Schlagwort: 2012

Filmkritiken

"Contraband" (USA 2012) Kritik – Die Vergangenheit lässt Mark Wahlberg nicht los

"Man sollte bei dem bleiben, was man kann." Immer deutlicher macht es sich bemerkbar, dass es nicht nur amerikanische Schauspieler oder Regisseure sind, die in der Filmwelt Fuß fassen können, sondern auch ausländische, die ihre Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellen und damit klarmachen, dass es noch unzählige Könner gibt, auch über den großen Teich hinaus. Da dürfen wir von Ang Lee ("Brokeback Mountain"), Oren Moverman ("The Messenger"), oder dem einstigen Wunderkind M.Night Shymalan ("The Happening") sprechen, auch wenn dieser inzwischen nur noch ein Schatten seiner tollen Anfangszeit ist. Aber auch in Europa findet man genügend Talente, welche sich langsam im Land der unbegrenzten Möglichkeiten austoben können. Ob es der Unger Nimrod Antal, der Däne Nicolas Winding Refn oder d...
Filmkritiken

"Safe" (USA 2012) Kritik – Jason Statham räumt in der Unterwelt auf

"An deiner Stelle würde ich meine Zeit nicht mit reden vergeuden." Die Zeit des starken Kerls aus dem Actiongenre ist leider vorbei. Der härteste Typ, der in der letzter Zeit über die Leinwände donnern durfte, war der Driver aus Nicolas Winding Refns 'Drive', der sich aber nicht durch seine grobe Statur oder rotzigen One-Liner auszeichnete, sondern durch bedacht, ebenso gradliniger Brutalität und Stille. Vermissen tut man die Zeiten trotzdem, in denen Arnold Schwarzenegger, Silvester Stallone und Jean-Claude van Damme noch die Kinos unsicher gemacht haben und keinen Stein auf dem anderen gelassen haben. In denen die politische Korrektheit niemandem etwas bedeutet hat und Feinde eben wie Feinde behandelt wurden und nicht mit Worten, sondern mit Waffen gesprochen wurde. Schaut man sich di...
Filmkritiken

"Chernobyl Diaries" (USA 2012) Kritik – Tschernobyl heißt Sie herzlich willkommen!

"Tell me if you see something moving in the water." 26. April 1986: Im Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl kommt es zu einer Explosion des Reaktors. Die nahegelegene Arbeiterstadt Prypjat wird evakuiert, jedoch lassen viele der Bewohner in dem glauben, dass sie bald wieder in die Stadt zurückkehren können, ihr gesamtes Hab und Gut in ihren Wohnungen. Ein Irrglaube, denn seit nunmehr 25 Jahren mahnen die leerstehenden Wohnblöcke, stumme Zeugen einer der größten nuklearen Katastrophen unserer Zeit, vor den Gefahren der Kernenergie. Prypjat ist eine moderne Geisterstadt und scheint damit geradezu prädestiniert als Kulisse für einen Horrorfilm. Denn wenn man im Kino die Aufnahmen der menschenleeren Straßen und verfallenen Häuser sieht, erzeugen diese unkommentiert gelassenen Bilder größe...
Filmkritiken

"Rock of Ages" (USA 2012) Kritik – Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll

"This place is about to become a sea of sweat, ear-shattering music and puke." Über Modegeschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, dementsprechend auch über die Outfits von Anhängern der Glam-Metal-Szene, die in den achtziger Jahren ihren schrillen Höhepunkt erreichte. Lange toupierte Haare, hautenge Tops und Glitzerhosen, hier war einfach alles erlaubt, was frech, anders und provokant war. Natürlich grenzte man sich damit auch ganz bewusst von der raubeinigen Heavy-Metal-Fraktion ab, die nur wenig schöne Worte für die Paradiesvogel-Rocker übrig hatten. Aber ganz egal, wie man nun zu den schrillen Outfits stehen mag, eins lässt sich wohl kaum verleugnen: In dieser Zeit haben Bands wie „Poison“, „Guns N’ Roses“ und die „Twisted Sisters“ die Konzerthäuser dieser Welt zum kochen gebrach...
Filmkritiken

"Prometheus" (USA 2012) Kritik – Ridley Scott auf der Suche nach dem Anfang

"My God, we were so wrong..." Hätte man vor einigen Jahren gesagt, dass Ridley Scott sich wieder seiner "Alien"-Welt widmen würde, wäre man wohl mit schiefen Augen angeschaut worden. Aber hier ist es nun, das im Vorfeld als gigantisches Werk angekündigte Prequel zur "Alien"-Quadrilogie, und auch wenn der Film sich bestimmte Kritikpunkte gefallen lassen muss, so hat Ridley Scott hier doch etwas enorm Komplexes geschaffen und erzählt nicht nur vage die Vorgeschichte zu "Alien", sondern wirft viele neue Fragen auf. Dabei hat er ohne Frage den besten Sci-Fi-Horror seit seinem Baby geschaffen. Nachdem ein Forscherteam auf verschiedenen Kontinenten dieselbe Sternenkarte entdeckt, schickt Weyland im Jahr 2091 die beiden leitenden Forscher und einige Astronauten auf eine 2-jährige Reise durch ...
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"Ein Jahr vogelfrei!" (USA 2011) Kritik – Drei komische Vögel

"The birds wait for no man." Die Produzenten in Hollywood sind schon ein paar komische Vögel: Andauernd scheint für ambitionierte Projekte aufstrebender Regisseure das Geld zu fehlen, aber auf der anderen Seite entschließt man sich mal eben, für 41 Millionen US-Dollar einen Film über Vogelbeobachter zu produzieren. Mal ehrlich, wie teuer kann so ein Film schon werden? Wenn wie im Falle von „Ein Jahr vogelfrei!“ mit Owen Wilson („Darjeeling Limited“), Jack Black („School of Rock“) und Comedy-Urgestein Steve Martin („Der rosarote Panther“) drei der bestbezahltesten US-Komiker mit an Bord sind, dann kann auch ein Film über Vogelbeobachter ziemlich teuer werden. Und das, obwohl man einen großen Teil des Films fast kostenfrei mit Archiv-Aufnahmen von Vogelarten aus aller Herren Länder füllen...
Kritik: Moonrise Kingdom (USA 2012) – Exzentriker unter sich
Abenteuer, Filmkritiken, Komödie

Kritik: Moonrise Kingdom (USA 2012) – Exzentriker unter sich

I'll be outback. I'm gonna find a tree to chop down. Über die letzten Jahre hat sich Wes Anderson vom Independent-Geheimtipp zum etablierten Hollywood-Regisseur gemausert, wozu besonders der finanzielle Überraschungserfolg von The Royal Tenenbaums* einen großen Teil beigetragen hat. Natürlich stiegen mit diesem Box-Office-Hit auch die Erwartungen an den Regisseur, eine Aufgabe, die Wes Anderson jedenfalls unter finanziellen Gesichtspunkten nicht erfüllen konnte. Besonders schlimm erwischte es hierbei die starbesetzte Komödie Darjeeling Limited, die in den USA gerade einmal 11 Millionen Dollar einspielte. Doch der Erfolg an den Kinokassen sagt ja bekanntermaßen rein gar nichts über die Qualität der Filme aus, denn gerade Wes Andersons letzte Werke, die Indien-Odyssee Darjeeling Limit...
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"Der Diktator" (USA 2012) Kritik – Lang lebe Aladeen!

"I love it when women go to school. It’s like seeing a monkey on roller skates: It means nothing to them, but it’s so adorable for us…" Mit „Der Diktator“ kehrt Englands Export-Komiker Nummer Eins, Sacha Baron Cohen zurück auf die Leinwand. Und wie schon in „Ali G in da House“, „Borat – Kulturelle Lernung von Amerika um Benefiz für glorreiche Nation Kasachstan zu machen“ und „Brüno“ tritt Cohen natürlich wieder in Gestalt eines Alter Egos vor die Kamera. Diesmal verkörpert der Extremkomiker den machtbesessenen General Aladeen, seines Zeichens totalitärer Führer des kleinen Wüstenstaates Wadiya, der sich durch einen gemeinen Hinterhalt plötzlich mitten in den verhassten USA als Zivilbürger wiederfindet. Anders als in „Borat“ oder „Brüno“ verzichten Sascha Baron Cohen und Regisseur Larry ...
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"StreetDance 2" (UK, GER 2012) Kritik – Ganz Europa schwingt das Tanzbein!

"This is ridiculous Ash! I'm a B-Boy" Wenn die Blumen endlich sprießen, die Temperaturen langsam steigen, die Röcke fast schon unverschämt kurz werden und ein neuer Tanzfilm in den Kinos anläuft, weiß man: Es wird Sommer! Kam im letzten Jahr mit „Honey 2 - Lass keinen Move aus“ eine unnötige Fortsetzung zu einem der schlechteren Tanzfilme in die Kinos, findet dieses Jahr mit „StreetDance 2“ erneut ein Tanzfilm-Sequel seinen Weg auf die Leinwand. Der 2010 erschienene Vorgänger „StreetDance 3D“ war als europäisches Gegenstück zur amerikanischen „Step Up“-Reihe gedacht. Ein ehrgeiziges Unterfangen, das durchaus hätte funktionieren können, schließlich bildeten der dreckige Grime-Soundtrack, die Fusion aus Ballett und Streetdance und natürlich der Einsatz der gerade aufkommenden 3D-Technik n...
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"Our Idiot Brother" (USA 2011) Kritik – Dumm ist der, der Dummes tut

"They let me go early! I won 'Most cooperative inmate' four months running." Ach wie schön wäre es, den überaus liebenswerten Sympatikus Paul Rudd („Trauzeuge gesucht“) auch mal in einem anderen Genre als der (romantischen) Komödie zu sehen. Doch leider wird dies auch in den nächsten Jahren nicht der Fall sein, zu gut gefällt der Kassengarant in der Rolle des freundlichen Jedermanns, als dass jemand etwas daran ändern würde. Auch in Jesse Peretzs („Dein Ex - Mein Albtraum“) neuer Komödie „Our Idiot Brother“ schlüpft Rudd in eine gewohnt sympathische Rolle, auch wenn er sich diesmal wenigstens äußerlich von einer ganz anderen Seite zeigt: Statt Anzug und Krawatte gibt’s diesmal Hanfhemden und Vollbart, schön ist das zwar nicht, dafür aber umso lustiger. Wegen einer schier grenzenlos idi...