Johnny Depp Filme – 7 Highlights, die ihr gesehen haben müsst

Johnny Depp ist, wie ihr unten gleich sehen werdet, einer der interessantesten Charakterköpfe der Filmwelt der 90er Jahre. Sieht man davon einmal ab, lief seine Karriere nicht ansatzweise immer reibungslos. Von 1987-1990 wurde der damals 26-jährige Johnny Depp durch seine Hauptrolle als Undercover-Polizist in der TV-Serie 21 Jump Street (1987-1990) vor allem zum Teenager-Schwarm. Und bis dahin waren es eher kleinere Rollen wie in Wes Cravens Horror-Klassiker Nightmare – Mörderische Träume (1984) und im gefeierten Kriegsfilm Platoon (1986), die Johnny Depp ergattern konnte. Bis dahin trat sein Talent noch nicht als überdurchschnittlich zu Tage und schon gar nicht kam er damals als kommender Superstar in den Sinn.

Ebenso wenig begeistern konnte mich der 1963 in Kentucky geborene Filmstar in den vergangenen 15 Jahren. Ins Rampenlicht rückte er hauptsächlich nur noch aufgrund seiner privaten Geschichten, der Prozess mit Amber Heard sollte jedem geläufig sein. Auf der Leinwand sind mit ihm in letzter Zeit hingegen nur noch enttäuschende Burton-Kooperationen (Alice im Wunderland, Dark Shadows), Filme, die früher als durchschnittliche Direct-to-DVD-Veröffentlichungen in den Regalen verstaubt wären (Mortdecai, Black Mass) oder sonstige vergessenswerte Hollywood-Ware (Transcendence, Into the Woods) geboten. Auch sein Comeback als Ludwig XV. im französischsprachigen Historienfilm Jeanne du Barry – Die Favoritin des Königs (ab 24. August 2023 im Kino) ist wenig erinnerungswürdig.

Begeben wir uns also zurück in die 90er bis Anfang 2000er-Jahre, als Johnny Depp die Herzen seiner Zuschauer:innen im Sturm eroberte. Innerhalb von nur knapp zehn Jahren hat sich der rebellische Schauspieler vor der Kamera einen Ruf erarbeitet, den ihm keiner mehr nehmen kann. Folgende Filme werden zweifellos die Zeit überdauern und begeistern mich auch noch heute immer wieder aufs Neue.

Und welcher ist euer Lieblingsfilm mit Johnny Depp?

7. Donnie Brasco

Johnny Depp an der Seite von Al Pacino im Sumpf der Mafia. Mike Newells kleine Mafiaperle aus dem Jahr 1997 kommt ohne einen Haufen Actionszenen sowie visueller Effekte aus und konzentriert stattdessen lieber auf zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb der Mafia. Johnny Depp glänzt als FBI-Agent Joseph Pistone, der die Mafia New Yorks infiltriert und hierbei eine ungewöhnliche Freundschaft mit dem Mafiamitglied Lefty Ruggiero (Al Pacino) aufbaut. Dieser ruhige Gangster-Krimi ist auch heute noch mehr als nur sehenswert. [Komplette Kritik]

6. Ed Wood

Die zweite Zusammenarbeit der beiden Paradiesvögel Johnny Depp und Tim Burton ist ein einmaliger Einblick in das erfolglose, aber so herzerwärmende Leben eines hoffnungslosen Idealisten, Regisseurs, Freundes und Transvestiten. Durch Tim Burtons stilvolle Inszenierung werden uns die Charaktere unglaublich sympathisch gemacht, Johnny Depp passt zudem perfekt in der Rolle des Ed Wood. Das Resultat ist tragisch, skurril, unterhaltsam, detailverliebt und weit weg von einer 08/15 Biographie. [Komplette Kritik]

5. Sleepy Hollow

Der zweite Film in diesem Ranking aus dem Burton-Depp-Universum. Und ich weiß echt nicht, wie oft ich diese düstere Horrorkriminalkomödie schon gesehen habe. Allein unzählige Male in meiner Jugend, aber auch heute noch verspüre ich immer wieder die Lust in diese grotesk-komische Welt einzutauchen. Johnny Depp brilliert in der Rolle des Kriminologen Ichabod Crane, der eine Reihe von Morden aufklären soll, hierbei anfangs allerdings nicht wirklich an die Legende des kopflosen Reiters, der auf der Suche nach seinem Kopf unschuldige Menschen enthauptet, glaubt. [Komplette Kritik]

4. Dead Man

Johnny Depp hat sich auch mal im Western-Genre probiert. Dead Man ist eine zutiefst philosophische, mythisch-sinnliche Reise zu dem Punkt, der uns alle Menschen eint: Der Tod. In famosem Schwarz-Weiß gedreht, stellt Jim Jarmusch dabei nicht nur einmal die Frage nach dem Sinn dieser Reise. Der Zuschauer wird daher Zeuge davon, zu was sich manch einer verleiten lässt, um dem Leben vor dem Tod noch einen Sinn zu geben. Jim Jarmusch drehte 1995 diesen nicht einfach goutierbaren, aber dennoch außergewöhnlichen Film, den sich kein Western-Fan entgehen lassen sollte. [Komplette Kritik]

3. Fluch der Karibik

Johnny Depps erster Auftritt als torkelnder Pirat markiert den Höhepunkt des Piratenfilms, eines der superbsten Kinoabenteuer sowie den besten Disney-Realfilm aller Zeiten. Unter der Regie von Gore Verbinski entfaltet sich eine beeindruckende Kulisse epischer Momente sowie brillanter Situationskomik, die bei mir jedes Mal aufs Neue ein unvergleichliches Abenteuerfeeling entfachen. Fluch der Karibik ist fraglos einer der gelungensten modernen Blockbuster, hätte jedoch trotzdem nur halb so gut ohne Johnny Depps legendäre Darbietung als Captain Jack Sparrow funktioniert. Die nachfolgenden Teile der Abenteuerreihe vermochten dieses Niveau, trotz Johnny Depps Präsenz, leider nicht mehr zu halten. [Komplette Kritik]

2. Sweeney Todd

Die letzte herausragende Arbeit von Johnny Depp und Tim Burton liegt bereits 16 Jahre zurück. Diese filmische Adaption der tragischen Geschichte des Barbiers aus der Fleet Street ist ein schauspielerischer, musikalischer wie auch inszenatorischer Leckerbissen. Johnny Depp hätte hiermit den damals längst überfälligen Oscar mehr als verdient gehabt. Leider konnte er seitdem nicht mehr so sehr vor der Kamera brillieren. Es bleibt zu hoffen, dass es in Johnny Depps später Schaffensphase noch einmal eine Rolle geben wird, mit der er mich genauso begeistern wird wie mit dieser Gesangsdarbietung.

1. Edward mit den Scherenhänden

Die erste Zusammenarbeit zwischen Johnny Depp und Tim Burton ist zugleich auch bis heute ihre Beste. 1990 fand diesea vor Einfallsreichtum nur so strotzende visuelle Fest seinen Weg auf die große Leinwand. Das Resultat ist eine ebenso magische wie poetische Außenseitergeschichte, die einem das Herz bricht. Eine meisterhafte Komposition aus der Feder Danny Elfmans begleitet das Ganze. Edward mit den Scherenhänden ist ein unvergleichliches Märchen, für welches ich bis heute kaum die passenden Worte finde. [Komplette Kritik]