der in der letzter Zeit über die Leinwände donnern durfte, war der Driver aus Nicolas Winding Refns 'Drive', der sich aber nicht durch seine grobe Statur oder rotzigen One-Liner auszeichnete, sondern durch bedacht, ebenso gradliniger Brutalität und Stille. Vermissen tut man die Zeiten trotzdem, in denen Arnold Schwarzenegger, Silvester Stallone und Jean-Claude van Damme noch die Kinos unsicher gemacht haben und keinen Stein auf dem anderen gelassen haben. In denen die politische Korrektheit niemandem etwas bedeutet hat und Feinde eben wie Feinde behandelt wurden und nicht mit Worten, sondern mit Waffen gesprochen wurde. Schaut man sich di...