Kritik: Der Nachtmahr (DE 2015)
„Gott würfelt nicht.“
Es gehört inzwischen zum guten Ton, dem deutschen Kino jeden Anspruch auf eine horizontsprengende Vision abzuerkennen, da sich die hiesige Filmkultur – angeblich - nur über zwei despektierliche Elemente zu artikulieren weiß: Das der Didaktik und das der Biederkeit. Der erhobene Zeigefinger darf also nicht fehlen, so die Unkenrufe, und nur selten scheinen Regisseure heutzutage noch in der Lage, eine von Leidenschaft angeheizte Erzählung abseits der langwährenden Norm zu justieren. Dass derlei Urteile vollkommener Nonsense sind und weniger über das deutsche Kino an sich als über die Person, die jene Diffamierungen bemühte, aussagt, versteht sich von allein – gerade wenn man sich einmal zu Gemüte führt, mit welcher stürmischen Lust am Schöpfen der teutonische Markt in d...