Schlagwort: Ryan Gosling

Filmkritiken

"Crazy, Stupid, Love." (USA 2011) Kritik – Love is all around

"Sag ihr, sie ist die perfekte Mischung aus sexy und süß, Arschloch." Romantische Komödien sollten den Kinogängern inzwischen eigentlich überdeutlich aus dem Halse hängen, denn in dem Ausmaß, in dem wir heutzutage mit diesen „RomComs“ konfrontiert wird, sollte allmählich Schluss sein mit der konstruierten Langeweile, die einfach rein gar nichts neues bietet und sich in den alten, schmalzigen Klischees verliert, um sich dann auch noch mit Kitsch zu bedecken. Ein Graus für jeden männlichen Kinobesucher, ein Fest für die Frauenwelt und das offensichtliche Erfolgsrezept für das erste Date, um den Arm langsam um die Begleitung zu legen und den Verlauf des Weiteren abends ebenfalls in rosige Aussicht zu stellen. Frischer Wind muss also endlich hier, wobei die Liebesthemen gar nicht das Proble...
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"Stay" (USA 2005) Kritik – Mitternacht im Seelenleben von New York

"Ein eleganter Suizid ist das ultimative Kunstwerk." Deutsche Regisseure sind in Amerika, oder auch Hollywood, recht spärlich gesät. Die ersten Namen, die heutzutage einfallen, wären wohl Roland Emmerich, der sich inzwischen zum Katastrophen-Guru gemausert hat und Amerika immer wieder auseinandernimmt, obwohl der Schwabe in seinen Filmen immer gerne amerikanischer wäre, als die Amerikaner selber. Dann gibt es Wolfgang Petersen, um den es inzwischen still geworden ist und der einst das Kriegs-Meisterwerk 'Das Boot' inszenierte. In Amerika fand er diese Qualität aber auch nicht wieder und gerade das Remake 'Poseidon' war ein schwerer Reinfall. Werner Herzog ist da ein ganz anderer Fall, denn der Meisterregisseur, der zu den wichtigsten Gesichtern der Nachkriegszeit zählt, konnte mit 'Resc...
Filmkritiken

"Inside a Skinhead" (USA 2001) Kritik – Ryan Gosling als jüdischer Nazi

"Hätte es Hitler nicht gegeben, die Juden hätten ihn erfunden." Wenn man das Jahr 2011 Revue passieren lässt, dann bleibt einem ein ganz bestimmter Mann im Gedächtnis, der sich zum Superstar des Filmgeschäfts etablierte: Ryan Gosling. Mit Filmen wie 'Drive', 'Blue Valentine', 'Ides of March' und 'Crazy, Stupid, Love' bewies er seine Vielschichtigkeit und wurde immer zum Highlight. Vor allem in 'Drive' leistete er großartiges und festigte seinen Ruf als einer der besten Jungschauspieler unserer Zeit. Schaut man sich Goslings Karriere jedoch mal genauer an, wird man feststellen, dass er schon immer auf hohem Niveau war. 'Lars und die Frauen', 'Half Nelson' und 'Stay' sind da Beispiele und Beweise genug. Gosling war sofort präsent und nutze seine Chance eindrucksvoll. Doch gehen wir zurück...
Filmkritiken

"The Ides of March" (USA 2011) Kritik – Die eiskalten Schattenseiten der Politik

"Mir ist Vertrauen wichtiger als Können. Und dir vertraue ich eben nicht mehr." Die Politik ist ein gefühlloses Unterfangen voller Korruption, Gier und Verrat. Polit-Thriller, die diese Bereiche beleuchten, gibt es zu Genüge. Immer wieder hochkarätig besetzt und gleichermaßen mitreißend kommen sie jedes Jahr aufs Neue in die Kinos. Der jüngste Genre-Vertreter 'The Ides of March' von Hollywood-Superstar George Clooney lässt sich genau in diese erwähnte Sparte drücken. Durchgehend packend, hervorragend besetzt, aber etwas neues bietet der Film Storytechnisch trotzdem nicht. An erster Stelle kann 'The Ides of March' durch seine stimmigen Bilder überzeugen. Kühl, elegant und teilweise düster. Kameramann Papamichael leistet ganze Arbeit und kann mit starken Einstellungen der gnadenlosen Pol...
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"State of Mind" (USA 2003) Kritik – Die Geschichte eines außergewöhnlichen Mörders

"Es gibt zwei Möglichkeiten wie man die Welt sehen kann. Entweder man sieht die Traurigkeit, die hinter den Fassaden der Leute steckt, oder man beschließt, sie nicht an sich ranzulassen. Das Herz kann einem nicht gebrochen werden, wenn man nicht zulässt dass die Welt einen berührt." Und wieder widme ich mich einem Film der wieder einmal völlig an mir vorbeigegangen ist. Wie ich dann trotzdem auf den Film gestoßen bin? Durch seinen Hauptdarsteller, wer könnte es bei mir zurzeit auch anderes sein, Ryan Gosling. Mit dem unscheinbaren Indie-Drama 'State of Mind' von 2003 inszeniert Regisseur Matthey Ryan Hoge einen zwar durchaus hochwertigen aber unaufdringlichen Einblick in das Seelenleben eines Mörders. Und genau das ist auch gleichzeitig der größte Kritikpunkt des Films. Das 'State of M...
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"Blue Valentine" (USA 2010) Kritik – Eine bittere Erkenntnis

"Ich meine, die verbringen ihr Leben damit nach dem Traummann zu suchen und dann nehmen sie den Kerl der n' guten Job hat und nicht abhaut." Hach ja, wie kommen mir doch diese schrecklich schmalzigen RomComs mit ihrer Friede, Freude, Eierkuchen, am Ende sind wir ewig zusammen-Stimmung inzwischen aus den Ohren. Seit geraumer Zeit überschwemmen sie unaufhaltsam die Kinos und finden dazu noch ihr Publikum. Ich hab diesem Genre jedenfalls schon lange den Rücken zugedreht und doch wird man immer wieder damit konfrontiert. Umso erfrischender ist es, wenn Filme gedreht werden die eine Beziehung endlich realistisch beleuchten. Deren Cianfrances 'Blue Valentine' ist so ein Fall. Cianfrance schafft es ein herzzerreißendes Meisterwerk über die Höhen, aber vor allem über die Tiefen einer Beziehung ...
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"Half Nelson" (USA 2006) Kritik – Ryan Gosling zwischen Sucht und Freundschaft

"Was soll ich den Kids denn beibringen? Das ist der Punkt, versteht ihr? Wenn du nur einem helfen kannst. Du musst erst den einen verändern. Nur den einen…" Manche Filme erlangen einfach nie den gebührenden Stand in der Filmwelt, den sie sich ohne Frage verdient hätten. Das mag zum einen auch am nötigen Pressewind liegen. Dafür können wir uns freuen, wenn wir über eine eher unbekannte Filmperle stolpern und mehr als positiv überrascht werden. Das Indie-Drama 'Half Nelson' aus dem Jahre 2006 könnte man gut und gerne als einen solchen Fall nennen. Ryan Fleck inszeniert einen authentischen Einblick in zwei widersprüchliche Charaktere, die auf ihre Weisen beide vor dem Fall stehen. Das eindringliche Meisterwerk, welches der Film durchaus hätte werden können, liefert Fleck hier aber nicht ab...
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"Drive" (USA 2011) Kritik – Wenn Gewalt zur Symphonie wird

  Do you remember this? Das Filmjahr 2012 hat nun endlich auch für mich begonnen. Angefangen mit dem hochgelobten Genre-Mix 'Drive'. Nicolas Winding Refn hat sich längst einen zwar eigenwilligen, aber auch besonderen Ruf geschaffen. Nicht zuletzt durch sein hypnotisches Meisterwerk Walhalla Rising. Nun ist Refn in Amerika angekommen, doch wer nun denkt, dass er sich für das Unterhaltungspublikum opfert, könnte falscher kaum liegen. Meine Erwartungen an 'Drive' waren schier unermesslich, doch Refn blieb sich treu und das Ergebnis ist unglaublich beeindruckend. 'Drive' besitzt eine der besten Atmosphären überhaupt. Zu verdanken ist das an erster Stelle Kameramann Newton Thomas Sigel, der den Film wirklich perfekt fotografiert. Die umwerfend stilsicheren und satten Bilder zählen z...
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"Lars und die Frauen" (USA 2007) Kritik – Ryan Goslings ungewöhnliche Beziehung

"Ich bin von Zuhause weg so schnell wie ich konnte, doch ich hab dabei nie an ihn gedacht. Dann ziehen wir beide wieder hierher, glücklich und zufrieden, und was macht er? Er zieht in diese verdammte Garage wie der Familienhund und ich hab das zugelassen. Kein Wunder das er sich eine verlobte in einer Kiste bestellt." Einsamkeit kann sich in vielen Bereichen des Lebens auswirken. Abschottung vom Wirklichen, Flucht vor der Realität, Schizophrenie oder schwere Halluzinationen. In Craig Gillespies Spielfilm 'Lars und die Frauen' aus dem Jahre 2007 widmet er sich mit speziellem Fingerspitzengefühl einer Geschichte um einen Außenseiter mit schweren Einbildungen und inszeniert damit eines der schönsten und berührendsten Filmerlebnisse überhaupt. Ohne dabei auch nur Ansatzweise in flachen Humo...
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"Drive" (USA 2011) Kritik – "There’s Something About You, It’s Hard to Explain"

"I drive." Was ich im Vorfeld alles über "Drive" gelesen hatte. Sätze wie "Travis Bickle in L.A.", "Der beste 80er Film, der nicht in den 80ern gedreht wurde." oder "Gleich zu Beginn schreibt „Drive" Filmgeschichte [...]" ließen meine Erwartungen ins Unermessliche steigen. Im Nachhinein bin ich trotzdem geflasht, denn der Film wird absolut jeder positiven Kritik gerecht. In Zeiten, in denen versucht wird, visuell mit den pompösesten Special-Effects zu protzen, wagt Nicolas Winding Refn mit "Drive" einen gewaltigen Schritt zurück. Jede Einstellung wird ewig zelebriert. Der Titel ist eine Ironie sondergleichen, denn gefahren wird kaum und Actionverfolgungen à la "Fast & Furious" sucht man vergebens. Was zählt, ist die Liebe zum Detail, eine gefühlvolle Szene reiht sich an die nächste. Da...