Schlagwort: 2011

Filmkritiken, Kurzfilme

Kurzfilm "Zombie in a Penguin Suit" (USA 2011) Kritik – Der einsame Gang eines Untoten

Zombies sollten inzwischen jedem Menschen, ob Filmfanatiker und treuer Horrorfan, oder normaler Gelegenheitsgucker und Freizeitzapper, ein Begriff sein. Jeder hat schon mal in seinem Leben von den schlurfenden Untoten gehört, die zumeist durch einen bestimmten Virus infiziert worden sind und sich von nun an auf die Jagd nach menschlichen Fleisch begeben und am liebsten das saftige Gehirn bevorzugen. Auf die Idee, einen dieser berüchtigten Zombiefilme aber einmal vollständig aus der Sicht eines Zombies zudrehen, die man fälschlicherweise nicht mit Infizierten verwechseln sollte, wie uns Danny Boyle mit "28 Days Later" zeigte, kam noch kein Regisseur, weder George A. Romero, noch Lucio Fulci. Chris Russell setzte diese tolle Idee 2011 mit seinem Kurzfilm "Zombie in a Penguin Suit" jedoch in...
Filmkritiken

"Cowboys & Aliens" (USA 2011) Kritik – Daniel Craig im Kampf gegen fiese Aliens

"Heute ist nicht dein Glückstag, Fremder!" Comic-Verfilmungen boomen das Geschäft. Jeder möchte einen Comic auf die Leinwand bringen, jeder will einen Comic-Helden spielen, die Gerüchteküche brodelt und es wird wohl lange Zeit keinen Stillstand um dieses Thema geben. Wird Christopher Nolan doch noch einen Batman drehen? Dürfen wir Daredevil in Gestalt von Josh Hartnett wirklich bewundern und wann ist Paul Giamatti endlich in "The Goon" zu sehen? Fragen über Fragen. Die einen finden es nervig, die anderen stürzen sich nur zu gerne eine Diskussion, die noch nicht mal Dingfest sind. Zu den populärsten Comic-Verfilmungen zählen auch Jon Favreaus "Iron Man" und "Iron Man 2", in denen Robert Downey Jr. als selbstironischer Millionär in den Kampfanzug stieg und es so richtig krachen ließ. Qual...
Filmkritiken

"Der Bomber" (RU 2011) Kritik – Nichts Neues von der Front

"Ihr Deutschen solltet jetzt besser Angst haben!" Russland ist nicht nur flächenmäßig das größte Land auf dem Erdball, in das man Deutschland wie einen Krümel unscheinbar verschwinden lassen könnte, sondern auch ein interessantes Exportland für Filme, das es jedoch noch nie leicht hatte, seine Filme auf dem Globus bekannt zu machen und ein wirklich breites Publikum von der sicher vorhandenen Qualität zu überzeugen. Zur Zeit der Sowjetunion machte der Name Andrei Tarkovsky die Runde, der mit seiner unvergleichlichen und ebenso visionären Art die Cineasten und Kritiker begeisterte, gerade durch seine Werke "Stalker" und "Solaris", die auch heute noch einen unantastbaren Status als Jahrhundertfilme genießen. Zuletzt war es die "Wächter"-Trilogie, die sich nicht nur zum Bestseller mauserte ...
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: The Music Never Stopped (USA 2011)

"Sie wissen doch wie das ist, wenn man einen Song hört durch den man in eine andere Zeit versetzt wird." Musik ist wahrscheinlich die einzige Kunstform mit der jeder etwas anfangen kann oder um es wie David Carradine in „Kill Bill“ zu sagen: „Everyone likes music.“ Wahrscheinlich könnte jeder ein Medium nennen auf das er bereitwillig verzichten könnte. Musik wäre wohl nie darunter. Das Kino wollte schon immer etwas von dieser Liebe abhaben. Schon zu Beginn wurden Stummfilme durch Live-Musik erträglicher gemacht. Später im Tonfilm verschmolz beides endgültig miteinander und das Musical-Genre scheint den absoluten Gipfel darzustellen. Kino-Debütant Jim Kohlberg weicht diesem Gipfel wissentlich aus. „The Music Never Stopped“ ist ein Liebeserklärung an die Musik wie jedes Musical auch, doc...
Filmkritiken

"Rum Diary" (USA 2011) Kritik – Johnny Depp zwischen Sonne, Alkohol und Langeweile

"Do you smell it? It's the smell of bastards!" Hunter S. Thompson ist der Inbegriff des Gonzo-Journalismus. Unzählige Menschen lagen und liegen dem exzentrischen Journalisten, der sich 2005 mit einem Kopfschuss das Leben nahm, zu Füßen. Thompson zeichnete sich durch seine unverwechselbare Schreibweise und ließ bei seinen Berichten oder Kommentaren die literarischen Ebenen immer ganz eigen verfließen, um sie dann irgendwo zwischen Fiktion und Tatsachenbeschreibung anzusiedeln. Seine Wortkreationen sind genau wie er selbst mehr als nur Kult, vielmehr besitzen sie schon einen gewissen Legendenstatus, auch wenn es natürlich genügend Leute gab, die seine Art, sowohl als Mensch und als Autor, nicht ausstehen konnten. Zu Thompsons besten Freunden zählte Superstar Johnny Depp, der reichlich Zei...
Filmkritiken

"Crazy, Stupid, Love." (USA 2011) Kritik – Love is all around

"Sag ihr, sie ist die perfekte Mischung aus sexy und süß, Arschloch." Romantische Komödien sollten den Kinogängern inzwischen eigentlich überdeutlich aus dem Halse hängen, denn in dem Ausmaß, in dem wir heutzutage mit diesen „RomComs“ konfrontiert wird, sollte allmählich Schluss sein mit der konstruierten Langeweile, die einfach rein gar nichts neues bietet und sich in den alten, schmalzigen Klischees verliert, um sich dann auch noch mit Kitsch zu bedecken. Ein Graus für jeden männlichen Kinobesucher, ein Fest für die Frauenwelt und das offensichtliche Erfolgsrezept für das erste Date, um den Arm langsam um die Begleitung zu legen und den Verlauf des Weiteren abends ebenfalls in rosige Aussicht zu stellen. Frischer Wind muss also endlich hier, wobei die Liebesthemen gar nicht das Proble...
Filmkritiken

"The Good Doctor" (USA 2011) Kritik – Orlando Bloom darf Onkel Doktor spielen

"Wenn man verliebt ist, dann soll man loslassen." Wenn wir an die Ärzte in den Krankenhäusern denken, die mit dem Stethoskop um den Hals und den langen weißen Mänteln die Flure entlangstolzieren, dabei die Blicke der Patienten und Familienangehörigen hinter sich herziehen und von jedem den höchsten Respekt genießen, dann schlägt sich die allseits bekannte These „Götter in Weiߓ schnell in den Kopf eines Außenstehenden, denn Doktoren jeglicher Art, so meint man, halten sich ja sowieso für etwas Besseres. Gehen wir auch die Filmwelt auf der Suche nach beliebten Ärzten durch, dann finden wir uns vor allem im Serienbereich wieder. Da hätten wir Dr. Perry Cox aus "Scrubs", den sexsüchtigen Christian Troy und seinen Kollegen Sean McNamara aus "Nip/Tuck", natürlich auch "Dr. House" aus der gle...
Filmkritiken

"Hangover 2" (USA 2011) Kritik – Gedächtnisverlust in Bangkok

"Ich wünschte, Affen könnten skypen. Vielleicht irgendwann…" Todd Phillips feierte mit seiner Komödie 'Hangover' nicht nur einen netten Erfolg, sondern inszenierte damit einen der erfolgreichsten Filme überhaupt. Knapp 470 Millionen Dollar spielte der Film ein und avancierte damit zu einer der größten Überraschungen überhaupt. Was durfte nach so einem Erfolg also auf gar keinen Fall fehlen? Richtig, eine Fortsetzung. Und die war natürlich sofort so klar, wie das Amen in der Kirche. Aber, und das hat uns die Vergangenheit nicht nur einmal gelehrt, es scheint so, als würden auf Fortsetzungen zumeist ein schwerer Fluch lasten, der nicht nur den hochwertigen Vorgänger zerstört und entmystifiziert, sondern auch im verdientesten Fall, wenn eben jene Fortsetzung nur für den Profit gemacht word...
Filmkritiken

"Rampart" (USA 2011) Kritik – Mit Woody Harrelson ist nicht zu spaßen

"Ich sorg hier bloß für Ordnung." Neue Hoffnungen gibt es in der Filmwelt immer wieder. Zumeist sind es Regisseure, vollkommen unbekannt, die aus dem Nichts kommen und einen Debütfilm abliefern, von dem erfahrene Filmemacher nur träumen dürfen. Gute Beispiele wären Sam Mendes, der mit 'American Beauty' gleich einen der besten Filme aller Zeiten ablieferte, Quentin Tarantino mit 'Reservoir Dogs' oder Alejandro González Iñárritu mit 'Amores Perros'. Das ist allerdings nur eine kleine, dafür aber umso hochkarätigere Auswahl von Regisseuren, die ihren Einstieg in die Filmwelt gleich mit einem Meisterwerk begangen und sich längst als Könner erwiesen haben. Als eine dieser neue Hoffnungen für die Zukunft wurde auch der israelische Drehbuchautor und Regisseur Oren Moverman betitelt, der mit se...
Filmkritiken

"The Raid" (ID, USA 2011) Kritik – Feuergefecht im Treppenflur

"This is the thing. This is the pulse. This is what I do." Dass Filme aus Indonesien auch im Ausland die Kinokassen klingeln lassen, gehört eher zur Seltenheit und aus dem Stegreif wüsste wohl kaum die Hälfte der Kinozuschauer, wo besagtes Land liegt. Umso erstaunlicher also, dass mit „The Raid“ ein waschechter Internet-Hype um einen indonesischen Film ausgebrochen ist, der schon seit Monaten in Internet-Foren rund um den Globus zelebriert wird. Für Regie und Drehbuch zeichnet jedoch kein gebürtiger Indonesier verantwortlich, sondern der geborene Waliser Gareth Evans („Merantau“), der bereits seit einigen Jahren in Indonesien lebt. Regisseur Gareth Evans scheint „The Raid“ bewusst auf ein westliches Publikum zugeschnitten zu haben, denn dieser ist ungewohnt gradlinig und schnörkellos e...