Schlagwort: Tragikomödie

Filmkritiken

"Beginners" (USA 2010) Kritik – Was bedeutet die Liebe?

"Lass es uns nicht an die große Glocke hängen." Mancher beruflicher Werdegang eines Regisseurs, lässt sich gut und gerne als erstaunlich oder unvorhersehbar bezeichnen, denn inzwischen sollte klar sein, dass nicht alle heutigen Großregisseure von den Filmhochschulen kommen, sondern auch auf anderen Wegen in das große Geschäft einsteigen können. Ob es über den musikalischen Bereich ist, in denen die heutigen Filmemacher in ihren jungen Jahren als Cutter oder auch schon dort als Regisseure für Musikvideos arbeiteten, oder aus einem ganz anderen künstlerischen Beruf. Dass dabei aber auch nicht immer gute Langfilmregisseure geboren werden, zeigt sich zum Beispiel an Marcus Nispel, der die Filmwelt mit seinen unterirdischen Ergüssen immer wieder bestraft. Das Gegenbeispiel ist Mike Mills, de...
Filmkritiken

"Goon" (CAN/USA 2011) Kritik – Seann William Scott lässt die Fäuste fliegen

"Wenn du Prügel verdient hast, kassierst du sie." Sportfilme sind schon immer ein wichtiges Thema in der Filmgeschichte gewesen. Auch die großen Filmpreise küren gerne einen dieser Sportfilme zum Gewinner. Inzwischen sind auch wirklich so gut wie alle Sportarten abgedeckt und haben ihren ganz eigenen Film, der sich in Fankreisen zum Kult avanciert hat. Im Boxfilm sind es natürlich die meisten Vertreter, von Silvester Stallones 'Rocky', Martin Scorseses 'Wie ein wilder Stier', David O. Russells 'The Fighter' oder auch Michael Manns 'Ali'. Wenn wir einen Film über Baseball sehen wollen, greifen wir zu 'Die Indianer von Cleveland' und beim Football ist es 'An jedem verdammten Sonntag' oder 'Unbesiegbar'. Selbst das Ballett hat mit Darren Aronofskys 'Black Swan' seinen etwas anderen Film b...
Filmkritiken

"500 Days of Summer" (USA 2009) Kritik – So ist die Liebe

"Weißt du was scheiße ist? Wenn einem klar wird, dass das woran man geglaubt hat alles totaler Schwachsinn ist. Das ist scheiße." Das unabhängige Independent-Kino ist schon eine ziemlich feine Sache. Gerade wenn sich dieser Bereich der Liebe annimmt, denn anders als das Mainstream- und Hollywoodkino, dürfen sich die Regisseuren jeden Konventionen entziehen und müssen sich nicht den streifen Gesetzen der Traumfabrik beugen, wie jede Jennifer Aniston-RomCom. Man kann seine eigenen Ideen durchziehen, muss sich nicht anpassen, auch wenn man dem breiten Publikum damit nicht unbedingt gefallen wird. Vor allem Zach Braff bewies mit 'Garden State' zu welchen Höhenflügen das Indie-Kino in der Lage sein kann und inszenierte nicht nur einen einzigartigen Liebesfilm, sondern auch einen der besten a...
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"König der Fischer" (USA 1991) Kritik – Die Realität des Verrückten

"Ich bin der Hausmeister Gottes." Terry Gilliam ist schon ein ganz besonderer und spezieller Fall für sich. Das ehemalige Monty Python Mitglied, der nicht nur für die britische Truppe vor der Kamera stand, sondern auch ihre legendäre Klassiker 'Die Ritter der Kokosnuss' und 'Der Sinn des Lebens' inszeniert, kann nicht immer jeden Geschmack erreichen. Wie schon die genannten Python-Komödien, die auch nicht jedermanns Sache waren, setzte Gilliam seine Solokarriere ebenso eigenwillig wie eindrucksvoll fort. Schaut man sich seine Filmografie genau an, wird man schnell feststellen, was mit eigenwilliger Regie gemeint ist. Filme wie 'Fear and Loathing in Las Vegas', '12 Monkeys' oder 'Brazil' genießen natürlich Kultstatus, sind aber, aufgrund ihrer doch untypischen Erzählweisen und Aufmachung...
Filmkritiken

"Punch-Drunk Love" (USA 2002) Kritik – Adam Sandler spielt groß auf

"Was rennst du so schnell, du Idiot? Wir wissen wo du wohnst!" Paul Thomas Anderson hat sich mit nur zwei Filmen zu einem Koloss unter den Regisseuren gemacht. Mit 'Boogie Nights' von 1997 und 'Magnolia' von 1999 machte er sich schon jetzt unsterblich und zählt ohne weiteres zu den besten Filmemachern unserer Zeit. Ein Kritikerliebling, ein Publikumsmagnet und ein einmaliger Könner, der es immer wieder eindrucksvoll versteht, die visuelle Klasse mit seiner erzählerischen Brillanz zu verknüpfen und ein pures Meisterwerk daraus zu entwerfen. Aber Anderson kann nicht nur diese zwei grandiosen Filme vorweisen. Mit 'There Will Be Blood' erreichte er 2007 wieder die Dimensionen eines brachialen und kraftraubenden Glanzstückes, welches nicht von wenigen als Andersons bestes Werk betitelt wird...
Filmkritiken

"Habemus Papam" (FR/IT 2011) Kritik – Michel Piccoli wird zum neuen Papst

"Ich habe ein Zuwendungsdefizit, aber ich weiß nicht was das sein soll." Stirbt ein Papst, hält die Welt die Luft an. Nicht nur auf Grund der schweren Trauer um das verstorbene Oberhaupt, sondern auch aus Vorfreude und Ewartung an der bevorstehenden Neuwahl. Inzwischen werden auf dieser Wahl sogar schon Unmengen von Geld gewettet und in die Richtung des Glücksspiel gedrückt. Aber auch der Papst selbst hat heute einen völlig anderen Stand als vor hunderten von Jahren, was natürlich verständlich ist. Das soll allerdings nicht heißen, dass die katholische Kirche mit der Zeit geht und alles etwas lockerer sieht, Respekt und Anerkennung des Heiligen Vaters sind das oberste Gebot, aber der Papst wird bei seinen öffentlichen Auftritten vom sämtlichen Nationen gefeiert wie ein Superstar, der ei...