Von meinem Donut aus sehe ich die ganze Berlinale

Die Gegend um den Potsdamer Platz ist mit dem Berlinale Palast, der Audi Lounge, dem Cinemaxx Kino, dem European Film Market im Martin-Gropius-Bau, der Ticketverkaufsstelle in den Arkaden, und dem obligatorischen roten Teppich seit dem Jahr 2000 Hauptspielstätte der Berlinale. Leider ist das Viertel, trotz dem `glitz and glamour´ („Den Stars so nah sein wie noch nie“, schreit eine MasterCars Werbung) und dem reichhaltigen Filmangebot, nicht besonders gemütlich. Auch außerhalb der Berlinale-Zeit stellt man sich, wenn man mal mit Freunden ins Arsenal oder CineStar im Sony Center möchte, die Frage, wo man denn dort in der Nähe entspannt essen gehen könnte. Neben Ketten, Touristenfallen und Edel-Restaurants hat man leider nicht viel Auswahl, was sich auch während der Berlinale nicht unbedingt verändert (ein paar Food Trucks werden aufgestellt, an denen man jedoch bei dem kalten Wetter auch nicht unbedingt lange verharren möchte). Und so setzte ich mich, wenn ich etwas Zeit zwischen Filmen totschlagen muss, oft in das obere Geschoss bei Dunkin‘ Donuts. Dort ist immer verlässlich wenig los – ich vermute, dass viele nichts von den Plätzen im 1. Stock wissen – und man kann sich in einen riesen Donut setzten, dessen Loch auf die belebten Straßen ausgerichtet ist und deshalb einen guten Blick auf das Berlinale-Geschehen erlaubt:

Über den „Boulevard der Stars“ kann man das Cinemaxx und, durch eine Seitenstraße, den Eingang der Arkaden sehen, wo sich seit dem 06.01. täglich Schlangen vor den Ticketschaltern bilden. Dahinter lässt sich der Trubel rund um den Berlinale Palast erahnen.

 

Viele Freunde und Kollegen vermeiden diese Spielstätten und stürzen sich stattdessen auf das Angebot der Kiezkinos, oder sie bevorzugen die Woche der Kritik in den Hackeschen Höfen Kinos, oder die Gespräche im HAU, oder gar die Genrenale im Babylon. Gerade diese Verteilung über mehrere Spielstätten, Stadtteile und Filmkategorien macht die Berlinale ja schließlich zu etwas Besonderem. Trotzdem sollte man sich wenigstens einmal während dieser zwei Wochen in die Nähe der offiziellen Hauptspielstätte wagen, einfach um die, zugegebenermaßen sehr erzwungen-glamouröse, Stimmung aufzusaugen. Falls dann doch alles etwas zu viel wird: als Rückzugsort empfehle ich die Donuts über dem „Boulevard der Stars“.

Während ich diesen Text schreibe, kann ich aus meinem Donut schon sehen, dass es jetzt wirklich bald losgeht. Die Poster hängen alle (seit wie vielen Jahren werden jetzt eigentlich schon die gleichen Berlinale Poster verwendet?) und die Touristen scheinen mir irgendwie cinephiler zu sein als sonst. Auf CinemaForever werden wir über die nächsten zwei Wochen hinweg ausführlich von den Filmfestspielen berichten und dazu sogar in unserem Podcast Cinema Update ein paar Programmtipps liefern. Vielleicht versammeln sich auch ein paar unserer Autoren für einen gemeinsamen Vlog. Wir freuen uns schon!

Das Programm der 67. Berlinale findet ihr hier: https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/programmsuche.php

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