Monat: August 2011

Filmkritiken

Detektiv Conan: Der Magier des letzten Jahrhunderts

Das kleine Genie Detektiv Conan zeigt in seinem dritten Film von 1999, was in dem Detektiv-Krimi Genre noch möglich ist. Eine clevere und vorallem komplexe Story um die russische Zaren-Familie, gespickt mit tollen Charakteren, famosen Anspielungen auf das Schloß Neuschwanstein und Verweise auf die Großen der Krimiliteratur wie Agatha Christie. Das sind in Japan Kinofilme, die von jung und alt geschaut werden und spielen dann mal eben 15,7 Millionen Euro ein. Vorallem ist es erstaunlich, wie viel man bei diesen Filmen nachdenken, miträtseln und am Ball bleiben muss. Dagegen wirken selbst als komplex betitelte Serien wie "24" nur lachhaft und einfach gestrickt. Bei seiner Erzählweise achten die Macher doch stets darauf, dass das Ganze nicht zur überkomplizierten Krimiunterhaltung wird, son...
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"Bram Stoker’s Dracula" (1992) Kritik

"I am the monster that breathing men would kill. I am Dracula." 'Bram Stoker's Dracula', soviel steht fest, ist bisher einer der besten Vampirfilme, die ich gesehen habe. Und vor allem eine wahre Augenweide im Vergleich zum modernen 'Twilight'-Schund. Hier wird der Legende 'Dracula' noch alle Ehre gemacht. Zu den filmischen Aspekten. Die größte Schwäche des Films ist wohl das fehlerhafte Drehbuch, welches den Zuschauer zwei bis drei Mal ohne Erklärung ärgerlich den Kopf schüttelnd vor dem Fernseher sitzen lässt. Man denkt sich "wieso passiert das jetzt, was ist der Grund?" Das bittere daran ist, dass der Film, abgesehen vom Drehbuch, vollkommen perfekt ist, mit Ausnahme von Keanu Reeves sehr schwacher Leistung. Mit Gary Oldman als Graf Dracula und Anthony Hopkins als Van Helsing begegnen ...
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Top 5 Trailer der Woche

Drive (29. Dezember) Wenn man den Kritikerrufen aus Cannes glauben schenken kann, werden wir mit "Drive" das Action-Meisterwerk des Jahres geboten bekommen. In den Hauptrollen spielen Ryan Gosling, der vor kurzem bereits mit BLUE VALENTINE beweisen durfte, dass er inzwischen zu den ganz Großen gehört. Ebenfalls mit von der Partie ist die talentierte Britin Carey Mulligan. Wir sind gespannt. Eine dunkle Begierde (10. November) Was soll man schon anderes als ein Meisterwerk erwarten, wenn David Cronenberg auf dem Regiestuhl sitzt und das Cast Namen wie Viggo Mortensen, Michael Fassbender, Keira Knightley und Vincent Cassel verlauten lässt. Für mich der meisterwartete Film des Jahres. Blackthorn Western-Fans aufgepasst: Ihr werdet überrascht sein, was dieser Trailer zu bieten hat. ...
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"Infernal Affairs" (2002)

Als großer Liebhaber asiatischer Kost muss ich schmerzlich feststellen, wie entäusscht ich doch von diesem Original bin. Mir wurde immer wieder gesagt, wie toll der Film sei, dass "Departed" zwar gut sei, aber der hier um Längen besser. Doch ich muss einfach das Gegenteil bestätigen. "Departed" schlägt "Infernal Affairs" in jedem Bereich. Schauspieler, Kamera, Regie, Musik und Drehbuch. "Departed" wird immer wieder vorgeworfen, dass er alle Guten Ideen klaute. Ja, er übernahm vieles von "Infernal Affairs", doch fügte er entscheidende Dinge hinzu, gab den Charakteren mehr Innenleben, mehr Zeit sich zu entwickeln und legte ihnen genialere Dialoge in den Mund. Die Schauspieler sind gut, doch sind mir die Typen einfach zu ähnlich. Sowohl vom Aussehen, als auch vom Charakter. DiCaprio war phy...
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"Kung Fu Panda 2" (2011) Kritik

Was sich im ersten Teil noch als unterhaltsamer, kurzweiliger Spass entpuppte, wird in der Fortsetzung auf ein langatmiges Generve reduziert. Die Dialoge und Witze bleiben auf Kleinkinderniveau. Wo der Zuschauer gerne eine Geschichte sehen möchte, bekommt er typische Genre-Weisheiten, Wiederholungen der ein und derselben Witzchen des Vorgängers und hektische Haudraufmusik von Zimmer und Powell geboten. Die Idee, eine Geschichte über einen pummeligen, dümmlichen Panda-Bären zu erzählen, war schon im Finale des ersten Teils ausgereizt. Und das merkt man seinem Nachfolger zu jedem Zeitpunkt an. Jetzt sucht Panda nach seiner Abstammung und seinem inneren Frieden und wird über sein Schicksal aufgeklärt. Sehr innovativ. Dass das reichlich anödet, ist eine logische Schlussfolgerung, denn die Lös...
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"Forrest Gump" (1994) Kritik

Die Welt ist schon ein ungerechter Platz. Nicht nur, dass 1995 'die Verurteilten' bei den Oscars vollkommen leer ausging, sondern dass eben diese Oscars von einem weinerlichen und unrealistischen, einem von der Wahrheit weit entfernten Filmchen einkassiert wurden. Die Rede ist von 'Forrest Gump', dessen Hype für mich bis heute ein unlösbares Rätsel bleibt. Nachdem ich den Film das erste Mal gesehen hatte, fragte ich mich: Kann man wirklich so naiv sein und diese Geschichte als annehmbar empfinden. Ein Dümmling erlangt Ruhm, wo er nur hingeht. Mit Nächstenliebe wird einem natürlich alles geschenkt. Das macht die Menschen glücklich, wenn sie sich in eine weinerliche Welt entführen lassen können, die mit Verstand und Realismus so viel gemein hat, wie ein Wal mit einer Spinne. Tom Hanks spi...
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"Is’ was, doc?" (1972) Kurzkritik

"C'est la vie! - C'est la guerre! - C'est la Pech!" Und für mich Pech, dass ich den Film nicht früher gesehen habe. "Is was, Doc?" ist eine Komödie, in welcher vier gleichaussehende Koffer das Chaos ins unaufhörliche Rollen bringen. Eine Story braucht es hier nicht, denn der Film zeigt Slapstick, Chaos und Wortwitz in einer Dichte, dass ich zwischendrin auf Pause drücken musste, um meinen Lachmuskeln eine Pause zu gönnen. Die detailreiche Ausstattung, die Schauspieler, der Ideenreichtum und die Dialoge sind alle dermaßen gelungen, dass dieser Film im nu zu einer meiner Lieblingskomödien aufgestiegen ist. Dazu noch ein Schuss Romantik und Barbra Streisand und man hat die perfekte Komödie zum immer wieder totlachen. "Müssen sie so nah rankommen? - Ich bin schrecklich kurzsichtig." Man kö...
Kritik: Apocalypto (US 2006) – Gewaltporno
Drama, Filme, Filmkritiken

Kritik: Apocalypto (US 2006) – Gewaltporno

Gewaltporno! Viel mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen und jedes weitere Wort über dieses Machwerk ist schon zu viel, aber trotzdem probiere ich mal das Mysterium Mel Gibson zu entschlüsseln. Das Bashing ist gerade sehr krass. Mel Gibson wird fertig gemacht, von seiner Frau beschuldigt rassenfeindlich zu sein und ganz Hollywood dreht ihm langsam, angefangen mit Hangover 2, den Rücken zu. Hat er das verdient? Schauen wir uns mal seine Rollen an - von Was Frauen wollen bis hin zu Lethal Weapon - meistens eher lustige Rollen, nichts Ernsteres. Wenn man jetzt mal von Mad Max und dem einen oder anderen Ausflug ins ernste Genre absieht. Dann wird Mel Gibson auf einmal Regisseur. Hmm... was haben wir denn hier? Der Mann ohne Gesicht! Ein Schicksalsdrama. Okay er macht seinen ersten Film und...
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"Ironclad" (2011) Kritik

"To kill, is a sin. I therefore pledge to kill in the name of God." Mit 'Ironclad' bekommen Fans mittelalterlicher Filme nach langer Zeit mal wieder brauchbare zwei Stunden voller opulenter Schlachten und zwiespältiger Helden geboten. Klischees werden fast komplett ausgespart, stattdessen wird das Mittelalter von seiner schmutzigsten, dunkelsten Seite gezeigt. Auf einer wahren Begebenheit beruhend, erzählt die Schlachtplatte von King John, der sich im Jahre 1215, nach dem Verfassen der Magna Charta Libertatum, mit seiner Gefolgschaft und einer Armee Dänen auf den Weg macht, um all jene, die die Magna Charta unterschrieben haben, erneut zu unterjochen. Den Wahnsinn Johns verkörpert Paul Giamatti mit einer Leichtigkeit, dass man Gänsehaut bekommt. Mit der Leistung können die anderen Darste...
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Scream 4 (2011) – Eine gute Enttäusschung

Wes Craven ist alt geworden. Und irgendwo hat der Film jetzt schon einen leichten Staub auf der Filmrolle, trotz Anpassung des Härtegrads an die heutige Zeit. Anders formuliert: Craven hat einen altmodischen Film gemacht, der sich wieder ein Stück weit neu erfindet, Metaebene über Metaebene bastelt und Klischees und den heutigen Zeitgeist entlarvt und verarscht. All das hatten wir aber schon 1996. Bemerkenswert aber trotzdem ist, dass man dem Scream-Genre trotzdem noch Neues abgewinnen kann, eben nicht nur für Fanboys. Via Facebook, Twitter und Livestreams werden die Kills wiedermal auf ein anderes Niveau verfrachtet, das nach dem brillanten Intro auch bitter nötig war. Ab der Hälfte gelangt Scream dann wieder zur alten Form, ist spannend, witzig und wirklich sehr brutal. Das Jongliere...