Filme

Kritik: Ride Along 2: Next Level Miami (USA 2015)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Ride Along 2: Next Level Miami (USA 2015)

I can't feel my face. Es trägt durchaus etwas Bedrohliches in sich, wenn man sich gewahr darüber wird, dass, solange Kevin Hart in den Vereinigten Staaten reüssiert, wir uns auch in Deutschland mit seinen Leinwandvehikeln auseinandersetzen müssen. Das soll nun an dieser Stelle aber keinesfalls als reine Stimmungsmache gegen Kevin Hart bewerten werden, dessen Energie auf der Bühne ja durchaus respektabel ist, hier geht es nur um seine Auftritte im Kino – und die waren, mehr oder weniger, allesamt katastrophal. Als (Semi-)Ausnahme könnte man vielleicht die Klamotte „Der Knastcoach“ von Etan Cohen anführen, der tatsächlich schon beinahe in Ordnung war, was aber nicht unbedingt an Hart, sondern an Will Ferrell lag, der nun mal eben ein hervorragender Komiker ist und seine Schauspielkollegen...
Kritik: Green Room (USA 2015)
Filme, Filmkritiken

Kritik: Green Room (USA 2015)

Now. Whatever you saw or did. Is no longer my concern. But let's be clear. It won't end well. Regisseur Jeremy Saulnier ist wohl momentan einer der großen Hoffnungsträger des amerikanischen Genre-Kinos, was nicht zuletzt an seinem angenehm reduzierten und kompromisslosen Rache-Thriller „Blue Ruin“ lag, den Saulnier 2013 in die Kinos brachte. Doch „Blue Ruin“ war dabei mehr als nur ein unbarmherziger Rache-Thriller, denn die große Stärke des Regisseurs war es, dass er seine Charaktere glaubwürdig als Durchschnittstypen inszenierte, die sowohl mit ihren Rachefantasien, als auch mit deren Vorbereitung und der äußerst blutigen Umsetzung einfach schlichtweg überfordert waren. Nicht jeder Mensch eignet sich eben zur kaltblütigen Killermaschine, auch wenn dies so mancher Rache-Thriller u...
Kritik: High-Rise (GB 2015)
Filme, Filmkritiken

Kritik: High-Rise (GB 2015)

Things would be better if we could afford to move to a higher floor. Falls Ben Wheatleys Romanverfilmung "High-Rise" im Laufe der nächsten Jahre die Aufnahme in den ständig-wachsenden Kader neuerer Kultfilme schaffen sollte, nachdem der Brite mit "Sightseers" und "Kill List" schon in den Herzen vieler Filmnerds ankam, so könnte man vielleicht demnächst schon eine interessante neue Double-Bill-Vorführung in ausgewählten Programmkinos zu sehen bekommen. Denn mit seinem isolierten, autarken Handlungsort, seinen Themen des Klassenkampfes und Szenen hochstilisierter Gewalt erinnert "High-Rise" mehrfach an Bong Joon-hos seelenverwandte Sci-Fi-Dystopie "Snowpiercer". Einen großen Unterschied gibt es hierbei jedoch: Der titelgebende Schnellzug in "Snowpiercer" trennt seine Gesellschaftsschi...
Kritik: X-Men: Apocalypse (USA 2016)
Filme, Filmkritiken

Kritik: X-Men: Apocalypse (USA 2016)

Nach Matthew Vaughns passabler Neuausrichtung des X-Men-Franchises („X-Men: Erste Entscheidungen“), die zwar bei den Kritikern gut ankam, an den Kinokassen jedoch nur mäßig erfolgreich lief, wurde ausgerechnet X-Men-Regie-Veteran Bryan Singer (Regisseur der ersten beiden X-Men-Teile) dazu auserkoren, der Serie zu altem Glanz zu verhelfen. Mit „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ zauberte Singer dann auch gleich ein Brett von einer Comicverfilmung aus dem Hut: Bombastisches Popcornkino mit einer komplexen Story, die trotz Zeitreise-Elementen und einem gewaltigen Cast nie unverständlich wurde. Endlich schien man bei 20th Century Fox verstanden zu haben, wie man das volle Potenzial der Mutanten filmisch ausschöpfen konnte. Dementsprechend bedauerlich ist es daher, dass Bryan Singers Folgewerk...
Kritik: Alice im Wunderland (US 2016)
Filme, Filmkritiken, Science Fiction / Fantasy

Kritik: Alice im Wunderland (US 2016)

-Time is a he? - He is not someone you want as your enemy. Knapp drei Monate nachdem James Cameron das heutige 3D-Kino mit Avatar – Aufbruch nach Pandora populär gemacht hat, erschien mit Alice im Wunderland der zweite Blockbuster, der bewies, dass das dreidimensionale Kinoformat äußerst ertragreich sein kann. Über eine Milliarde US-Dollar erwirtschaftete die Disneyproduktion. Bis heute der erfolgreichste Film von Regisseur Tim Burton, aber nach seinem Planet der Affen-Remake wohl auch der Film seiner Karriere, der am zwiegespaltesten aufgenommen wurde. Ist Burton normalerweise dafür bekannt, seine Filmwelten so zu realisieren, dass sie immer haptisch und authentisch wirken, versumpfte seine Adaption des Romans von Lewis Carroll in einem digitalen Sumpf auf grell-verwaschenen Bonbo...
Kritik: Victor Frankenstein (US 2015)
Filme, Filmkritiken

Kritik: Victor Frankenstein (US 2015)

There is no Satan. No God. Only Humanity. Only ME! Weniger ist mehr. In diesem beliebten Ratschlag steckt einiges an Wahrheit. Wirklich beherzigen tun ihn jedoch wenige. Hier dürfte mehr also schon mehr sein. Manchmal gilt auch das ironisch verdrehte „Mehr ist eben doch mehr“, was aber nicht die Wahrheit hinter dem Ursprungsspruch diskreditiert, denn eigentlich heißt „Weniger ist mehr“ nichts anderes, als das richtige Maß zu finden. Es ist ein Gebot zur Konzentration. Und wenn ein Film reich, ja geradezu überquellend reich, an (nützlichen) Ideen ist, dann verstößt das überhaupt nicht gegen dieses oberste Credo. Mehr ist manchmal mehr, aber zu viel mehr ist es eben nicht. Leider lässt sich der neueste Revitalisierungsversuch von Mary Shelleys ikonografischem Frankenstein eher in let...
Kritik: Houses of Terror (USA 2014)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Houses of Terror (USA 2014)

Das ist kein Spukhaus, wir sind mitten im Nirgendwo in unserem Wohnmobil. Noch immer herrscht Hochkonjunktur im Subgenre des Found-Footage-Horrorfilms. Und obwohl scheinbar kein Zuschauer mehr wirklich Interesse daran zeigt, überrascht es trotzdem nicht, dass die Anzahl der Produktionen nicht zurückgeht. Aus Produzentensicht scheint das Erfolgsgeheimnis offensichtlich, man muss einen Film lediglich so billig produzieren, dass er sich ungeachtet seiner Zuschauerzahlen einfach lohnen muss. Denn eine gewisse Grundmenge an zahlender Zuschauerschafft lässt sich immer akquirieren, egal ob diese nun zufällig darüber stolpert oder aus purer Genreliebe einfach jeden Vertreter verschlingen. Auch für den Regisseur liegen die Vorteile auf der Hand. Billig produziert braucht man weder teures Equ...
Kritik: The First Avenger – Civil War (US 2016)
Filme, Filmkritiken

Kritik: The First Avenger – Civil War (US 2016)

- A hero? Like you? You're a lab rat, Rogers. Everything special about you came out of a bottle! - Put on the suit. Let's go a few rounds. (aus “The Avengers”, 2012) Nachdem ein Einsatz der Avengers unter Leitung von Steve Rogers/Captain America (Chris Evans) in Nigeria außer Kontrolle gerät und das Leben Unschuldiger kostet, sieht sich die internationale Gemeinschaft zum Handeln gezwungen. Mit dem Stokovia-Vertrag sollen die Helden an die Kandare gelegt und das Team unter die Aufsicht der Vereinten Nationen gestellt werden. Während sich Tony Stark, alias Iron Man nach den Ereignissen von Age of Ultron auf die Seite derer stellt, die für eine klare Befehlskette eintreten, fürchtet Captain America die Einmischung der Politik. Als dann der Winter Soldier, Rogers gehirngewaschener Fr...
Filmkritiken zu „Hyena Road“, „Barça“ und „The Dressmaker“
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Filmkritiken zu „Hyena Road“, „Barça“ und „The Dressmaker“

Der April steht bei Ascot Elite mal wieder ganz im Zeichen der Vielfältigkeit. Mit „Hyena Road“, „Barça – Der Traum vom perfekten Spiel“ sowie „The Dressmaker – Die Schneiderin“ bekommen die hiesigen Heimkino-Regale erneut interessantes Futter geboten, mit dem man sich durchaus auseinandersetzen darf. Erwarten wird einen hierbei Enttäuschendes, Absehbares und, nicht zuletzt, Überraschendes. Aber dazu mehr in den jeweiligen Einzelbesprechungen. Hyena Road (CA, 2015) von Paul Gross, u.a. mit Paul Gross, Rossif Sutherland und Allan Hawco Provinz Kandahar. Südafghanistan, Geburtsort der Taliban und ein sich über 450.000 Quadratkilometer erstreckendes Terrain, dominiert von brutalen Aufständen, gegensätzlichen Ansichten, Stammesrivalitäten und Blutfehden. Hier findet sich die Operationsz...
Kritik: The Witch (US, CA, GB, BR 2015)
Filme, Filmkritiken

Kritik: The Witch (US, CA, GB, BR 2015)

Wouldst thou like to live deliciously? Von außen sieht er aus wie ein Hipster mit Emo-Vergangenheit. Robert Eggers, Regisseur des gefeierten Horrorfilms The Witch, stellte am Anfang April seinen Film bei den Fantasy Filmfest Nights vor. Das Kino war restlos ausverkauft. Eggers' Antworten beim Q&A wurden von einem reizenden Humor getragen. Der Film war dagegen eine äußerst ernste Angelegenheit mit sichtlicher Hingabe zu seinem historischen Stoff. Eben ganz auf Vintage geschneidert, konsequent, zeitgemäß und so ja doch dem Hipster-Look des Regisseurs ein wenig entsprechend. Neu-England, 1630: Eine zutiefst puritanische Familie sucht nach dem wahren christlichen Leben mitten in der Wildnis und wird Opfer grausamen Hexenwerks. Die Ernte bleibt aus. Das Neugeborene verschwindet und ...