Schlagwort: Robert De Niro

Filmkritiken

"Wag the Dog" (USA 1997) Kritik – Robert De Niro und Dustin Hoffman mitten im Medienkrieg

"Ohne Feind kann man keinen Krieg führen. Es ginge schon, aber es wäre ein sehr langweiliger Krieg." Den extremen Medienrummel um eine x-beliebige Person, die einen gewissen Bekanntheitsgrat in der Welt genießen darf, ist man als Außenstehender inzwischen längst gewohnt. Unzählige Schnappschüsse von obsessiven Paparazzi, jede Aussage wird auf die Goldwaage gelegt und der Wunsch eine Leiche im Keller dieser Menschen zu finden, wächst mit jeder neuen Privataufnahme. Geht es aber um den „mächtigsten Mann der Welt“, den Präsidenten der Vereinigten Staaten, dann wird nicht nur aus jeder Mücke ein Elefant gemacht, sondern auch jede Kleinigkeit aus staubiger Vergangenheit immer wieder aufarbeitet und von den Medien bis zum Anschlag ausgereizt oder ausgeschmückt und kann dann durch die schlicht...
Filmkritiken

"Angel Heart" (US/CA/GB 1987) Kritik – Eine diabolische Suche nach der Wahrheit

"Das Fleisch ist schwach, Johnny, nur die Seele ist unsterblich." Wenn man an einen Superstar denkt, der seine extreme Karrierebruchlandung selbst verursacht hat, dann hämmert sich sofort Mickey Rourke ins Gedächtnis. In den 80er Jahren ein Vorbild, von der Frauen umschwärmt, von den Männern als kerniger Draufgänger akzeptiert und von den Kritikern für seine Präsenz und Authentizität hochgelobt. Doch Rourke hatte noch eine andere Leidenschaft neben dem schauspielern: Das Boxen. Und mit dem Kampfsport begann dann auch sein Fall. Er ließ sich sein Gesicht immer wieder aufs Neue demolieren, wollte sich dieses dann durch unzählige Schönheitsoperationen wieder richten lassen und erkannte sich kurze Zeit darauf selber nicht mehr im Spiegel wieder. Ein straffer Rourke, dessen Gesicht jegliche ...
Die "Focker" Trilogie (USA 2000-2010) Kritik – Robert De Niro, Ben Stiller und der Kreis des Vertrauens
Filmkritiken, Komödie

Die "Focker" Trilogie (USA 2000-2010) Kritik – Robert De Niro, Ben Stiller und der Kreis des Vertrauens

"Meine Braut, ihr Vater und ich" (USA 2000) Gaylord „Greg“ Focker (Ben Stiller) und Pam (Teri Polo) haben sich gefunden und verliebt. Nun steht Greg vor dem großen Moment, die Eltern seiner Geliebten kennenzulernen und macht sich mit ihr auf den Weg nach Long Island, um die Familie von Pam in die Zukunftspläne des Paares einzuweihen. Jack (Robert De Niro), Gregs zukünftiger Schwiegervater, ist jedoch ein harter Hund, der früher beim CIA als Agent tätig war und Greg durchbohrt, wann immer er kann, denn in seinen familiären Kreis des Vertrauens werden nicht viele Menschen aufgenommen. Greg hat es sofort schwer in der Familie, nicht nur weil er Krankenpfleger ist, sondern auch weil er nicht den nötigen Biss in Jacks Augen hat. Die Lage schaukelt sich immer weiter hoch und Greg erlebt einig...
Filmkritiken

"Red Lights" (ES, USA 2012) Kritik – Hokus-Pokus mit Robert De Niro

"There are two kinds of people out there with a special gift. The ones who really think they have some kind of power and the other guys who think we can't figure them out. They're both wrong." Seit jeher ist der Mensch vom Paranormalen fasziniert. Poltergeister und andere Spukaktivitäten, Hellseher, Stigmata und selbst solche banalen Dinge wie eingebrannte Jesus-Abbilder auf Toastbrotscheiben füllen immer wieder die Seiten in einschlägigen Klatschblättern. Klar, dass das Interesse der Menschen an dem (bisher noch) Unerklärlichen auch immer wieder Schwindler und Scharlatane anzieht, die letzten Endes nur daran interessiert sind, naiven Gutmenschen das schwer verdiente Geld aus der Tasche zu „zaubern“. Doch man lässt sich gern hinters Licht führen, das beweist nicht zuletzt der Erfolg des...
Filmkritiken

"The Mission" (GB 1986) Kritik – Robert De Niro und Jeremy Irons im Kampf um die Menschenwürde

"Keine Buße ist hart genug für mich." Der britische Regisseur Richard Joffé mit französischen Wurzeln, zählt zu den unkonventionellen Filmemachern, die dem breiten Publikum eigentlich kein Begriff sein sollte. Das liegt an seiner Art Filme zu inszenieren, denn mit Werken wie dem Anti-Kriegsfilm "The Killing Fields", dem Polit-Thriller "Der Schattenmacher" und der Romanverfilmung "Der scharlochrote Buchstabe", hat sich Joffé nie in den Vordergrund gedrängt und sich zum Publikumsmagneten gemausert, dafür aber die Kritiker mit seinen ganz eigenen Inszenierung zufriedengestellt. Sein großes Jahr als Regisseur hatte Joffé jedoch im Jahre 1986, als er seinen Film "Mission" herausbrachte. Es regnete Nominierungen für große internationale Filmpreise, darunter gleich 7 Stück für den Oscar, 5 für...
Filme, Filmkritiken

"Killer Elite" (USA/AU 2011) Kritik – Clive Owen jagt Jason Statham um den Globus

"Der Oman ist ein gottverdammtes Wespennest!" Manche Geschichte schreibt das Leben schon so abgedreht, dass es einem schwerfällt, diese wirklich zu glauben. Filme kann man immer schnell als realitätsfern und verdreht bezeichnen, doch was ist, wenn sich auch ein Film einer solch verdrehten, aber dennoch realistischen Geschichte annimmt? Gary McKendry tat das mit seinem Spielfilmdebüt mit dem Thriller 'Killer Elite' aus dem Jahr 2011. McKendry, der vorher schon eine Oscar Nominierung für den Kurzfilm 'Everything in This Country Must' einfahren konnte, nimmt sich in seinem Erstling der biografischen Vorlage "The Feather Men" des Ex-SAS Mitglieds Sir Ranulph Fiennes an, ein entfernter Verwandter der beiden Schauspieler Ralph und Joseph Fiennes. Das Ergebnis ist mit Sicherheit kein schlechte...
Filmkritiken

"The Untouchables" (USA 1987) Kritik – Im Kampf gegen Al Capone

"Diese Stadt stinkt wie ein Bordell bei Ebbe!" Brian De Palma hat sich in seiner Laufbahn dreimal der Mafia angenommen. Das Ergebnis davon: drei der besten Mafiafilme überhaupt. Seine Unangefochtene Nummer Eins ist und bleibt der legendäre 'Scarface' mit Al Pacino aus dem Jahr 1983. Aber auch 'Carlito's Way', der gerne als „melancholischer Scarface“ bezeichnet wird, ebenfalls mit Al Pacino, ist ein starker Vertreter des Genres und machte es uns allen klar, dass De Palma dieses Genre verstand und aufdecken konnte. Der dritte Film ist der Thriller 'The Untouchables' aus dem Jahre 1987, den er allerdings nicht aus der Sicht der Gangster erzählte, sondern um die Polizisten, die den echten Mafiaboss Al Capone schnappen wollten. Brian De Palma beherrschte sein Handwerk, 'Die Verdammten des Kr...
Filmkritiken

"The King of Comedy" (USA 1983) Kritik – Robert De Niro ist besessen von Jerry Lewis

"Lieber ein König für eine Nacht, als ein Bettler fürs Leben." Wenn man die Mehrheit der Filmliebhaber auf die gemeinsame Zeit zwischen Martin Scorsese und Robert De Niro ansprechen würde, würden in jedem Fall die Filme 'Taxi Driver', 'Wie ein wilder Stier', 'GoodFellas' und 'Casino' genannt werden, denn diese vier Filme stehen wohl für die großen Höhepunkte im Schaffen des Duos. Doch die beiden Meister haben auch so manchen Film zusammen gemacht, der trotz riesiger Erfolge in den Jahren zuvor nie den verdienten Stand in der Filmwelt erlangen konnten. Da wäre zum Beispiel das äußerst gelungene Remake 'Kap der Angst', 'Bringing out of the Dead' und vor allem der noch viel öfter vergessene 'The King of Comedy' aus dem Jahr 1983. Die fünfte Zusammenarbeit zwischen Scorsese und De Niro erwe...
Filmkritiken

"Kap der Angst" (USA 1991) Kritik – Robert De Niro und die Sucht nach Rache

"Sie lernen noch, was Verlust heißt." Mit Remakes ist das ja immer so eine Sache. Die einen sind schlecht, die nächsten noch schlechter und wieder andere sind schon eine bodenlose Frechheit. Ein seltenes Glück ist es, wenn ein Remake endlich mal funktioniert und sich dabei nicht vor dem Original verstecken muss, sondern ihm sogar das Wasser reichen kann. Wunder geschehen ja bekanntlich immer wieder und wenn ein Regisseur wie der große Martin Scorsese sich einem Remake annimmt, dann darf man immer gespannt sein, denn Scorsese weiß zumeist genau was er tut. Mit 'Kap der Angst' aus dem Jahr 1991, widmete er sich Dee J. Thompsons Klassiker 'Ein Köder für die Bestie' von 1962, basierend auf dem Roman "The Executioners", und bewies wieder einmal seine Meisterklasse. Zwar ist der Film kein Mei...
Filmkritiken

"This Boy’s Life" (USA 1993) Kritik – DiCaprios erster großer Auftritt

"Das ist mein Haus und ich hab das Sagen! Verstanden?!" Welcher 18 Jährige Junge hat schon das große Privileg, in seinem ersten großen Filmauftritt, an der Seite von einer Schauspielgröße wie Robert De Niro zu spielen? Tja, niemand geringere als Leonardo DiCaprio. In Michael Caton-Jones Jugend-Drama 'This Boy's Life' aus dem Jahre 1993, begeistern nicht nur die Darsteller, sondern auch Caton-Jones' emotionale und starke Inszenierung. David Watkins Bilder, die das 50er Jahre Leben in Amerika einfangen, sind schön stimmig und nostalgisch. Dabei verzichtet Watkins auf unnötige Sperenzchen und fängt das Geschehen in standhaften und unaufgeregten Aufnahmen ein. Auch der unaufdringliche und gefühlvolle Score von Carter Burwell trägt seinen Teil zur tollen Atmosphäre bei und schafft es, den Z...