Schlagwort: Drama

Kritik: Elliot, der Drache (USA 2016)
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Kritik: Elliot, der Drache (USA 2016)

I know the forest like the back of my hand. I wouldn't have missed a dragon. Mag sein, dass Elliot, das Schmunzelmonster für viele ein Disney-Meisterwerk ist, doch in den großen Kanon echter Klassiker des Mickey-Mouse-Imperiums gehört der Film von Regisseur Don Chaffrey und Don Bluth aus dem Jahre 1977 dennoch nicht hin. Dafür hatte die Geschichte rund um den Waisenjungen Pete und seinem (Trickfilm-)Drachen dann doch zu wenig Einfluss und Reputation. Das hat Disney, die ja so ziemlich jeden Film aus ihrem Repertoire als Klassiker oder Meisterwerk bezeichnen, jedoch nicht davon abgehalten, mit Elliot, der Drache eine Remake auf die Beine zu stellen und bevor das große Seufzen beginnt, sei bereits an dieser Stelle angemerkt, dass die Neuinterpretation gelungener ist als das Original. ...
Kritik: Wiener Dog (USA 2016)
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Kritik: Wiener Dog (USA 2016)

A dog is not human, it's an animal. Nature doesn't care about them. It's sad but true, we're dogs only friend. Durch die schmalen Gitterstäbe seines handlichen Käfigs blickt der titelgebende Dachshund zu Anfang von Wiener Dog in den Himmel, kurz bevor ihn ein Platz im giftgrün ausgeleuchteten Tierheim erwartet. Diese Einstellung, der Blick nach oben in ein nur von wenigen Wolken befallenes Firmament, gemahnt an einen anderen Film aus diesem Jahre: Lenny Abrahamsons Raum, für den Brie Larson ihren Oscar als Beste Hauptdarstellerin entgegennehmen durfte. Auch dort gibt es eine ähnliche Sequenz, in der der von Jacob Tremblay gespielte Jack nach fünfjähriger Gefangenschaft zum ersten Mal den Himmel erblicken darf. Wiener Dog allerdings ist nun quasi die Umkehrung dieses freiheitlichen Momen...
Kritik: Z for Zachariah (USA 2014)
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Kritik: Z for Zachariah (USA 2014)

I ain't seen anyone alive for over a year. Eingefallene Industriekomplexe, deprimierende Ruinenlandschaften, abgerodete Wälder – und inmitten dieser Bruchsteine der Vergangenheit zieht der Mensch traurige Striche. Das so vielfältige Sujet der Dystopie, welches durch Filme wie Die Tribute von Panem – The Hunger Gamer, Die Bestimmung – Divergent und Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth dieser Tage eine fragwürdige Hochkonjunktur feiern durfte, verfügt über eine klare Ikonographie des Zerfalls. Wenn wir von der (Post-)Apokalypse sprechen, dann sprechen wir zuvorderst von Schauwerten, von massenwirksamen Oberflächenreizen, die unsere Perzeption dahingehend stimulieren, das Gedankenspiel anzuregen, wie es wohl wäre, wenn Mutter Erde nicht mehr unserer bunt-belebten Heimat gleichen wür...
Heimkino: Kritiken zu Die dunkle Seite des Mondes, Spotlight, Raum & The End of the Tour
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Heimkino: Kritiken zu Die dunkle Seite des Mondes, Spotlight, Raum & The End of the Tour

Die dunkle Seite des Mondes (DE, SUI, LUX 2015) von Stephan Rick, u.a. mit Moritz Bleibtreu, Jürgen Prochnow und Nora von Waldsätten Ein bisweilen kurioser Film, der sich einerseits angenehm vom Einheitsbrei des deutschen Kriminalkinos abhebt, auf der anderen Seite aber auch nicht an banalen Symbolen und klischierten Handlungselementen spart. Angenehm ist „Die dunkle Seite des Mondes“, weil er nie Interesse daran aufweist, zur verklärten Aussteigerphantasie heranzureifen, um auf die zivilisationskritische Kacke zu hauen. Urs (chargiert sich herrlich durch den Film: Moritz Bleibtreu) erlebt kein „Abenteuer Wildnis“, sondern trifft im Wald auf den Wolf in seiner Seele, der nur einen vorgetäuschten Stimulus, einen logischen Vorwand, gesucht hat, um als archaische Bestie aus seinen (eigent...
Filmkritiken zu „Hyena Road“, „Barça“ und „The Dressmaker“
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Filmkritiken zu „Hyena Road“, „Barça“ und „The Dressmaker“

Der April steht bei Ascot Elite mal wieder ganz im Zeichen der Vielfältigkeit. Mit „Hyena Road“, „Barça – Der Traum vom perfekten Spiel“ sowie „The Dressmaker – Die Schneiderin“ bekommen die hiesigen Heimkino-Regale erneut interessantes Futter geboten, mit dem man sich durchaus auseinandersetzen darf. Erwarten wird einen hierbei Enttäuschendes, Absehbares und, nicht zuletzt, Überraschendes. Aber dazu mehr in den jeweiligen Einzelbesprechungen. Hyena Road (CA, 2015) von Paul Gross, u.a. mit Paul Gross, Rossif Sutherland und Allan Hawco Provinz Kandahar. Südafghanistan, Geburtsort der Taliban und ein sich über 450.000 Quadratkilometer erstreckendes Terrain, dominiert von brutalen Aufständen, gegensätzlichen Ansichten, Stammesrivalitäten und Blutfehden. Hier findet sich die Operationsz...
Kritik: Die Kommune (DK, SE, NL 2016)
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Kritik: Die Kommune (DK, SE, NL 2016)

Wenn ihr die Zeitung lest,seht ihr, dass die Liebe überall auf der Welt schwindet. Eine neue und interessante Zeit bricht an. Einen Großteil seiner Jugend verbrachte der dänische Filmemacher Thomas Vinterberg in einer Wohngruppe, so gesehen ideale Voraussetzungen für seinen neusten Film Die Kommune, der auf der diesjährigen Berlinale lief. Die Geschichte ist zur Glanzzeit des kommunen Lebenssystem angesiedelt: Die 1970er Jahre. Architekt und Hochschuldozent Erik (Ulrich Thomsen) erbt ein großräumiges Haus mitsamt Grundstück. Eigentlich wollen er und seine Frau, die Nachrichtensprecherin Anna (Trine Dyrholm), dieses verkaufen, doch sie entscheiden sich um. Gemeinsam mit ihrer Teenager-Tochter Freya (Martha Sofie Wallstrom Hansen) eröffnen sie dort, mit einigen Bekannten, eine Kommune....
Filmkritiken zu “Steve Jobs”, “Irrational Man” und “Macbeth”
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Filmkritiken zu “Steve Jobs”, “Irrational Man” und “Macbeth”

  Steve Jobs (USA 2015) von Danny Boyle, u.a. mit Michael Fassbender, Kate Winslet und Seth Rogen Für Steve Jobs sind Computer Gemälde. Kunstwerke, nuanciert und erfüllend. Ihm, dem popkulturellen Phänomen, dem Revolutionär und Visionär, fehlt indes die entscheidende Distanz zur Materie, um erkennen zu können, dass sein Kunstwerk, welches schließlich auch quasi aus seiner eigenen Rippe erbaut wurde, nicht nur in rein technologischer Brillanz überwältigt, es trägt auch seine menschlichen Makel in sich, wie Steve Wozniak in einer Rückblende prägnant festhält. Sie sind miteinander verschmolzen. Danny Boyle ist der richtige Mann, um sich dieser Person anzunehmen, die nicht nur eine Delle ins Universum schlagen sollte, sondern auch ein manischer Egomane war, dem Michael Fassbender i...
Filmkritiken zu “Kill Your Friends”, “Ich und Kaminski” und  “Zipper”
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Filmkritiken zu “Kill Your Friends”, “Ich und Kaminski” und “Zipper”

Kill Your Friends (GB 2015) von Owen Harris, u.a. mit Nicholas Hoult, Ed Skrein und Rosanna Arquette Feinde muss man vor sich hertreiben. Nach diesem Credo bestreitet Steven Stelfox seinen Alltag als A&R-Manager in einer renommierten Londoner Plattenschmiede. Wir befinden Mitten in den 1990er Jahren, die britische Musikindustrie hat gerade zum ersten Mal eine Milliarde eingenommen und an Downloads ist noch lange nicht zu denken. Das Geschäft boomt. Blöd nur, dass Steven Stelfox in Wahrheit Bands hasst, was ihn nicht daran hindert, den Markt in seiner ganzen destruktiven Selbstgerechtigkeit zu torpedieren – streng auf den eigenen Vorteil bedacht. „Kill Your Friends“ versteht sich als bissige Satire auf den Tonträgermarkt und fräst Schächte durch die Eingeweide dieser Branche, um kla...
Kritik: Mein ein, mein alles (F 2015)
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Kritik: Mein ein, mein alles (F 2015)

Wieso soll ich so sein, wie du mich willst? Denn als du mich haben wolltest, da wolltest du mich genau so haben wie ich bin. Die Liebe wurde schon oft thematisiert. All ihre Facetten werden seit Bestehen der Kunst immer wieder behandelt. Mal als schnell zu konsumierender Snack, ein anderes Mal als gigantomanische Epik. „Mein Ein, mein Alles“ von der französischen Schauspielerin und Regisseurin Maїwenn („Poliezei“) ist keinem der beiden Extreme zu zuordnen. Die Geschichte einer langjährigen Beziehung zwischen der Juristin Tony und dem Gastronom Georgio versucht alle bekannten Muster und der Liebe zu präsentieren: Von Himmelhochjauchzend bis hin zum getrübten Schmerz gebrochener Herzen. Dabei ist der Film vollkommen auf Tony fokussiert. Es ist ganz alleine ihre Geschichte, die doch un...
Kritik: Trumbo (USA 2015)
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Kritik: Trumbo (USA 2015)

Friends? What friends? Who the hell has the luxury of friends? I've got allies and enemies. There's no room for anything else. Im Amerika der 40er Jahre fand ein politischer sowie gesellschaftlicher Umschwung statt. Prominente Mitglieder der Kommunistischen Partei wurden vor das Komitee für unamerikanische Umtriebe (HCUA) geladen und sahen Bestrafungen entgegen, sollten sie ihre Aussage verweigern. Eine dieser bekannten Persönlichkeiten war Dalton Trumbo, ein erfolgreicher Hollywood-Autor, der auf der sogenannten "Black List" von Hollywood landete. Für Menschen, ob Schauspieler, Regisseure, Autoren oder Musiker, deren Namen auf dieser Liste standen, war es nahezu unmöglich, noch Arbeit zu finden. Fortan musste Trumbo unter Pseudonymen Drehbücher schreiben, um weiterhin Anstellung zu fin...