Monat: Oktober 2012

Filmkritiken

"Livid" (FR 2011) Kritik – Das Blut der Ballerinas

"Mach den Fehler bloß nicht nachts." Das elendige Thema um den heutigen Stand des Horror-Genres nimmt einfach kein Ende. Die Sterne stehen natürlich schon seit einigen Jahren in aller Deutlichkeit gegen die neue Horror-Welle, die sich aus stumpfen Torture Porns und schnöden Found Footage-Langweilern zusammensetzt und in Sachen Innovation und Kreativität zumeist grässliche Totalausfälle sind. Ausnahmen bestätigen die Regeln, das wird auch immer so sein, und Filme wie „All the Boys Love Mandy Lane“ oder „The Cabin in the Woods“ wissen dank genreaffiner Inszenierung und Liebe zum Medium überaus zu gefallen. Dennoch macht es heutzutage den Anschein, als würde man sich nur noch im Kreis bewegen und bestenfalls alle Schaltjahre mal wieder einen überzeugenden Knaller vorgesetzt bekommen. Das p...
Filmkritiken

Deutscher Trailer zur Gangster-Komödie "7 Psychos" mit Colin Farrell und Christopher Walken

Deutscher Kinostart: 6. Dezember 2012 Wie uns der Trailer gefällt: Nach "Brügge sehen ... und sterben?" zeigt Martin McDonagh wieder einen Gangsterfilm voll schwarzem Humor und der Trailer lässt das Herz mächtig schlagen. Colin Farrell geht in seiner Rolle auf wie eine Sonnenblume im gelben Licht, Sam Rockwell, Woody Harrelson ... der ganze Cast ist eine Wucht! Nach "Brügge" muss McDonagh zeigen, dass das kein Glücksgriff war und das tut er eigentlich schon mit diesem Trailer. "Brügge sehen... und sterben?" ist für uns einer der besten Filme aller Zeiten, wie in unserer Kritik nachzulesen. In "Seven Psychopaths" geht es um einen gescheiterten Autoren (Colin Farrell), der in die Unterwelt von L.A. gezogen wird, nachdem zwei seiner bekloppten Freunde (Sam Rockwell und Christopher Walken) d...
Filmkritiken

"Loft – Liebe, Lust, Lügen" (NE 2010) Kritik – Tätersuche auf niederländisch

"Würden Sie sagen, dass Sie selber das Opfer sind?" Die Niederlande sind nicht gerade für ihre hochwertigen Filmindustrien bekannt, in denen alljährlich unantastbare Klassiker der modernen Kunst geschaffen werden. Vielmehr verbindet man mit dem flachen Land drei prägnante Dinge: Oranje (Die Nationalmannschaft), Käse (Frau Antje) und Coffee Shops (Legaler Konsum von Marihuana). Damit wären dann die altbekannten Klischees auch gleich abgegrast und das Schubladendenken in der typischen Art und Weise kundgetan. Bleiben wir aber mal im Filmbereich und fragen uns, was die Niederlande an namhaften Persönlichkeiten offenbart hat. Da wären Leute wie Paul Verhoeven („Starship Troopers“), Rutger Hauer („Blade Runner“) und Jan de Bont („Das Geisterschloss“). Sicher nicht die ganz großen Superstars,...
Filmkritiken

“Argo” (USA 2012) Kritik – Ben Afflecks Geschichtsstunde der etwas anderen Art

„Argo fuck yourself.“ Nach seinem Meisterwerk „Gone Baby Gone“ und dem überdurchschnittlichen Cop-Thriller „The Town“ waren die Erwartungen an Ben Afflecks neuen Film hoch. Wie würde er ein eher kleines Kapitel amerikanischer Außenpolitik erzählen und dabei die Spannung zwei Stunden lang halten können? Affleck zeigt uns mit „Argo“ wie einfach das doch ist und serviert uns einen der besten Polit-Thriller der letzten Jahre, der primär als Lob- und Abgesang auf die Traumfabrik und auf zwischenstaatliche Beziehungen zu verstehen ist. Bei Afflecks offensichtlicher Leichtigkeit im Geschichten erzählen, der durchgehend anhaltenden Spannung und dem detailgetreuen Nachempfinden der späten 70er und frühen 80er sieht man dann auch sehr gerne über den ein oder anderen überdramatisierten Moment hinw...
Filmkritiken

"Das Schwergewicht" (USA 2012) Kritik – No More Mr. Nice Guy

"I'm bringing the boom!" Schon mal aufgefallen, dass Kevin-James-Komödien immer nach demselben Schema verlaufen? Denn der lustige Dicke aus der beliebten Sitcom „King of Queens“ darf, ganz im Stile alter Donald-Duck-Cartoons, in seinen Leinwandausflügen in die verschiedensten Jobs der amerikanischen Mittelschicht schlüpfen. Hier stellt er den Arbeitsalltag durch seine liebenswert-tollpatschige Art gehörig auf den Kopf – Lustig, oder? So durfte er sich bereits als Zoowärter, Kaufhaus-Polizist, Feuerwehrmann und Vertreter versuchen. Auch in „Das Schwergewicht“ bleibt James dieser Tradition treu und schlüpft in die Rolle eines Biologielehrers, der zu einem Cage-Fight-Kämpfer mutiert, um das Geld für die Rettung des schuleigenen Musikkurses zu beschaffen. Eine familienfreundliche „Warrior“-...
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Abgefahrener Red Band Trailer zum Horroractioner "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" mit Jeremy Renner

Wie uns der Trailer gefällt: Wir fanden ja schon den ersten OV-Trailer ganz, ganz große klasse. Der Red Band Trailer macht jetzt einmal mehr deutlich, wie abgefahren "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" werden kann! Bleibt nur zu hoffen, dass es keine Pleite á la "Van Helsing" wird - doch das glaube ich nicht. Jeremy Renner wird das schon deixeln! Deutscher Kinostart ist der 28. Februar 2013.
Filmkritiken

"Tucker & Dale vs Evil" (CA 2010) Kritik – Verkehrte Welt in den Wäldern von West Virgina

"Ich hab in ein Wespennest gesägt. - "Wieso?" - Das hab ich nicht aus Spaß gemacht, du Idiot." Wir alle kennen die Geschichten, von den Jugendlichen, die in einer Hütte irgendwo in den tiefsten Wäldern die Freiheit genießen wollen und dann von den fiesen Hinterwäldlern überrascht werden. In wie vielen Filmen dieses Thema schon verarbeitet wurde, kann man wahrscheinlich kaum noch aufzählen, eben auch deswegen, weil jährlich immer wieder neuer Genre-Zuwachs dazukommt und das durchaus plattgefahrene Subgenre des Backwood-Horrors nur noch reizloser darstellt. Filme eines Kalibers wie „Beim Sterben ist jeder der Erste“, der noch eine mehr als sozialkritische Botschaft in sich trug oder Wes Cravens/Alexandre Ajas „The Hills Have Eyes“, sind inzwischen nur noch Mangelware und der sehnsüchtige ...
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"All the Boys Love Mandy Lane" (USA 2006) Kritik – Amber Heard wird zum Objekt der Begierde

"Lass uns einfach Freunde sein." Seitdem Wes Craven im Jahre 1996 mit dem Geniestreich „Scream“ das Slasher-Genre mit einem gewaltigen Knall wieder zum Leben erweckt hatte, kennt der filmische Output in diesem Bereich bis heute keinen Halt mehr und die Versuche, einen derartigen Hit wie einst Craven zu landen, scheitern mit nach wie vor zuverlässiger Regelmäßigkeit. Allgemein muss man mit aller Deutlichkeit sagen, dass der Horrorfilm an sich, einiges von seiner Qualität und Vielschichtigkeit über die seelenlose Jahre verloren hat. Heute zählen nur noch Blut und Gekröse, der Bodycount muss immer wieder getoppt werden und die aufgesetzten Grenzüberschreitungen verlaufen sich in ihrer schieren Maßlosigkeit jenseits von Gut und Böse. Ausnahmen, und dieses Wort muss man heutzutage betonen, b...