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Kritik: Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses (USA 1988)
Aktuelle Filmnews, Drama, DVD & Bluray, Filmkritiken

Kritik: Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses (USA 1988)

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher "If you were a Negro, nobody would give a damn what you thought." Kaum ein anderer Film der Achtzigerjahre hat die Herausforderungen des Kampfes für Bürgerrechte und die dunkle Geschichte der Rassentrennung in den USA so eindringlich thematisiert wie Mississippi Burning. 1988 in den Kinos erschienen, verstörte dieser lose auf wahren Begebenheiten basierende Film die Öffentlichkeit. Die Aufklärung der Ereignisse rund um die Ermordung von drei Bürgerrechtlern im Jahr 1964 in Mississippi verlangt nach zwei FBI-Ermittlern, dem routinierten Agenten Rupert Anderson und seinem idealistischen Kollegen Alan Ward, gespielt von Gene Hackman und Willem Dafoe, die in die tiefen Südstaaten reisen, um die verschwundenen Aktivisten zu finden. Die rassistisch moti...
Kritik: MaXXXine (USA 2024) | Neu im Heimkino
Aktuelle Filmnews, DVD & Bluray, Filmkritiken, Horror

Kritik: MaXXXine (USA 2024) | Neu im Heimkino

– Kritik erstmals zu lesen am 29. Juni 2024 – In this business, until you're known as a monster you're not a star. (Bette Davis) Die Schattenseiten Hollywoods haben schon immer die größten Regisseure fasziniert. Billy Wilders Boulevard der Dämmerung (1050), Robert Aldrichs Was geschah wirklich mit Baby Jane? (1962), David Lynchs Mulholland Drive (2001) und Damien Chazelles Babylon - Rausch der Ekstase (2022) beispielsweise werfen allesamt ihr ganz eigenes ungeschöntes Licht auf die "Traumafabrik", um einmal Robert Lorenz' Roman zu zitieren, der sich mit Filmen auseinandersetzt, welche die Dream Factory einer kritischen Betrachtung unterziehen. Während die ersten drei Filme längst als Klassiker gelten, braucht Chazelles oft missverstandenes Meisterwerk allerdings noch etwas Zeit, um die...
Kritik: Die Drei-Farben-Trilogie von Krzysztof Kieślowski
Aktuelle Filmnews, Drama, DVD & Bluray, Filmkritiken, Französischer Film

Kritik: Die Drei-Farben-Trilogie von Krzysztof Kieślowski

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher "Do your dreams come true?" Der polnische Filmemacher Krzysztof Kieślowski schuf in den Jahren 1993 und 1994 eine Filmtrilogie, die nach der Trikolore der französischen Nationalflagge konzipiert und nach den Werten des Leitspruchs ‚Liberté, Egalité, Fraternité‘ (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) aufgebaut ist, die die Französische Revolution (1789-1799) proklamierte. Heute, dreißig Jahre später, scheinen die drei Filme mit Blick auf die gegenwärtigen politischen Verhältnisse Frankreichs womöglich bedeutender denn je – so eindringlich treffen sie Kernfragen des menschlichen Zusammenlebens. Die Farbentrilogie sollte die letzte Filmreihe des 1996 verstorbenen Regisseurs sein – es ist in mancher Hinsicht die Summe seines Gesamtwerks, das in ...
Kritik: Ein Glücksfall (FR/GB 2023) | Neu im Heimkino
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Kritik: Ein Glücksfall (FR/GB 2023) | Neu im Heimkino

Eine Gastkritik von Michael Gasch – gesehen im Rahmen der 80. Filmfestspiele von Venedig 2023, Kritik erstmals zu lesen am 4. September 2023 – I wonder what would have happened if he'd spoken to me then. Seit den 1970er Jahren gilt Woody Allen, mit ein paar wenigen Ausnahmen, als der Ein-Film-Pro-Jahr-Regisseur schlechthin. Die Zeitspanne zwischen seiner letzten Regiearbeit Rifkin's Festival und seinem neuen Stück Coup de chance (dt. Titel: Ein Glücksfall) welches soeben auf den diesjährigen Filmfestspielen in Venedig Premiere feierte, springt einem dagegen direkt ins Auge. 1081 Tage liegen zwischen diesen zwei Produktionen und dies sagt schon recht viel über den amerikanischen Regisseur aus, dessen Werk sechs Dekaden umspannt und der es nicht nötig hat, einen Oscar persönlich entgege...
Kritik: Furiosa – A Mad Max Saga (AUS 2024) | Neu im Heimkino
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Kritik: Furiosa – A Mad Max Saga (AUS 2024) | Neu im Heimkino

– gesehen im Rahmen der 77. Internationalen Filmfestspiele von Cannes, Kritik erstmals zu lesen am 16. Mai 2024 – This is her odyssey. Wenn man Meryl Streep danach fragen würde, was einen guten Regisseur ausmacht, würde sie einfach antworten, dass er nur selbstbewusst sein müsse - das hat sie tatsächlich während der Masterclass gesagt, die sie am 15. Mai in Cannes gegeben hat. Und wer verkörpert dieses Statement besser als George Miller? Er schreitet mit einer Selbstverständlichkeit über den roten Teppich, sein letzter Mad Max-Film Fury Road brachte die Filmlandschaft zum Beben (der Film erhielt am Ende sechs Oscars - für einen Actionfilm unglaublich) und nun hat er für die Dreharbeiten von Furiosa allein vom australischen Bundesstaat New South Wales umgerechnet knapp 100 Millionen Eur...
Kritik: Immaculate (USA 2024) | Neu auf Blu-ray
Aktuelle Filmnews, DVD & Bluray, Filmkritiken, Horror

Kritik: Immaculate (USA 2024) | Neu auf Blu-ray

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher "Deliver her from evil." Der Horrorfilm hat mit dem Nunsploitation-Film eine Ausprägung gefunden, die es ermöglicht, sowohl das affektierende Moment des Ekels und der Schauer als auch Oberflächenreize des Horrorfilms wirksam mit einer mal mehr mal weniger harschen Religionskritik auf verstörende Weise zu verbinden. Gerade in Italien, wo der katholische Glaube in Europa sehr stark ausgeprägt ist, erlebte der Nunsploitation-Film in den Siebzigerjahren eine Konjunkturphase. Das zentrale Konfliktfeld dieser Geschichten – die religiöse oder sexuelle Natur, z.B. religiöse oder sexuelle Unterdrückung durch das Leben im Zölibat – begrenzte sich aber nicht nur auf die Siebzigerjahre und das europäische Filmschaffen. Alles begann mit Filmen wie Jess Franc...
Kritik: Oldboy (KR 2003)
Aktuelle Filmnews, Drama, DVD & Bluray, Filmkritiken, Thriller

Kritik: Oldboy (KR 2003)

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher "Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine, und du weinst allein." Eine Odyssee durch die Dunkelheit der menschlichen Seele Die Ausgangssituation von Oldboy ist äußerst beklemmend: Da sitzt ein Mann eingesperrt in einem heruntergekommenen, tristen Apartment, in dem ihm nur der Fernseher das Medium zur Außenwelt ist. Von da aus unternimmt Park Chan-wooks Film von 2003 eine lange Reise, die die Umstände dieser Gefangenschaft aufschlüsseln soll. Der Film, der nur oberflächlich die Codes des Gangsterfilms bedient, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem regelrechten Kultfilm, der eine große Anhängerschaft fand, durch Hollywood neu verfilmt wurde und bis heute von Filmfans nahezu kultisch verehrt wird. Dafür gibt es mehrere Gründe, vo...
Kritik: Thelma & Louise (USA 1991)
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Kritik: Thelma & Louise (USA 1991)

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher You've always been crazy. This is just the first chance you've ever had to really express yourself. Ein feministischer Road Trip Ridley Scott schuf 1991 mit Thelma & Louise einen wichtigen populären Film des feministischen Kinos – seine Geschichte um die tiefe Verbundenheit zweier Frauen, die auf der Flucht vor dem Gesetz sind und eine Reihe von Abenteuern erleben, war damals im US-amerikanischen Kino eine neuartige Reflexion über Freiheit und Selbstbestimmung, die in dieser weiblichen Emanzipationsgeschichte abgebildet war. Die starken schauspielerischen Leistungen von Geena Davis und Susan Sarandon trugen dabei maßgeblich zum Erfolg des Films bei. Das Road-Movie war bis dahin ein überwiegend männlich codiertes Erzählmuster, das besonders m...
Kritik: Ronin (USA 1998)
Action, Aktuelle Filmnews, DVD & Bluray, Filmkritiken, Thriller

Kritik: Ronin (USA 1998)

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher No questions. No answers. That's the business we're in. Als "Ronin" bezeichnet man einen in Ungnade gefallenen Samurai, der keinen Lehnsherren und keine Ehre mehr hat. Es sind Söldner, die ihr Schwert demjenigen in Dienst stellen, der dafür bezahlt. Der Regisseur John Frankenheimer entwarf 1998 mit Ronin, einem der letzten Filme dieses bedeutenden Filmemachers des New Hollywood (Der Zug; Der Mann, der zweimal lebte), eine Verbrechergeschichte, die weit entfernt des japanischen Kulturkreises von Auftragskriminellen in Europa erzählt. Die erste Szene in den dunklen Gassen von Paris gibt bereits den filmhistorischen Rückverweis vor und deutet auf die Tradition, in die dieser Film sich stellt: Da schält sich die Silhouette eines Mannes in einem lange...
Kritik: Millennium Mambo (TW 2001)
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Kritik: Millennium Mambo (TW 2001)

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher Everything changes. Nothing stays the same. Bilder einer entfremdeten Jugend Die Bildwelten von Hou Hsiao-Hsien sind die der reichen Sinneseindrücke, der farbigen Räume: grelles Blau, stechendes Gelb und sattes Rot bestimmen die Farbpalette seines 2001 erschienenen Films Millennium Mambo. Das Nachtleben von Taipeh ist eines der pulsierenden Beats und der grellen Neontöne; es ist ein betörender Bilderrausch, den Hou da aufmacht. Seine formalsprachliche Wirkung liegt in der hypnotischen Dimension der Bilder, die einen Sogeffekt auslösen und in ihren Bann ziehen – die eröffnende Plansequenz von Millennium Mambo ist bis heute unvergessen. Darin sehen wir, wie eine junge Frau davonläuft, direkt in die Kamera blickend, dazu die träumerisch-schwelgende ...