Autor: DougJones

Kritik: Carrie – Des Satans jüngste Tochter (USA 1976) | Neu in 4K
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Kritik: Carrie – Des Satans jüngste Tochter (USA 1976) | Neu in 4K

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher "They're all gonna laugh at you!" Gottgläubige sind besessen, die erste Menstruation kommt in der Dusche, eine Schülerin kann mit Gedankenkraft Dinge bewegen und ein Schulball wird zum Massaker. Nachdem Brian de Palma im Horror-Musical Das Phantom im Paradies (1974) die Funktionsweisen der Unterhaltungsindustrie darlegte und in Schwarzer Engel (Obsession, 1976) seine große Liebeserklärung an den Film und an Alfred Hitchcock öffentlich machte, wandte er sich gänzlich dem Horrorgenre zu und drehte Carrie, basierend auf dem ersten Roman von Kultautor Stephen King. Obwohl es sich dabei um eine literarische Adaption handelt, ist Carrie ein sehr persönlicher Film, der viel über die Autorschaft Brian de Palmas verrät. Wenn Schwarzer Engel ein Film über ...
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"The Woman" (2011) Kritik – Feministische Urgewalt

Wird man heutzutage nur noch von Hollywoodremakes alter, für die Jugend vielleicht zu alter, Horrorklassiker "bestraft" und durchgehend von nie enden wollender Franchise-Vergewaltigungen genervt, bekommt man mit THE WOMAN einen originären und ungemein interessanten, sowie brettharten Schocker geboten. Im Kern dreht sich die Geschichte um die Familie Cleek, dessen Vater eine wilde unzivilisierte Frau im Wald beim Jagen fängt und in seinem Keller gefangen hält, um sie der Gesellschaft anzupassen. Die (scheinbar) heile Familie wird in das "Projekt" einbezogen und soll helfen die Frau zu "entwildern". Doch die Menschenfleisch fressende Frau scheint nicht das einzige Problem der Cleeks zu sein… Die Handlung erscheint grotesk. Und das ist sie durchaus: Ständig muss sich der Zuschauer mit Fragen...
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Der fantastische Mr. Fox (USA 2009) Kritik

"You know, you really are... fantastic." Wes Andersons Fuchs (Fox) bleibt großartig versponnen, zeigt wie schön es ist, wenn noch alles handgemacht erarbeitet ist und mit welcher Liebe und Detailfreude man zu Werke gehen kann! Da wo andere den Computer wählen kommt er mit veralteter, aber doch eben schönster Stop-Motion-Technik und verzaubert den Zuschauer. Das ganz Besondere an Mr. Fox ist aber sein unglaubliches Gespür für Tempo: Anderson dirigiert ein Ballet aus Sprüngen, Kamerafahrten und Stunts. Das ist ist so einzigartig schnell und verspielt, liebenswert und einmalig, dass man dem Füchschen einen Kuss auf die Stirn drücken möchte. Die Sprecherliste kann sich sehen lassen, sowohl auf deutscher, als auch amerikanischer Seite: George Clooney, Owen Wilson und Meryl Streep oder Chri...
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Detektiv Conan: Der Magier des letzten Jahrhunderts

Das kleine Genie Detektiv Conan zeigt in seinem dritten Film von 1999, was in dem Detektiv-Krimi Genre noch möglich ist. Eine clevere und vorallem komplexe Story um die russische Zaren-Familie, gespickt mit tollen Charakteren, famosen Anspielungen auf das Schloß Neuschwanstein und Verweise auf die Großen der Krimiliteratur wie Agatha Christie. Das sind in Japan Kinofilme, die von jung und alt geschaut werden und spielen dann mal eben 15,7 Millionen Euro ein. Vorallem ist es erstaunlich, wie viel man bei diesen Filmen nachdenken, miträtseln und am Ball bleiben muss. Dagegen wirken selbst als komplex betitelte Serien wie "24" nur lachhaft und einfach gestrickt. Bei seiner Erzählweise achten die Macher doch stets darauf, dass das Ganze nicht zur überkomplizierten Krimiunterhaltung wird, son...
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"Infernal Affairs" (2002)

Als großer Liebhaber asiatischer Kost muss ich schmerzlich feststellen, wie entäusscht ich doch von diesem Original bin. Mir wurde immer wieder gesagt, wie toll der Film sei, dass "Departed" zwar gut sei, aber der hier um Längen besser. Doch ich muss einfach das Gegenteil bestätigen. "Departed" schlägt "Infernal Affairs" in jedem Bereich. Schauspieler, Kamera, Regie, Musik und Drehbuch. "Departed" wird immer wieder vorgeworfen, dass er alle Guten Ideen klaute. Ja, er übernahm vieles von "Infernal Affairs", doch fügte er entscheidende Dinge hinzu, gab den Charakteren mehr Innenleben, mehr Zeit sich zu entwickeln und legte ihnen genialere Dialoge in den Mund. Die Schauspieler sind gut, doch sind mir die Typen einfach zu ähnlich. Sowohl vom Aussehen, als auch vom Charakter. DiCaprio war phy...
Kritik: Apocalypto (US 2006) – Gewaltporno
Drama, Filme, Filmkritiken

Kritik: Apocalypto (US 2006) – Gewaltporno

Gewaltporno! Viel mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen und jedes weitere Wort über dieses Machwerk ist schon zu viel, aber trotzdem probiere ich mal das Mysterium Mel Gibson zu entschlüsseln. Das Bashing ist gerade sehr krass. Mel Gibson wird fertig gemacht, von seiner Frau beschuldigt rassenfeindlich zu sein und ganz Hollywood dreht ihm langsam, angefangen mit Hangover 2, den Rücken zu. Hat er das verdient? Schauen wir uns mal seine Rollen an - von Was Frauen wollen bis hin zu Lethal Weapon - meistens eher lustige Rollen, nichts Ernsteres. Wenn man jetzt mal von Mad Max und dem einen oder anderen Ausflug ins ernste Genre absieht. Dann wird Mel Gibson auf einmal Regisseur. Hmm... was haben wir denn hier? Der Mann ohne Gesicht! Ein Schicksalsdrama. Okay er macht seinen ersten Film und...
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Scream 4 (2011) – Eine gute Enttäusschung

Wes Craven ist alt geworden. Und irgendwo hat der Film jetzt schon einen leichten Staub auf der Filmrolle, trotz Anpassung des Härtegrads an die heutige Zeit. Anders formuliert: Craven hat einen altmodischen Film gemacht, der sich wieder ein Stück weit neu erfindet, Metaebene über Metaebene bastelt und Klischees und den heutigen Zeitgeist entlarvt und verarscht. All das hatten wir aber schon 1996. Bemerkenswert aber trotzdem ist, dass man dem Scream-Genre trotzdem noch Neues abgewinnen kann, eben nicht nur für Fanboys. Via Facebook, Twitter und Livestreams werden die Kills wiedermal auf ein anderes Niveau verfrachtet, das nach dem brillanten Intro auch bitter nötig war. Ab der Hälfte gelangt Scream dann wieder zur alten Form, ist spannend, witzig und wirklich sehr brutal. Das Jongliere...
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"Die Rache des weißen Indianers"(1993)- Der letzte Italowestern

Der letzte Italowestern der Filmgeschichte ist offenes, reines Kino, mit einem Franco Nero, der nie besser war, unter der Regie von Enzo G. Castellari, der unglaubliche Bilder und Aufnahmen in der russischen Taiga findet und einem Soundtrack, als hätte Morricone ihn gemacht und alle guten Tracks, die das Westerngenre vereinen, in einen Film transportiert. Selbst Sam Peckinpah macht keine besseren Zeitlupen als Enzo! Nie fallen Reiter und Westmann schöner als hier, bedenkt man das kleinere Budget des Films. Die Rachegeschichte um einen weißen Indianer, dessen Eltern getötet wurden und einen Jungen, der mit einem Bären zusammen bei Indianern aufwächst, ist verschachtelt erzählt, mit Sepia-Rückblenden verfeinert und himmlisch gefilmt. Wenn der Titeltrack "Jonathan knows the bears" ertönt u...
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"The Green Hornet" (USA 2011) – Schlimm

Was aus Regisseuren wird, die sich des Mainstreams verschrieben haben ist allgemein bekannt, doch ist das Erstlingswerk eines Filmemachers in dem Metier, in das er neu einsteigt, nämlich Hollywood, am interessantesten. Schafft er den Spagat zwischen massentauglicher Unterhaltung und seinem Anspruch, den er in den Film, legt zu verwirklichen? Viele sind gescheitert, ob es nun ein John Woo war oder, wie hier, ein Michel Gondry ist. Das Studio, das hinter dem Film steckt, zertört jedes Fünkchen Anderssein im Keim der Masse und Filme sind kaum noch zu unterscheiden. Selten blitzt noch die Handschrift des Regisseurs auf. Das wohl treffendste Beispiel für den Erfolg dieser Sache ist Tarantino. Er schafft es mit Hilfe eines großen Studios, das hinter ihm steht, einen Film zu machen, wie er es mö...
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"The Loved Ones"(2010) – Kultcharakter

Mit den Versatzstücken vieler Horrorfilme der letzten Jahre und auch deren Härte, gelingt ein kleines ultrabrutales Kabinett des Grauens, das sich um die Zelebrierung eines Abschlussballs dreht. Komik und Skurilles wechseln sich mit Schocks und Folterhorror ab. Das ist unterhaltsam anzusehen für Freunde des Horrors, besitzt aber auch eine Schwäche: Die Nebenstory gerät etwas zäh, auch wenn diese nur immer sehr kurz angerissen wird und etwas Erholung von den Gräueltaten der Psychopathen gibt. Die Hauptdarstellerin macht Freude und könnte sofort neues Familienmitglied der Fireflys werden. Traurig, hart, verständnissvoll, ängstlich, zärtlich, eklig... sie verbindet alles und macht ihr Spiel zur großen Kunst. Die deutsche Synchro ist wie gewohnt ätzend, also zum Original greifen. Fazit: Für ...