Monat: Juni 2020

Löschen kostet nichts: Wie Netflix & Co. gegen Blackfacing vorgehen
News, Specials

Löschen kostet nichts: Wie Netflix & Co. gegen Blackfacing vorgehen

Die aktuell grassierende Welle an Löschungen seitens großer Streamingdienste wie Netflix oder Hulu zeigt, wie Schreckensnarrative rechtspopulistischer Strömungen als symbolischer Aktionismus bedient werden, um notwendigen Debatten über Repräsentation, Kunstfreiheit, Eigentum und Antirassismus aus dem Weg zu gehen. Filme und Serien gehören uns nicht (mehr). Sie gehören weder dem Publikum, noch den Autor*innen. Sie gehören internationalen Konzernen, die uns für eine monatliche Abgabe ein volatiles Angebot bereitstellen. Wir schauen, was verfügbar ist, nicht unbedingt, was wir sehen wollen. Und das Angebot ist oftmals so flüchtig, dass ich eigentlich nur mit Freude auf meine, zugegeben nicht günstige, Sammlung aus Blurays und DVDs schauen kann. Würde ich den Kaufwert meiner Sammlung in Sum...
Kritik: Sisters (USA 1972) – Brian De Palmas Schwestern des Bösen
DVD & Bluray, Filmkritiken, Horror

Kritik: Sisters (USA 1972) – Brian De Palmas Schwestern des Bösen

Erinnere dich! Grace Collier (Jennifer Salt) beobachtet wie ein Mann in der Wohnung gegenüber bestialisch ermordet wird. Als die Polizei nichts findet bzw. nichts finden will, macht sich Grace selbst auf den Täter zu finden. Bei der Suche stößt sie auf den Fall eines verschwundenen, siamesischen Zwillingspaares. Nicht im Geringsten fällt es leicht das zu glauben, was da auf dem Bildschirm vor sich geht. Selbst wenn man Alfred Hitchcocks Werk in und auswendig kennt und man sogar die Handlung von Sisters - Die Schwestern des Bösen (beinahe) mühelos vorhersehen kann, man glaubt es doch nicht. Schwarzer Engel (1976), Brian de Palmas Durchbruch, mag zwar die stringentere Hitchcock-Hommage sein, aber sie ist auch gefährlich nah am Plagiat. Sisters dagegen zerlegt Hitchcock in seine Einze...
Zombies unter Palmen: Trailer zum Train to Busan-Sequel Peninsula und der Murmeltier-Komödie Palm Springs
Trailer

Zombies unter Palmen: Trailer zum Train to Busan-Sequel Peninsula und der Murmeltier-Komödie Palm Springs

Vier Jahre nach dem südkoreanischem Zombie-Fest Train to Busan* schlurft nun der Nachfolger langsam auf uns zu. Peninsula heißt das Sequel und wie der Titel bereits andeutet, ist nun nicht mehr nur die Bahnstrecke zwischen Seoul und Busan von marodierenden Zombiehorden betroffen, sondern die gesamte koreanische Halbinsel. War der erste Film noch eine genretypische Parabel mit einem überschaubaren, aber umso detaillierter charakterisierten Ensemble, erwartet uns nun wohl eine dystopische Action-Schlachtplatte im Mad-Max-Format. Da wieder Regisseur Sang-ho Yeon am Steuer saß, bleibe ich erstmal zuversichtlich. Peninsula hätte dieses Jahr in Cannes Weltpremiere gefeiert. Peninsula startet am 08. Oktober 2020 deutschlandweit in den Kinos.  Die Hulu-Produktion Palm Springs entwirft dagegen...
Netflix-Reviews: Olivier Megatons The Last Days of American Crime & Spike Lees Da 5 Bloods
Action, Filmkritiken, Kriegsfilm, Netflix

Netflix-Reviews: Olivier Megatons The Last Days of American Crime & Spike Lees Da 5 Bloods

The Last Days of American Crime von Olivier Megatan, mit Michael Pitt und Édgar Ramírez Auch noch eine Woche später ärgere ich mich über den neuen Film von Olivier Megaton. Der neue Actionfilm des französischen Regisseurs, und das hätte ich vorher echt nicht für möglich gehalten, ist noch weitaus übler, als seine bisherigen Actionflops wie Transporter 3 (2008) und Taken 2 (2012). Der durchschnittliche Colombiana (2011), ebenfalls von Olivier Megaton, wirkt dagegen fast schon wie ein zeitloses Genremeisterwerk. Olivier Megatan macht in The Last Days of American Crime im Prinzip alles falsch, was daneben gehen könnte. Eine durchaus interessante Grundprämisse wird auf einen unsinnigen zweieinhalbstündigen Plot ausgedeht, der durchzogen ist von ekligem Sexismus, schwachsinnigen Dialogen ...
Neu bei Criterion: The Complete Films of Agnès Varda Collection
Französischer Film, Trailer

Neu bei Criterion: The Complete Films of Agnès Varda Collection

Die Mitbegründerin der Nouvelle Vague (La pointe courte, Mittwoch zwischen 5 und 7, Glück aus dem Blickwinkel des Mannes*) hat bis zuletzt zu ihrem Tod (1928 - 2019) jahrzehntelang den europäischen Film und gelegentlich auch das amerikanische (Independent-)Kino (Black Panthers, Mauerbilder) wie keine zweite Regisseurin mitbestimmt. Zuletzt zu verdanken haben wir ihr das Dokumeisterwerk Augenblicke: Gesichter einer Reise und ihren letzten, ebenfalls sehr sehenswerten Film Varda by Agnès. Criterion Collection US widment sich nun dem unvergesslichen Schaffen der Französin in einer 39 Filme umfassenden Collection, die jedem Cineasten das Herz höher schlagen lassen dürfte. Der Trailer sorgt für Vorfreude, sich bald diese einmalige Criterion Collection ins eigene Regal stellen zu dürfen. Nach...