Schlagwort: Roman Polanski

Kritik: The Palace (2023) – Roman Polanskis Komödianten-Stadl
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Kritik: The Palace (2023) – Roman Polanskis Komödianten-Stadl

– gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023 – What are you… a retard? Ich hatte mich schon lange nicht mehr so sehr auf eine Komödie gefreut, wie auf Roman Polanskis Luxushotel-Satire The Palace. Und jetzt sitze ich hier am nächsten Vormittag an diesem Text, der unerwartet kurz ausfallen wird, denn ich kann es immer noch nicht glauben, dass der Regisseur zahlreicher Meisterwerke den mit Abstand desaströsesten Film seiner Karriere gedreht hat. Meine Vorfreude war enorm, nachdem ich den ersten Trailer gesehen habe. Wir alle erinnern uns (ganz egal, wie man zu seiner Vergangenheit steht) an die zeitlosen Filme, welche wir Polanski zu verdanken haben. Egal ob feministische Horrorfilme, die ihrer Zeit voraus waren (Ekel, Rosemary’s Baby), bravouröse Geschichtsfilme (Der Pian...
Kritik: Rosemary’s Baby (USA 1968) – Das unsichtbare Böse in 4K
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Kritik: Rosemary’s Baby (USA 1968) – Das unsichtbare Böse in 4K

Special: Die besten Horrorfilme! Keine Schwangerschaft gleicht der anderen. Roman Polanski hatte schon immer einen Hang zum Übernatürlichen, zum Mysteriösen und zur dunklen Magie. Mit Filmen wie Ekel*, Der Mieter und Die neun Pforten hat er das gleich mehrmals bewiesen. Ganz zu schweigen von den eigenen Aussagen, in denen er sein Interesse an diesen Themen immer erwähnte. Sein berühmtester Film dieser Art ist allerdings der Klassiker Rosemary's Baby aus dem Jahr 1968, der zu den größten Okkulthorrorfilmen der Filmgeschichte zählt und noch heute mit seiner unglaublich beängstigenden Atmosphäre packen kann. Wenn wir mit einem schlafliedartigen "La la la" eingeführt werden und mit selbigem den Film verlassen, sind das zwei der stimmigsten Momente überhaupt. Ein so einfaches und rei...
Kritik: Der Pianist (2002) – Polanskis Meisterwerk jetzt in 4K
Aktuelle Filmnews, Drama, DVD & Bluray, Filmklassiker, Filmkritiken, Kriegsfilm

Kritik: Der Pianist (2002) – Polanskis Meisterwerk jetzt in 4K

Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht? Wenn ihr uns vergiftet, sterben wir nicht? Und wenn ihr uns beleidigt, sollen wir uns nicht rächen? Die NS-Zeit ist das schwärzeste Kapitel der deutschen Geschichte. Mit dieser Zeit müssen wir uns jedoch beschäftigen und auseinandersetzen, ob wir wollen oder nicht. Mit Filmen, Dokumentationen und dem verhassten Geschichtsunterricht wird uns geholfen, dieser Zeit näher zu kommen und die Grausamkeit zu erkennen. Roman Polanski, der selbst Teil dieser Zeit wurde, inszenierte mit Der Pianist 2002 einen Film, der sich auf schonungslose und unglaublich emotionale Weise der Judenverfolgung widmet. Warschau 1939: Mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen beginnt auch für den gefeierten polnisch-jüdischen Piani...
Cinema Update #74 – Tarantino, Haneke Serie, Passion Christi 2, HoC, Sundance, Black Panther & Ant-Man 2
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Cinema Update #74 – Tarantino, Haneke Serie, Passion Christi 2, HoC, Sundance, Black Panther & Ant-Man 2

Eine Menge neuer Nachrichten warten bereits im noch jungen Filmjahr 2018 auf Leonhard und Patrick: Nicht nur dass die bevorstehende Veröffentlichung von Black Panther neue Diskussionen auslöst, Mel Gibson arbeitet laut Jim Caviziel auch am besten und größten Film aller Zeiten. Viel Spaß beim Anhören.. Cinema Update bei iTunes abonnieren! Cinema Update als RSS-Feed abonnieren! Unterstützt uns auf Patreon! https://soundcloud.com/cinema-update/cu74-tarantino-haneke-serie-passion-christi-2-hoc-sundance-black-panther-ant-man-2
Kritik: Venus im Pelz (FR/PL 2013) – Roman Polanski ein weiteres Mal zwischen Schein und Sein
Drama, Filme, Filmkritiken, Französischer Film

Kritik: Venus im Pelz (FR/PL 2013) – Roman Polanski ein weiteres Mal zwischen Schein und Sein

Meine bessere Hälfte, sagt man das noch? - Wieso, was sagt man denn heutzutage? - "Arschloch". 80 Jahre hat Altmeister Roman Polanski (Rosemarys Baby) bereits auf dem Buckel, doch das kann ihn nicht davon abhalten, sich weiterhin seiner Leidenschaft für das Filmemachen und das Theater zu widmen. Doch wo sein letzter Film Der Gott des Gemetzels, eine Adaption von Yasmina Rezas gefeiertem, gleichnamigen Bühnenstück, nicht gänzlich überzeugen konnte und sich in oberflächlicher, eintöniger Kritik am Bildungsbürger verlor - von Subtext keine Spur - ist Venus im Pelz nun eine von Roman Polanskis persönlichsten Arbeiten geworden und nach Der Ghostwriter (2010) ein weiteres Zeugnis dafür, dass man von ihm jederzeit eine Glanzleistung erwarten sollte. Seine Adaption von Leopold von Sacher-Ma...
Kritik: Der Mieter (FR 1976)
Filme, Filmkritiken, Horror

Kritik: Der Mieter (FR 1976)

Selbstmord werde ich nie verstehen, dass man so was macht finde ich unbegreiflich. Ich kann es mir nicht vorstellen. Thema Okkultismus mit all seinen Facetten und dunklen Geheimnissen war schon immer ein Thema im Leben von Roman Polanski. Mit Filmen wie Rosemary's Baby, Ekel und Die neun Pforten hat er das mehrere Male gezeigt. Doch auch in seinem Privatleben wurde seine Frau Sharon Tate von der satanistischen Manson Family kaltblütig und hochschwanger ermordet. Mit diesem tragischen Ereignis wird Roman Polanski bis an sein Lebensende in Verbindung bleiben und unweigerlich auch ein dramatisches Stück dieser dunklen Magie sein. Die drei genannten Meisterwerke sind jedoch nicht Roman Polanskis einzige Ausflüge in das Okkult-Genre. 1976 inszenierte er den Film Der Mieter, ein heute vie...
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"Oliver Twist" (CZ/GB/FR 2005) Kritik – Die Geschichte des bekanntesten Waisenkindes

"Ich habe keine Angst." Roman Polanski ist ein Regisseur, der sich in vielen Genres wohl fühlt. Das hat er uns in der Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen: Mit der Grusel-Komödie 'Tanz der Vampire', dem Suspense-Thriller 'Frantic' oder dem eindringlichen Holocaust-Drama 'Der Pianist'. Polanski ist ein Meister und das in vielerlei Hinsicht. 2005 nahm er sich dem weltbekannten Kinderbuchklassiker "Oliver Twist" von Charles Dickens an. Wer jetzt jedoch denkt, Polanski würde sein Herz auch mal für die kleinen Zuschauer öffnen, der täuscht sich. 'Oliver Twist' ist nur bedingt für jüngeres Publikum geeignet und Polanski inszenierte ein äußerst sehenswertes Jugenddrama, welches allerdings nicht ohne Schwächen auskommt. England, 19. Jahrhundert: Oliver Twist wächst in den ärmsten Verhältnissen...
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"Tanz der Vampire" (USA, 1967) Kritik – Eine Liebeserklärung von unserem Autor Souli

Ich kann mich an diesen Moment noch genauso erinnern, als wäre es erst gestern gewesen. Der Moment, an dem ich das erste Mal mit dem Film konfrontiert wurde, der mir später die Welt und meine Liebe zu Filmen eröffnete. Ich muss fünf gewesen sein und die Schlafenszeit war schon längst überschritten. Auch die ”???”-Kassette hatte bereits ihr Ende gefunden, welches ich sonst eigentlich nie mitbekommen hatte. Heute war hingegen Schlaflosigkeit angesagt. Schicksal? Vielleicht. Nach dem zehnten Versuch endlich einzuschlafen hatte ich genug. Ich kroch aus meinem Bettchen, ging leise die Treppe runter und schlich mich in Richtung Wohnzimmer. Die Tür war zum Glück einen Spalt geöffnet, der mir ermöglichte genau in den Fernseher zu sehen. Interessantes haben sie da grad aber nicht wirklich geguck...
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"Der Ghostwriter" (FR/DE/GB 2010) Kritik – Gefährliche Wahrheiten

"Ihnen ist doch klar, wie ernst die Sache ist, oder?" Im Jahr 2010 gab es reichlich Trubel um Roman Polanskis Person. Nur leider nicht im positiven Sinne. Die Vergangenheit holte ihn wieder ein und es wurde ordentlich getrocknete Erde aufgewirbelt. Nachdem er am Züricher Bahnhof auf Grund eines internationalen Haftbefehls aus den 70er Jahren geschnappt wurde und gerade mitten in den Dreharbeiten zu der Romanverfilmung 'Der Ghostwriter' steckte, hieß es für ihn Hausarrest mit elektronischer Fessel. Polanski war also gezwungen, seinen Film von zu Hause aus, quasi seinem vertrauten Gefängnis, fertigzustellen. Das Ergebnis ist ein exzellenter Film, in dem Polanski wieder mal sein ganzes Können im Thriller-Genre auffahren kann. Paweł Edelman, inzwischen Stammkameramann von Polanski, beweist...
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"Die neun Pforten" (FR 1999) Kritik – Eine teuflische Reise

"Dieses Buch ist eine Anleitung den Teufel herbei zu rufen." Meisterregisseur Roman Polanski ist kein unerfahrener im Bereich des Okkulten. 1968 schrieb er mit dem Okkult-Horror 'Rosemary's Baby' Filmgeschichte. Gute 30 Jahre später betritt er mit 'Die neun Pforten' wieder das Genre und überzeugt auf ganzer Linie. Die langsamen und ruhigen Schnitte wirken angenehm zurückhaltend, genau wie die tolle Kameraführung von Darius Khondji, denn die sorgt für äußerst stimmige und tolle Einstellungen von Frankreich. Der schaurige Score von Wojciech Kilar ist ebenfalls ein absolute Highlight und untermalt die Szenen grandios und lässt eine hochspannende und bedrohliche Atmosphäre entstehen. Polanski beweist wieder einmal ein tolles Gespür für Besetzungen. Mit Johnny Depp steht ihm einer der best...