Schlagwort: Horror

Filmkritiken

"Sinister" (USA 2012) Kritik – Ethan Hawke und die Bänder der Grausamkeiten

"Wir müssen hier weg!" Ein Umzug von A nach B kann für vielerlei Dinge im Leben der betroffenen Personen stehen. Sei es ein Neubeginn oder ein Abschied. Man muss sich losreißen von alten Gewohnheiten und sich den neuen Umständen und der unbekannten Umgebung langsam anpassen. Man lernt neue Freunde kennen, man trifft Menschen, mit denen man einfach nicht klar kommt und das Leben selbst kann durch den Ambientewechsel in eine ganz neue Richtung gelenkt werden. In jedem Fall gilt es dabei eine Sache festzuhalten: Egal aus welchem Blickwinkel wir einen derartigen Umzug betrachten, er steht immer für persönliche Veränderungen. Im Horrorfilm steht ein Umzug meistens auch für eine Veränderung, jedoch der etwas extremeren Art und Weise, denn dort ist das zumeist der Anfang vom Ende. Der erste Sc...
Filmkritiken

"Livid" (FR 2011) Kritik – Das Blut der Ballerinas

"Mach den Fehler bloß nicht nachts." Das elendige Thema um den heutigen Stand des Horror-Genres nimmt einfach kein Ende. Die Sterne stehen natürlich schon seit einigen Jahren in aller Deutlichkeit gegen die neue Horror-Welle, die sich aus stumpfen Torture Porns und schnöden Found Footage-Langweilern zusammensetzt und in Sachen Innovation und Kreativität zumeist grässliche Totalausfälle sind. Ausnahmen bestätigen die Regeln, das wird auch immer so sein, und Filme wie „All the Boys Love Mandy Lane“ oder „The Cabin in the Woods“ wissen dank genreaffiner Inszenierung und Liebe zum Medium überaus zu gefallen. Dennoch macht es heutzutage den Anschein, als würde man sich nur noch im Kreis bewegen und bestenfalls alle Schaltjahre mal wieder einen überzeugenden Knaller vorgesetzt bekommen. Das p...
Filmkritiken

"Tucker & Dale vs Evil" (CA 2010) Kritik – Verkehrte Welt in den Wäldern von West Virgina

"Ich hab in ein Wespennest gesägt. - "Wieso?" - Das hab ich nicht aus Spaß gemacht, du Idiot." Wir alle kennen die Geschichten, von den Jugendlichen, die in einer Hütte irgendwo in den tiefsten Wäldern die Freiheit genießen wollen und dann von den fiesen Hinterwäldlern überrascht werden. In wie vielen Filmen dieses Thema schon verarbeitet wurde, kann man wahrscheinlich kaum noch aufzählen, eben auch deswegen, weil jährlich immer wieder neuer Genre-Zuwachs dazukommt und das durchaus plattgefahrene Subgenre des Backwood-Horrors nur noch reizloser darstellt. Filme eines Kalibers wie „Beim Sterben ist jeder der Erste“, der noch eine mehr als sozialkritische Botschaft in sich trug oder Wes Cravens/Alexandre Ajas „The Hills Have Eyes“, sind inzwischen nur noch Mangelware und der sehnsüchtige ...
Filmkritiken

"The Ward" (USA 2010) Kritik – Vom Regen in die Traufe

"Was ist das erste, woran du dich erinnerst?" – "Feuer…" „Halloween – Die Nacht des Grauens“, „The Fog – Der Nebel des Grauens“, „Die Klapperschlange“ und „Das Ding aus einer anderen Welt“. Das sind vier mehr als wichtige Klassiker, die ihren unzerstörbaren Status in der Filmwelt wohl bis in alle Ewigkeit genießen dürfen und das Horror wie Science-Fiction-Genre maßgeblich beeinflussten. Hinter diesen Werken versteckt sich ein Name: John Carpenter. Einst ein Meister mehrerer Fächer, ein Visionär, ein Könner, mit einem inszenatorischen Verständnis, welches den Zuschauer unhaltbar in die Geschichten aufsaugen konnte und wohlig gefangen nahm. Aber es gibt auch die berüchtigten Schattenseiten im Schaffen eines beliebten und angesehenen Filmemachers, die sich in manchen Fällen nur über einen ...
Filmkritiken

Die "Resident Evil" Reihe (2002-2010) Kritik – Milla Jovovich und die Zombies

"Resident Evil" (USA 2002) Als Alice in der Badewanne aufwacht, hat sie ein schwerwiegendes Problem: Sie kann sich an nichts mehr erinnern. Nachdem sie gerade Villa erkunden wollte, in der sie erwacht ist, trifft sie auch schon auf Matt, der sich als Freund erweist, und kurze Zeit darauf stürmen auch schon eine Handvoll Elitesoldaten, geführt von One und Rain, in die noble Villa. Alice, Matt und der ebenfalls gedächtnislose Spence werden von den Soldaten mitgenommen und in den Hive geführt, ein unterirdisches Labor, in dem die Umbrella Corporation mit lebensgefährlichen Viren arbeitet. Allerdings ist hier nichts mehr beim Alten und Alice erfährt, dass der Hauptcomputer des Hive, genannt Red Queen, ein tödliches Gas ausgesetzt hat und die unterirdischen Arbeiter des Labors getötet. Der G...
Filmkritiken

"Dead Snow" (NO 2009) Kritik – Die uniformierten Zombies greifen an

"Lasst euch bloß nicht beißen!" Die geliebten Zombies sind für viele nicht mehr aus dem Horror-Genre wegzudenken. Vollkommen berechtigt, denn schreitet man durch die Filmgeschichte, dann sind es doch viele Zombie-Filme, die das Genre und die Filmwelt maßgeblich beeinflusst und ebenso vorangetrieben haben, Stichwort Romero. Aber wenn man ehrlich ist, dann haben die schlurfenden Untoten schon etwas von ihrem einstigen Reiz verloren, denn wenn man heutzutage durch die Horrorecke schlendert, dann wird doch schnell deutlich, dass die Zombies der bitteren Eintönigkeit verfallen sind und gegen den tragischen Staub der Vergänglichkeit ankämpfen müssen. Auch die Erneuerung, die Zombies nun sprintend auf Menschenfleischjagd zu schicken, erwies sich einzig als kurzes Vergnügen. Jedoch gibt es imme...
Filmkritiken

"Abraham Lincoln: Vampirjäger" (USA 2012) Kritik – Wenn der Präsident zur Silberaxt greift

"History remembers the battle, but forgets the blood." Viele Präsidenten haben schon den großen Weg in die Kinos geschafft, dabei gab es jedoch immer zwei klare Unterschiede zwischen den Darstellungen des mächtigsten Menschen der Welt. Zum einen sind es die historisch korrekten Geschichtsstunden, die sich einem bestimmten Präsidenten annahmen und das Leben für den Zuschauer offenlegte, um sich nicht nur mit der politischen Person zu beschäftigten, sondern auch mit dem Menschen, der sich hinter der Politik versteckt. Da wären zum Beispiel "Frost/Nixon", "Nixon", oder auch "W – Ein missverstandenes Leben". Auf der anderen Seite stehen die fiktiven Präsidenten, die in Blockbustern richtige Großtaten leisten und zu pathetischen Helden stilisiert werden. Man denke nur an "Independence Day", ...
Filmkritiken, Kurzfilme

Kurzfilm "Zombie in a Penguin Suit" (USA 2011) Kritik – Der einsame Gang eines Untoten

Zombies sollten inzwischen jedem Menschen, ob Filmfanatiker und treuer Horrorfan, oder normaler Gelegenheitsgucker und Freizeitzapper, ein Begriff sein. Jeder hat schon mal in seinem Leben von den schlurfenden Untoten gehört, die zumeist durch einen bestimmten Virus infiziert worden sind und sich von nun an auf die Jagd nach menschlichen Fleisch begeben und am liebsten das saftige Gehirn bevorzugen. Auf die Idee, einen dieser berüchtigten Zombiefilme aber einmal vollständig aus der Sicht eines Zombies zudrehen, die man fälschlicherweise nicht mit Infizierten verwechseln sollte, wie uns Danny Boyle mit "28 Days Later" zeigte, kam noch kein Regisseur, weder George A. Romero, noch Lucio Fulci. Chris Russell setzte diese tolle Idee 2011 mit seinem Kurzfilm "Zombie in a Penguin Suit" jedoch in...
Filmkritiken

Die "Final Destination" Reihe (USA 2000-2011) Kritik – Der Tod wird nicht gern ausgetrickst

"Final Destination" (USA 2000) Eigentlich wollte Alex seinen Klassenausflug nach Paris entspannt antreten und die Tage ohne Eltern im Nacken genießen. Als er jedoch seinen Platz im Flugzeug besetzt, ereilt ihn eine Vision, die ihm prophezeit, dass das Flugzeug abstürzen wird und alle Insassen schrecklich ums Leben kommen. Alex verlässt panisch das Flugzeug, einige Klassenkameraden mit ihm, die alles natürlich nur für ein nerviges Hirngespinst halten, doch kurze Zeit später, werden sie Zeuge davon, wie das Flugzeug wirklich katastrophal abstürzt. Der Schock ist groß, doch das war erst der Anfang, denn schon nach der Beerdigung der Flugopfer, sterben die Überlebenden an mysteriösen Unfällen nach und nach. Alex wird klar, dass der Tod höchstpersönlich hinter den Teenies her ist, doch er se...
Filmkritiken

"Detention" (USA 2011) Kritik – Nachsitzen kann tödlich sein

"Ich persönlich habe großes Mitleid mit Tieren, deswegen esse ich nur Babytiere." Die Zeiten der feinsinnigen und ebenso genialen Horror/Grusel-Parodien à la "Tanz der Vampire" gehören der Vergangenheit an. Heute sind Horror-Komödien viel zu oft unter dem Deckmantel der Veralberung unterwegs und wollen möglichst viele Vorbilder schamlos durch den Kakau ziehen. Manchmal gehen die Rechnungen der Regisseure auch auf und wahre Perlen wie "Tucker & Devil vs. Evil" oder "Shaun of the Dead" dürfen die Horrorfreaks auf der ganzen Welt mit dem treffsicheren Humor und der überzogenen Brutalität beglücken. Auf der anderen Seite können solche Filme allerdings auch richtig in die Hose gehen, wie man bei sämtlichen Teil der "Scary Movie"-Reihe, "Beilight" und "Jennifer's Body" mit Megan Fox feststell...