Schlagwort: Stefan Geisler

Filmkritiken

"Die Qual der Wahl" (USA 2012) Kritik – Wahlkampf mit harten Bandagen

"Because Filipino Tilt-a-Whirl operators are this nation's backbone!" Es wird wieder gewählt in den USA und wie immer veranstalten die Kandidaten ein Spektakel sondergleichen, um die Stimmen der Wähler für sich zu gewinnen. Wohl in keinem anderen Land der Welt wird aus einer politischen Wahl so ein überdimensioniertes Spektakel gemacht, wie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Auf Mitgliederversammlungen werden prominente Unterstützer aus der Musik- und Filmszene als Redner geladen, angesagte Bands rocken die Wahlveranstaltungen und tonnenweise Feuerwerkskörper werden in die Luft gejagt. Ebenso spektakulär wie der Wahlkampf sind auch die Versprechen, die die Politiker im Falle ihrer Wahl erfüllen wollen. Den Vogel in diesem Wahljahr hat wohl der republikanische Kandidat Newt Gingrich...
Filmkritiken

"Looper" (USA, CN 2012) Kritik – Bruce Willis vs. Joseph Gordon-Levitt

"We both know how this has to go down. So why don't you do what old men do... and die." Gute Science-Fiction-Filme sind in den letzten Jahren zu einer echten Rarität geworden. Denn in Zeiten, in denen am Computer nahezu alles möglich ist, scheinen viele Regisseure zu glauben, dass atemberaubende Spezialeffekte und eine eindrucksvolle Kulisse ein ausreichender Ersatz für ein gutes Drehbuch wären. Wie schön, dass es alle Jahre dann doch wieder einen Film gibt, der einem vom Gegenteil überzeugt. Und die Vorzeichen, dass „Looper“ ein echter Sci-Fi-Knaller werden würde, standen nicht schlecht. So machten nicht nur die ersten Trailer Lust auf mehr, sondern auch das Presseecho nach seiner Weltpremiere auf dem „Toronto International Film Festival“ fiel unerwartet gut aus. Und das durchaus zu Re...
Filmkritiken

"Die Stooges – Drei Vollpfosten drehen ab" (USA 2012) Kritik – Comedy hart an der Schmerzgrenze

"You must be French. You've got a lot of oui-oui." Aus der amerikanischen Comedy-Geschichte sind diese drei Namen nicht mehr wegzudenken: Moe, Larry und Curly, die wohl vielen besser bekannt sein dürften als „The Three Stooges“. Denn neben dem Comedy-Duo „Stan & Laurel“ sind diese drei Knalltüten wohl die bekanntesten Verfechter des klassischen Slapstick-Humors und erfreuten in 190 Kurzfilmen (in wechselnder Besetzung) bis in die 70er Jahre Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Markenzeichen der Stooges-Sketche war der äußerst körperbetonte Humor, so durften beispielsweise die berühmten Hau-, Stech- und Kneifeinlagen in keinem der Stooges-Filme fehlen. Wie brutal es teilweise am Set der Stooges zugegangen sein muss, lässt sich durch eine Klausel erahnen, die sich Schauspieler Joe Besser...
Filmkritiken

"Cockneys vs Zombies" (UK 2012) Kritik – Pussy Galore macht Zombies kalt

"Shut up you soppy tart, those things out there are fucking zombies" Als „Cockneys“ werden im englischen Volksmund die alteingesessenen Bürger der Londoner Arbeiterklasse bezeichnet, die in Hörweite der St. Mary-le-Bowdie-Kirchenglocken geboren worden sind. Auch wenn der Slang etwas gewöhnungsbedürftig ist und der Umgangston deutlich rauer als im Rest London zu sein scheint, so sind die Cockneys doch das eigentliche Herz von London. Im Spielfilmdebüt „Cockneys vs. Zombies“ des Berliner Regisseurs Matthias Hoene müssen nun diese waschechten Londoner Originale ihr geliebtes Viertel gegen eine hungrige Zombie-Horde verteidigen. Und auch wenn erst vor ein paar Jahren die „Shaun of the Dead“-Zombies in England für Angst und Gelächter gesorgt haben, muss sich „Cockneys vs. Zombies“ keinesweg...
Filmkritiken

"Das Bourne Vermächtnis" (USA 2012) Kritik – Superagent sucht fähigen Nachfolger

"Jason Bourne war nur die Spitze des Eisbergs." „Totgesagte leben länger“ könnte der Untertitel des neuesten Bourne-Abenteuers lauten. Denn nach dem Ausstieg von Hauptdarsteller Matt Damon und Regisseur Paul Greengrass aus der Bourne-Reihe erschien eine Fortsetzung eigentlich undenkbar. Doch wenn Charlie Sheen bei „Two and a Half Man“ ohne größeren Quotenverlust durch einen Ashton Kutscher ausgetauscht werden kann, dann kann auch Matt Damon durch Jeremy Renner („The Town“) ersetzt werden. Zumal Jeremy Renner schon des Öfteren sein Action-Potenzial unter Beweis stellen durfte, zuletzt in der erfolgreichen Superhelden-Zusammenkunft „Marvels The Avengers“, in der er als lilafarbener Bogenschütze Hawkeye Gegnern im Sekundentakt Pfeile um die Ohren schoss. Und auch der neue Regisseur Tony Gi...
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"The Watch – Nachbarn der 3. Art" (USA 2012) Kritik – Mit Ben Stiller auf Streife

"Listen to my words, and hear his face." Nachbarschaftswachen haben in den USA Tradition. Seit den sechziger Jahren ist diese Institution fester Bestandteil vieler amerikanischer Vororte und erfreut sich großer Beliebtheit. Das änderte sich jedoch schlagartig, als am 26. Februar 2012 in Sanford (Florida) ein unbewaffneter afroamerikanischer Teenager von einem Mitglied der Nachbarschaftswache niedergeschossen wurde. Einen schlechteren Zeitpunkt hätten die Verantwortlichen bei 20th Century Fox wohl kaum wählen können, um ihre derbe Nachbarschaftswachen-Komödie „The Watch – Nachbarn der 3. Art“ auf den Markt zu werfen. Immerhin änderte man den Titel von „Neighborhood Watch“ in „The Watch“ und schnitt eine Szene aus dem fertigen Film, in der Jonah Hill aus dem Auto mit dem Finger auf vorbe...
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"The Expendables 2" (USA 2012) Kritik – Die Rückkehr der Action-Opas

"Rest in Pieces" Als Sylvester Stallone 2010 seine Old-Action-Heroes „The Expendables“ auf das Kinopublikum losließ war die Freude rund um den Globus riesengroß. Die größten Actionstars der letzten 30 Jahre in einem Film vereint, was konnte da noch groß schief gehen? Doch leider blieb das große Feuerwerk aus und der Film deutlich unter den Erwartungen vieler Fanboys und Kritiker. Viel zu zäh gestaltete sich der pompös inszenierte Actionkracher, zu schematisch und glattgebügelt der Handlungsaufbau, als dass der rüpelhafte Charme alter Actioner erreicht werden konnte. Trotz mäßiger Kritiken waren die Einspielergebnisse an den Kinokassen dennoch zufriedenstellend und so kann sich die Kampftruppe unter Führung von Muskelopa Sly nun ein zweites Mal den Weg durch Gegnerhorden schießen. Und di...
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"Jeff, der noch zu Hause lebt" (USA 2012) Kritik – Von Dauerkiffern,Workaholics und geheimen Liebeleien

"Shit is alive!" Jason Segel ist ein kreativer Kopf, das hat der „How I Met Your Mother“-Star bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler, verfasste der gebürtige Amerikaner auch schon mehrere Drehbücher zu Erfolgs-Komödien wie „Nie wieder Sex mit der Ex“ oder „Fast verheiratet“. Doch auch bei Muppet-Geeks dürfte der hünenhafte Schauspieler einen gewaltigen Stein im Brett haben, schließlich agierte er als treibende Kraft bei der Leinwand-Wiederbelebung der Muppets. Nach vielen Blödel-Komödien wäre es für den lustigen langen Lulatsch durchaus mal an der Zeit, sich an einer ernsteren Rolle zu versuchen. Auch wenn der neue Film der „Cyrus“-Regisseure „Jeff, der noch zu Hause lebt“ kein reines Drama ist, bietet die ruhige Dramödie genug Zeit für den ein o...
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"Red Lights" (ES, USA 2012) Kritik – Hokus-Pokus mit Robert De Niro

"There are two kinds of people out there with a special gift. The ones who really think they have some kind of power and the other guys who think we can't figure them out. They're both wrong." Seit jeher ist der Mensch vom Paranormalen fasziniert. Poltergeister und andere Spukaktivitäten, Hellseher, Stigmata und selbst solche banalen Dinge wie eingebrannte Jesus-Abbilder auf Toastbrotscheiben füllen immer wieder die Seiten in einschlägigen Klatschblättern. Klar, dass das Interesse der Menschen an dem (bisher noch) Unerklärlichen auch immer wieder Schwindler und Scharlatane anzieht, die letzten Endes nur daran interessiert sind, naiven Gutmenschen das schwer verdiente Geld aus der Tasche zu „zaubern“. Doch man lässt sich gern hinters Licht führen, das beweist nicht zuletzt der Erfolg des...
Kritik: Der Vorname (FR, BE 2012) – Frankreichs Antwort auf den Gott des Gemetzels
Filme, Filmkritiken, Französischer Film, Komödie

Kritik: Der Vorname (FR, BE 2012) – Frankreichs Antwort auf den Gott des Gemetzels

Adolf hat Adolphe getötet. Eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben eines jeden Elternteils ist die Namensgebung für das eigene Kind. In unserer heutigen Gesellschaft gelten inzwischen eine Vielzahl von Namen als geradezu verpönt, anderen hingegen werden von vornherein gewisse Charaktereigenschaften zugeordnet. Doch es gibt auch Namen, die auf Grund der Gräueltat eines einzelnen Menschen zum gesellschaftlich anerkannten Tabu werden, bestes Beispiel ist wohl der Vorname Adolf. Einst war Adolf ein beliebter und häufiger Vorname in deutschsprachigen Gebieten, doch dank des kleinen Mannes mit dem markanten Bärtchen (nein, nicht Charlie Chaplin) ist der Name fast vollständig ausgestorben. Was aber nun, wenn man sich doch dazu entschließen sollte, seinem Kind diesen vorbelasteten Namen an...