Schlagwort: Jean Reno

Kritik: Ronin (USA 1998)
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Kritik: Ronin (USA 1998)

Eine Gastkritik von Marc Trappendreher No questions. No answers. That's the business we're in. Als "Ronin" bezeichnet man einen in Ungnade gefallenen Samurai, der keinen Lehnsherren und keine Ehre mehr hat. Es sind Söldner, die ihr Schwert demjenigen in Dienst stellen, der dafür bezahlt. Der Regisseur John Frankenheimer entwarf 1998 mit Ronin, einem der letzten Filme dieses bedeutenden Filmemachers des New Hollywood (Der Zug; Der Mann, der zweimal lebte), eine Verbrechergeschichte, die weit entfernt des japanischen Kulturkreises von Auftragskriminellen in Europa erzählt. Die erste Szene in den dunklen Gassen von Paris gibt bereits den filmhistorischen Rückverweis vor und deutet auf die Tradition, in die dieser Film sich stellt: Da schält sich die Silhouette eines Mannes in einem lange...
Kritik: Days and Nights (USA 2014)
Filme, Filmkritiken, Heimkino

Kritik: Days and Nights (USA 2014)

Die Titte der Hexe muss eingefroren sein.“ „Days and Nights“ darf sich in die Tradition von Ensemblefilmen stellen, die sich seit Dekaden daran abarbeiten, das dysfunktionale Familiengerüst mit der tatkräftigen Unterstützung von namhaften Personal zu verdichten und menschliche Abgründe an die Oberfläche zu fördern, die sich sukzessive, aber gewaltig wie ein Unwetter am Esszimmertisch zusammenbrauen. Dass es der von Christian Camargo inszenierte Film nicht ganz mit dem Großkaliber eines „Im August in Osage County“ aufnehmen kann, steht außer Frage, allerdings muss das hier in Deutschland direkt für den Heimkinomarkt erschienene Werk den Vergleich zu John Wells' Kleinod nicht scheuen, divergiert die künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Sujet der ominösen 'Familienbande' doch von Grun...
Filmkritiken

"Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" (CA/DE 2013) Kritik – Wir sind zum Glück verpflichtet

Autor: Pascal Reis „Happiness is sometimes loving two women at the same time.“ Was bedeutet es eigentlich, 'glücklich' zu sein? Nach beziehungsweise mit welchen Maßstäben lässt sich Glück überhaupt dimensionieren? Und ganz grundlegend: Was, zum Teufel, ist Glück?! All das sind Fragen, die man sich im Laufe seines Lebens in einer ruhigen Minute vielleicht mal stellen könnte, wohl primär in derlei Perioden, in denen man vom Glauben eingeholt wird, das es für einen selbst momentan so gar nicht rund läuft. Das wirklich Schöne dabei ist: Es gibt keine allgemeingültige Antwort, keine eingeschriebene Auskunft, die dich zufriedengestellt in den gerechten Schlaf entlässt, sondern nur ein konjunktivisches Prinzip. Genauso wenig ist es möglich, die erschlagenden Kräfte der Liebe zu rationalisieren ...
Filmkritiken

"Léon – Der Profi" (USA/FR 1994) Kritik – Blut, Rache und eine einzigartige Liebe

"Du hast gesagt, keine Frauen, keine Kinder. Wen glaubst du wird das Zeug töten? Esel und Affen?" Luc Besson ist ein französischer Markenname. Ob als Regisseur von Filmen wie 'Nikita', 'Im Rausch der Tiefe' und 'Das fünfte Element' oder als Produzent von Sachen wie '96 Hours', 'Ghettogangz', 'Kiss oft he Dragon' und 'The Transporter'. Besson steht für Qualität, früher zwar mehr als heute, denn die Mitarbeit an Werken wie 'Transporter 3' oder 'Colombiana' standen nicht gerade für die große Kunst und haben seinen Ruf als „französischer Spielberg“ noch weiter gefestigt, eben weil er nicht mehr das ist, was er einmal war und sich an Streifen beteiligt, die eigentlich nicht seinem Niveau entsprechen. Wenn wir uns aber dem besten Film des französischen Multitalentes widmen wollen, dann finde...
Filmkritiken

"Mission: Impossible" (USA 1996) Kritik – Meisterhaftes Thriller-Kino

"Diese Leute sind darauf trainiert Geister zu sein. Wir haben ihnen das beigebracht, verdammt nochmal." Im Jahr 1996 erfand Brian de Palma mit 'Mission Impossible' das Agenten-Genre neu. De Palma, der lange kein Kassenmagnet mehr war, konnte im Jahr 1983 mit 'Scarface' seinen letzten großen Erfolg feiern. Äußerst tragisch, denn auch nach 'Scarface' drehte er mit Filmen wie 'The Untouchables', 'Die Verdammten des Krieges' und 'Carlito's Way' drei der besten Genre-Beiträge überhaupt, die an den Kinokassen wirklich jeden Dollar verdient hätten. Nun stand wie gesagt das Jahr 1996 vor der Tür und der nicht sehr beliebte de Palma brachte eine Kinoversion von der 70er Jahre Serie Kobra, übernehmen Sie! heraus, die in Deutschland einen eher übersichtlichen Erfolg hatte. De Palma bewies mal wied...
Filmkritiken

"Die purpurnen Flüsse" (FR 2000) Kritik – Ein eiskalter Thriller

"Nicht vor Hunden muss man Angst haben, sondern vor den Besitzern." Der französische Regisseur Mathieu Kassovitz verfügt nicht nur über einen klangvollen Namen, sondern hat auch mit seinem Erstling 'La Haine' einen richtig starken Genrefilm abgeliefert, der mit Lob von allen Seiten regelrecht eingedeckt wurde. Im Jahr 2000 kehrte Kassovitz nach seinem gescheiterten zweiten Film 'Assassin(s)' zurück in die Kinos. Dieses Mal nahm er sich der Romanvorlage "Die purpurnen Flüsse" von Jean-Christophe Grangé an. Die Frage, die sich nun stellen musste war, ob Kassovitz dem düsteren und verstrickten Krimi gerecht werden könnte. Die Antwort erwies sich als eine gespaltene, denn 'Die purpurnen Flüsse' ist mit Sicherheit ein spannender Thriller, doch gerade das Ende bietet ein böses Erwachen. Insp...